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Anklagen gegen Deutschland

Über Anklagen gegen Deutschland

Von den zahlreichen Büchern, die über die Entstehung des Weltkrieges geschrieben wurden, hat das Buch «J'accuse» am meisten Aufsehen erregt. Es kam einer Welttendenz entgegen, die Deutschland die Schuld am Kriege beimass; dass der Verfasser sich mit Recht oder Unrecht einen Deutschen nannte und sich der Liebe zu seinem Vaterland rühmte, musste es den Gegnern Deutschlands noch wertvoller machen; leicht und breit geschrieben, mit Argumenten arbeitend, die verbreiteten Ansichten entsprachen, erreichte es einen ausserordentlichen Erfolg. Das Buch nannte sich «J'accuse» nach dem denkwürdigen Aufsatz des grossen Franzosen, den dieser, mit vollem Namen zeichnend, auf Grund langer, mühevoller und eingehender Prüfung eines dunkeln Rechtsfalles geschrieben hatte. Zolas Arbeit war ein kurzer Aufsatz, aber jeder Satz schweren Inhalts voll, das Werk eines Mannes, der Gericht und Gefahr um der Wahrheit willen für sich herausforderte. Hier schrieb einer, mit unendlicher Breite sich beständig wiederholend, ein dickes Buch von vierhundertsiebzig Seiten, der seinen Namen verbirgt und der Gefahr ausweicht. Das nimmt nicht für den Verfasser ein. Er könnte erwidern: auch namenlose Schriften haben der Wahrheit gedient ¿ zwar selten, denn wer die Wahrheit wirklich liebt, den drängt es, mit seiner Person für sie einzustehen; aber es ist vorgekommen. Die Dicke des Bandes könnte er mit dem ungeheuren Stoff entschuldigen; dass er als Deutscher gegen Deutschland schrieb, könnte eine Folge furchtbarer Wahrheitsliebe sein, wenn ... wenn nur eben die Namenlosigkeit nicht dagegen spräche! Aber, wie immer wir darüber denken mögen, er kann dabei bleiben: es kommt nicht auf meinen Namen, noch auf den des Buches, es kommt auf meine Gründe an! In der Tat, die einzig wesentliche Frage bleibt: Wie beweist der Verfasser seine Ansichten? Was sind seine Begründungen wert? Mit welcher Gewissenhaftigkeit ist er zu Werke gegangen? Haben wir wirklich einen Mann vor uns, der nach ernstester Prüfung seiner eigenen Fähigkeit wie seines Materials, nicht aus vorgefasster Meinung, sondern selbst seiner Liebe und seinen Vorurteilen entgegen zum Bekenner geworden ist?

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9791041903108
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 168
  • Veröffentlicht:
  • 10. Januar 2023
  • Abmessungen:
  • 170x10x220 mm.
  • Gewicht:
  • 272 g.
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Beschreibung von Anklagen gegen Deutschland

Von den zahlreichen Büchern, die über die Entstehung des Weltkrieges geschrieben wurden, hat das Buch «J'accuse» am meisten Aufsehen erregt. Es kam einer Welttendenz entgegen, die Deutschland die Schuld am Kriege beimass; dass der Verfasser sich mit Recht oder Unrecht einen Deutschen nannte und sich der Liebe zu seinem Vaterland rühmte, musste es den Gegnern Deutschlands noch wertvoller machen; leicht und breit geschrieben, mit Argumenten arbeitend, die verbreiteten Ansichten entsprachen, erreichte es einen ausserordentlichen Erfolg. Das Buch nannte sich «J'accuse» nach dem denkwürdigen Aufsatz des grossen Franzosen, den dieser, mit vollem Namen zeichnend, auf Grund langer, mühevoller und eingehender Prüfung eines dunkeln Rechtsfalles geschrieben hatte. Zolas Arbeit war ein kurzer Aufsatz, aber jeder Satz schweren Inhalts voll, das Werk eines Mannes, der Gericht und Gefahr um der Wahrheit willen für sich herausforderte. Hier schrieb einer, mit unendlicher Breite sich beständig wiederholend, ein dickes Buch von vierhundertsiebzig Seiten, der seinen Namen verbirgt und der Gefahr ausweicht. Das nimmt nicht für den Verfasser ein. Er könnte erwidern: auch namenlose Schriften haben der Wahrheit gedient ¿ zwar selten, denn wer die Wahrheit wirklich liebt, den drängt es, mit seiner Person für sie einzustehen; aber es ist vorgekommen. Die Dicke des Bandes könnte er mit dem ungeheuren Stoff entschuldigen; dass er als Deutscher gegen Deutschland schrieb, könnte eine Folge furchtbarer Wahrheitsliebe sein, wenn ... wenn nur eben die Namenlosigkeit nicht dagegen spräche! Aber, wie immer wir darüber denken mögen, er kann dabei bleiben: es kommt nicht auf meinen Namen, noch auf den des Buches, es kommt auf meine Gründe an! In der Tat, die einzig wesentliche Frage bleibt: Wie beweist der Verfasser seine Ansichten? Was sind seine Begründungen wert? Mit welcher Gewissenhaftigkeit ist er zu Werke gegangen? Haben wir wirklich einen Mann vor uns, der nach ernstester Prüfung seiner eigenen Fähigkeit wie seines Materials, nicht aus vorgefasster Meinung, sondern selbst seiner Liebe und seinen Vorurteilen entgegen zum Bekenner geworden ist?

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