Über Die Wieskirche als inszenierende Rahmung des Gegeißelten Heilands
Die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland, kurz Wieskirche, zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen des süddeutschen Rokoko und ist seit 1983 UNESCO-Welterbestätte. 1745 bis 1754 errichtet, bietet sie den Wallfahrern das Gnadenbild eines gegeißelten Heilands zur Verehrung dar. Licht, Ornament und Farbe, Malerei, Bau- und Bildhauerkunst - gleich einer festlichen Rahmung fassen sie die Christus-Figur ein, definieren ihre Bedeutung und steuern die Beziehung der Gläubigen zu ihr. Um aufzuzeigen, welche zugrundeliegenden Inszenierungsstrategien die Wieskirche prägen, wird erstmals eine Gesamtbetrachtung von Architektur und Ausstattung dieses Hauptwerks barocker Kirchenbaukunst unternommen. Ferner wird herausgestellt, welche Rolle die katholische Aufklärung des 18. Jahrhunderts für den spezifischen Zuschnitt der Präsentation des Gegeißelten Heilands spielte.
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