Über Am kürzeren Ende der Sonnenallee
Am kürzeren Ende der Sonnenallee - Damit sind jene sechzig Meter der kilometerlangen Straße gemeint, die zu Mauer-Zeiten in der DDR-Hauptstadt lagen. Michaels größte Sorge ist die Liebe zur schönen Miriam und wie er an einen (von ihr stammen-den?) Liebesbrief herankommen kann, der ihm vom Wind aus der Hand gerissen und in den Todesstreifen geweht wurde. So sind die Probleme und Interessen der Jugendlichen um Michael und Miriam erst ein-mal gar nicht so anders, als es sonst auch im Wes-ten ist: Liebe, Tanzkurs, Popmusik, Schule und Zu-kunft. Auch der Musikgeschmack der Jugendlichen unterscheidet sich nicht von dem der westlichen Altersgenossen, die überheblich von einer Aussichtsplattform aus dem Westteil der Stadt spöttelnd »Zonis!« herüberrufen. Vermeintliche und tatsächliche Bespitzelung durch die Stasi, Unterordnung und Anpassung in Schule und Betrieb, Versorgungsengpässe und schmales Konsum-Angebot, all dies trans-portiert Brussig humorvoll auf ironisch-satirische Weise erzählerisch brillant in seinen Episoden. Die Fantasie und der Einfallsreichtum der Romanhelden, auf die der Leser neidisch werden könnte, helfen, mit dem System im Alltag fertigzuwerden.
Thomas Brussigs Am kürzeren Ende der Sonnenallee ist kein politischer Roman, es ist auch keine Abrechnung mit einem Staat, der seine Bürger unter-drückt und eingesperrt hat. Am kürzeren Ende der Sonnenallee ist ein witzig-ironisches Buch, über das im Westen wie im Osten gelacht werden kann.
Das Lehrerheft enthält Analysen, Schreibanlässe, Gestaltungsanregungen, Unterrichtsplanung und -entwürfe und geht auf die Verwendung der Materialien im Schülerheft ein.
Das Schülerheft (erhältlich unter der ISBN 978-3-96323-020-2) bietet Schreibanlässe, Hintergrundinformationen und Arbeitsblätter, bei denen auch das Unrecht in der DDR thematisiert wird.
Die Materialien stellen dazu Zeitzeugenberichte und Fotos zur Verfügung.
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