Über Anton und Gerda
„Anton und Gerda", der zweite Roman des Schriftstellers Hans Fallada, lässt bereits dessen einzigartiges literarisches Talent durchblicken. In Falladas eigenwilligem Prosastil verfasst, erzählt dieses Frühwerk die Geschichte des verarmten Dichters Anton Färber. Zu Gast bei Freunden auf dem Land, reflektiert Färber seine Jugendzeit und muss sich dabei mit schwer zu verarbeitenden Erinnerungen auseinandersetzen. Dazu gehört vor allem seine Beziehung zu der Prostituierten Gerda – allen Widerständen zum Trotz wollten die beiden ein gemeinsames Leben führen. Liebe, Schmerz und die Flucht vor restriktiven bürgerlichen Moralvorstellungen werden Färbers Lebensgeschichte fortan prägen.
Hans Fallada wurde 1893 als Rudolf Ditzen in Greifswald geboren. 1920 veröffentlichte er unter dem Künstlernamen Hans Fallada. den er fortan verwendete, seinen ersten Roman: „Der junge Goedeschal". Ab den 1930er Jahren feierte er zunehmend Erfolge als Bestsellerautor, konnte unter der NS-Herrschaft jedoch nicht mehr über sozialkritische Themen schreiben. Nach einer sehr schwierigen Jugend hatte Fallada Zeit seines Lebens mit Beziehungs- und Suchtproblemen zu kämpfen. 1947 starb er an den Folgen seines Morphinkonsums.
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