Über »Denk dir ein Wunder aus«
Berlin 1912: Im Romanischen Café sitzen die Künstler, die Berliner Boheme. Else Lasker-Schüler gehörte - berühmt-berüchtigt - dazu. Sie hat wieder einmal Liebeskummer; ihr Mann Herwarth Walden hat sich von ihr getrennt und ist nach Norwegen gereist. Sie schreibt Briefe an den »lieben Nordpolforscher«, sie schreibt Gedichte, sie macht ihre Verlassenheit zu einem Spiel, macht ihre Zeitgenossen zu Mitspielern, was denen gar nicht gefällt. Ihr ist das egal.Die hier ausgewählten Briefe und Gedichte erzählen vom Berliner Künstlerleben, vom Café des Westens, wo sich die literarische Boheme versammelt und sich die Freunde treffen, und sie beschreiben nicht zuletzt das Leben einer radikalen Dichterin, die sich als Künstlerin behaupten muss.Für die Schauspielerin Angela Winkler, die mit dieser Textrevue aufgetreten ist, ist die unbeugsame Dichterin immer wieder eine Entdeckung: »eine Energiequelle, ein Paradiesvogel! Von denen gibt es nicht viele«.»Die Rosen fliegen mir aus dem HaarUnd mein Leben saust nach allen Seiten,So tanz' ich schon seit tausend Jahr,Seit meiner ersten Ewigkeiten.«
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