Über Geist und Erde
Wo begegnet man Khalil Gibran, dem Autor des spirituellen Weltbestsellers "Der Prophet", heute noch? Man stößt auf ihn in Predigten mit warmen Segenswünschen, auf Postkarten mit schönen Sinnsprüchen, oder in Zitatensammlungen für komprimierte Sinngebung. Das aber wird dem Autor nicht gerecht. Khalil Gibran war ein mystischer aber auch politischer Mensch, der die Gesellschaft und Religion zu Beginn des 20. Jahrhunderts oft schonungslos bloßstellte und kritisierte. Durch seine blumige und bilderreiche Sprache finden manche moderne Leser nur schwer Zugang zu seinen Werken. Hier liegt nun eine Auswahl auch wenig bekannter Texte Gibran vor, die durch eine Nacherzählung ein neues sprachliches Gewand erhalten haben.
"Als Brückenbauer zwischen Orient und Okzident, siedelt der rätselhafte Khalil Gibran genau auf der Grenze zwischen dem literarischen Territorium, wo die Esoterik-Abzocker wohnen, und den Stammlanden jener Stimmen, die seit den Zeiten der Vorsokratiker von den Erkenntnissen, Höhenflügen und Höllenreisen der menschlichen Seele singen." (Denis Scheck)
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