Über Chemie der Umweltbelastung
Wah rend der vergangenen Jahre zeigte s ich, daB anthropogene Emi ssionen nicht nur auf d i rektem Wege Schaden verursachen, sondern daB oftmals zunachst eine Reihe von Reaktionen in der Umwelt ablaufen, die einen freigesetzten Stoff erst zum Schadstoff werden lassen. Be reits vor Jahrzehnten stellte man fest, daB beispielsweise im oxidie rend wi rkenden Smog yom Los Ange 1 es Typ best immte Bestandte i 1 e der Kraftfahrzeugabgase photochemisch zu Ozon und hohermolekularen Kohlen wasserstoffen umgewandelt werden. Inzwischen kennt man eine Vielzahl von Reaktionen, die von Schadstoffen anthropogenen Ursprungs in der Um welt durchlaufen werden. Dazu gehoren nicht nur Umsetzungen, aus denen toxisch wirkende Substanzen hervorgehen. Viele Reaktionsablaufe fUhren auch zum Abbau oder zur Entgiftung von Umweltschadstoffen. SchlieBlich nutzt man die Reaktionsfahigkeit verschiedener Schadstoffe fUr techni sche Reinigungsverfahren aus. Somit kommt den chemischen Aspekten von Umweltschadstoffen inzwischen besondere Bedeutung zu. Bei der Betrachtung der Reaktionen von Umwel tschadstoffen stellt man fest, daB viele der beobachteten Reaktionen enzymatisch ge steuert werden. So ist die Chemie der Umweltbelastung eng verknUpft mit der Biochemie der Umweltbelastung. Obwohl in diesem Buch bioche mische Probleme der Umweltbelastung nur vereinzelt angeschnitten wer den, sollte man nicht Ubersehen, daB die Stoffwechsel von Mensch, Tier und Pflanze wichtige Reaktionsmi 1 ieus fUr freigesetzte Umweltschad stoffe darstellen. An Einzelbeispielen wird darauf hingewiesen, daB chemische Vorgange freigesetzter Schadstoffe auch mit Kl imafaktoren, Bodenbe schaffenheit, Nahrungsmittelherstellung und Radioaktivitat in Beziehung stehen.
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