Über Die Großwäscherei
In "Die Großwäscherei", dem ersten Roman von Andor Endre Gelléri, dampfen die Waschbottiche, rotieren die Waschmaschinen und Wäscheschleudern, gleiten die Bügeleisen über die Seidenhemden, pfeifen die Beheizungsrohre. Es ist der pulsierende Rhythmus der belebten Straßen und der niemals ruhenden Maschinen - der modernen Großstadt Budapest.In der Wäscherei arbeiten Waschfrauen und Heizer, Färbejungen und Bügelmädchen, Vorarbeiter und Hausierer, die alle von einem besseren Leben träumen. Doch vorerst fügen sie sich in den Arbeitsablauf in der Wäscherei, um ihre Existenz zu sichern. Die Wäscherei ist wie ein vielstimmiger Bienenstock, mit dem Besitzer Jeno Taube als Herrscher. Taube ist besessen von seinem Ideal von Sauberkeit, doch er ist auch gelangweilt von seiner Macht und sucht Zerstreuung. Alle schwirren um ihn herum, um etwas von seiner Gunst abzubekommen.Gelléri formt das Treiben in der Wäscherei zu einem sprachlichen Erlebnis. Mit kräftigen Farben malt er die Visionen und die Ängste der Menschen aus und lässt den Leser das Schicksal der einzelnen Figuren mit allen Sinnen erleben. Man meint die Gerüche der Wäscherei zu riechen, die diesigen Dampfschwaden zu spüren, die leuchtenden Kleider zu sehen und die ratternd stampfenden Maschinen der Wäscherei zu hören. "Die Großwäscherei" ist ein schillernder Glanzpunkt der ungarischen Literatur und in der Beschreibung der Arbeitswelt mit ihren Zumutungen und Erfordernissen heute noch genauso aktuell wie damals.
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