Über Fragmente und Erzählungen
Franz Kafka (1883 - 1924) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene - von Brod unter dem Titel Amerika veröffentlicht)) zahlreiche Erzählungen.Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von Max Brod veröffentlicht. Kafkas Werke werden zum Kanon der Weltliteratur gezählt. Wie in einem Albtraum bewegen sich Kafkas Protagonisten durch ein Labyrinth undurchsichtiger Verhältnisse und sind anonymen Mächten ausgeliefert. Die Literaturkritik spricht von einer "Traumlogik". Die Gerichtsgebäude in Der Prozess bestehen aus einem weit verzweigten Gewirr unübersichtlicher Räume, und auch in Amerika sind die seltsam unverbundenen Schauplätze - unter anderem ein Schiff, ein Hotel, das "Naturtheater von Oklahoma" sowie die Wohnung des Onkels von Karl Roßmann, dem Helden - gigantisch und unüberschaubar.Insbesondere bleiben auch die Beziehungen der handelnden Personen ungeklärt. Im Schloss erzeugt Kafka Zweifel an der Stellung des Protagonisten K. als "Landvermesser" und dem Inhalt dieses Begriffes selbst und schafft so Interpretationsspielraum. Nur bruchstückhaft erfährt K. und mit ihm der Leser im Laufe des Romans mehr über die Beamten des Schlosses und ihre Beziehungen zu den Dorfbewohnern. Die allgegenwärtige, aber gleichzeitig unzugängliche, faszinierende und bedrückende Macht des Schlosses über das Dorf und seine Menschen wird dabei immer deutlicher. Trotz all seiner Bemühungen, in dieser Welt heimisch zu werden und seine Situation zu klären, erhält K. keinen Zugang zu den maßgeblichen Stellen in der Schlossverwaltung, wie auch der Angeklagte Josef K. im Process niemals auch nur die Anklageschrift zu Gesicht bekommt.Nur im Romanfragment Amerika, bleibt die vage Hoffnung, dass Roßmann im fast grenzenlosen, paradiesischen "Naturtheater von Oklahoma" dauerhaft Geborgenheit finden kann. (Quelle: Wikipedia)
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