Über Darstellung der Osterweiterung in der politikwissenschaftlichen Debatte
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Die institutionelle Ordnung der Europäischen Union, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit knüpft an die Überlegungen zur Osterweiterung anhand rationalistischer
und konstruktivistischer Theorien an und stellt die Frage, warum die Mitgliedsstaaten der Osterweiterung
zustimmten, obwohl mit einer Erweiterung negative Effekte wie hohe wirtschaftliche,
institutionelle als auch sicherheitspolitische Kosten verbunden waren. Außerdem
ist zu ergründen, welcher theoretische Ansatz in Bezug auf die Fragestellung mehr Argumentationskraft
besitzt. Dabei befasst sich die Arbeit weniger mit den eigentlichen Theorien, sondern
versucht anhand der Fragestellung Sichtweisen, die auf den vorgestellten Konzepten
basieren, gegenüberzustellen und zu vergleichen. Ebenso sieht es die Arbeit nicht vor, die
Osterweiterungspräferenzen der einzelnen Mitgliedsstaaten zu betrachten, sondern geht von
einer allgemeinen Meinungstendenz der Mitgliedsstaaten der EU-15 aus.
Die vorhandene Literatur signalisiert, dass scheinbar keine der beiden Theorien den
Anspruch für sich erheben kann, die Osterweiterung ganzheitlich darzustellen. Daraus wird
geschlossen, dass die Akteure bei der Erweiterungsentscheidung sowohl rationalistisch als
auch konstruktivistisch gelenkt wurden. Um herauszufinden, welche Denkschule sich besser
zur Erklärung der Osterweiterung eignet, werden die Argumente beider Seiten anhand dreier
Beobachtungspunkte gegenübergestellt. Hierbei stehen all die Kriterien des folgenden Diskurses
im Vordergrund, denen auch in den analysierten Texten eine hohe Relevanz zuteil wurde:
der Bedeutung der Kosten im Erweiterungsprozess, den Erweiterungskriterien (mit Hauptaugenmerk
auf die Kopenhagener Kriterien) und der Erweiterungsentscheidung, besonders im
Europäischen Rat in Kopenhagen 1993.
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