Über Der Tod des Vaters
Eine Familie versammelt sich zur Beerdigung des Vaters: Der Patriarch ist tot, der Thron in der familiären Hierarchie unbesetzt. Und doch lebt er weiter, bleiben alle in den sinnentleerten Gesten einer vergangenen Gemeinschaft gefangen, wandeln wie Puppen, haltlos und beinahe komisch umher, denn die Hölle der bürgerlichen Familie - die eigentliche Protagonistin dieser Geschichte - lebt weit über den Tod hinaus…In einer ebenso nüchternen wie magischen Sprache, frei von Sentimentalität oder autobiographischem Gestus entlarvt Alice Ceresa die Mechanismen einer zeitlos erscheinenden sozialen Wirklichkeit.In ihrer sezierenden Analyse verwandelt sich das Leben in die Parodie des gesellschaftlichen Gefängnisses, aus dem der Tod des Vaters dennoch einen Ausweg weist: »Am Ende wird die Familie endlich explodieren« und den Weg freigeben für Töchter »so unabhängig und herausragend, dass sie die Welt beherrschen werden«.
Die Publikation bildet den Auftakt für weitere Publikationen dieser unbedingt (wieder-)zuentdeckenden Autorin.
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