Über Entwicklung eines Fragebogens fur UEbergewichtige und Adipoese zur Feststellung von Problemen bei der Erhebung des Ernahrungsverhaltens (Ernahrungsanamnese)
Projektarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Gesundheit - Ernährungswissenschaft, Note: 2, Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung, Sprache: Deutsch, Abstract: In der klientenzentrierten Ernährungsberatung ist es erforderlich, die bisherigen Ernährungsgewohnheiten und die Lebensmittelauswahl sowie die Zubereitungsform und ¿Ess-Settings¿ zu analysieren. Nur nach einer stattgehabten Analyse der Ernährung und des Ernährungsumfeldes ist es dem Berater überhaupt möglich, zielgerichtete Maßnahmen für den Übergewichtigen oder Adipösen zu erarbeiten und schließlich in eine neue Ernährungsweise münden zu lassen. Der Modifikation geht also grundsätzlich eine exakte Anamnese voraus. Und das ist problematisch. Die Ernährungsanamnese führt nur unzureichend zu Ergebnissen, die wahrhaftig sind. Übergewichtige neigen zum Underreporting, während Untergewichtige zum Overreporting neigen. Das heißt, Übergewichtige unterschätzen oftmals die Dimension ihrer Mahlzeiten und der aufgenommenen Lebensmittel. Zudem nehmen sie insbesondere Snacks und Zwischenmahlzeiten nicht ausreichend wahr. Ernährungsprotokolle von Übergewichtigen sind in vielen Fällen schlichtweg kein valider Beleg für das tatsächliche Ernährungsverhalten. Problematisch ist außerdem, dass Übergewichtige im Beratungsgespräch durch ein klares Ablehnungsverhalten und Verweigerung auffallen. Sie stellen den Aussagen des Beraters klare Hinweise voraus, indem sie beispielsweise ihr angeblich optimales Ernährungsverhalten darstellen und deutlich machen, dass sie bereits alles wissen.
Da eine optimale Ernährungsberatung bei Übergewichtigen nur effektiv sein kann, wenn sie das bisherige Ernährungsverhalten einschließt und auf zielgerichteten Modifikationen des selbigen beruht, ist der Anamnese und der Verlaufskontrolle größte Wichtigkeit beizumessen. Grundlage jeder Therapie ist die Anamnese. Hier gilt es, Stärken und Schwächen abzubilden und durch Verstärkung und Motivation zu einem klientenzentrierten Ergebnis zu führen.
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