- Eine kritische Betrachtung
von Laura Sophie Kersch
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Universität zu Köln, Veranstaltung: Mittelalterliche Geschichtsschreibung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit beschäftigt sich intensiv mit dem Dynastiewechsel von 751, der sich durch die Königserhebung in Soissons und insbesondere der Salbung Pippins durch den heiligen Bonifatius vollzog sowie dessen Verschriftlichung in der ¿offiziellen Geschichtsschreibung¿ des Frühmittelalters, den fränkischen Reichsannalen: "Annales regni Francorum". Die "Annales regni Francorum" gelten als ausschlaggebende Vorlage für nahezu alle Quellen, die nach dem 8. Jahrhundert verfasst wurden und ihre Schilderungen prägen bis heute unsere Sichtweise vom damaligen Geschehen, wodurch sie vielmals als Hauptquelle angeführt werden. Trotz ihrer intensiven Nutzung in den einschlägigen Nachschlagewerken, muss ihre gebotene Darstellung als problematisch angesehen werden. Auffälligkeiten, die dies bestätigen, sind vorhanden: Entstehungszeit, Verfasser und Auftragsgeber eines Textes sowie die variierenden Wahrnehmungsmuster sprechen unter anderem für ihre kritische Betrachtung. Obwohl sich aktuelle Quellenstudien mit der genannten Problematik beschäftigen, ist dieses Gebiet noch nicht auszureichend von der Wissenschaft erforscht, was wiederrum ein Gesamturteil erschwerlich macht. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob eine Neubewertung der Reichsannalen als historiographische Quelle für deren Glaubwürdigkeit unerlässlich ist. Der Hausarbeit liegt folgender Aufbau zugrunde: als erstes befasse ich mich mit dem historischen Kontext zum fränkischen Dynastiewechsel, in dem ich die Vorgeschichte und Abfolge der Königserhebung skizziere. Im Folgenden wird ein Überblick über die zugehörigen Quellen gegeben, um die Quellenlage und den Quellenwert beurteilen zu können. In der Hoffnung ein gewisses Schema zu erkennen, wird nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden gesucht. Die Arbeit legt ihren Schwerpunkt auf die Quellenkritik des Annalenwerks, welche am Beispiel der Königssalbung durchgeführt werden soll. Bei der Untersuchung wird besonders der Frage nach der Salbung Pippins nachgegangen, auch die Rolle des Bonifatius wird thematisiert. Ferner werden am Beispiel mögliche Gründe für die Verfälschung der Reichsannalen aufgezeigt, um entweder von einer bewussten Verformung auszugehen oder einen solchen Verformungsprozess auszuschließen. Als letztes werden Forschungskontroversen herangezogen, die sich mit derselben Problematik beschäftigt haben, um das Gesamtkonzept der Arbeit abzurunden.