Über Christus inkognito
Innerhalb des christlichen Offenbarungsbegriffes besteht ein denkwürdiges Verhältnis zwischen der Wahrheit und ihrer Verhüllung. Dieses Verhältnis wird bei Kierkegaard und Bonhoeffer mithilfe des Begriffes des "Inkognito Christi" christologisch reflektiert. Die vorliegende Studie zeigt die zentrale Funktion auf, die das Thema für das Denken der beiden Autoren besitzt. Das "Inkognito Christi" wird zum Ermöglichungsgrund für das Ärgernis, ebenso aber auch für den Glauben, und erhält damit eine elementare Bedeutung für die Frage nach dem Christsein überhaupt. Dabei wird die Gegenüberstellung von Kierkegaard und Bonhoeffer in Widerspruch und zustimmender Weiterführung fruchtbar. In der Betrachtung des verborgenen Christus, der verborgenen Kirche sowie des Einzelnen vor dem verborgenen Christus wird das Thema zuletzt dogmatisch ausgeführt. Es erfolgt demnach ein hermeneutischer Beitrag zur Debatte um zwei einflussreiche christologische Entwürfe sowie um deren Beziehung, darüber hinaus jedoch auch die Entfaltung eines wichtigen theologischen Themas für die Gegenwart.
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