Über An Zweigen hängt die Melancholie
Giulia Patruno's Gedichte bewegen sich durch die Großstadt in der neue Türme empor steigen und Horizonte verschwinden, die Erinnerung verschwimmt. Sie findet sich mit der beengten Welt nicht ab und spricht in Leichtigkeit auch mal rabenschwarz über Liebe, Vergänglichkeit,
Weglaufen, Einsamkeit oder über Heimat. Gegen das Gefühl verloren zu gehen im Großen, das diese Welt schon immer scheitern ließ:
das Unbedeutende unseres Alltags und die Widerhaken des Abseitigen. Es sind Erlösungsgedanken und tröstliche Nähen, die das Menschsein
in der Schwebe halten.
Formal sind die Gedichte der Berliner Autorin in "permafrost" zwischen Kurz- und Langgedicht angesiedelt, zwischen gereimt und ungereimt,
zwischen Pfingstrose und wildem Waldfarn. Dabei beherrscht die Autorin auch andere Formen und Tonlagen, melancholisch oder romantisch und manchmal auch ein wenig sentenziös.
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