Über Geschichte der bulgarischen Literatur
Dieser dritte Band der Literaturgeschichte Milena Kirovas setzt neben den bewährten Themenkapiteln, die intellektuelle Oppositionsfiguren und soziokulturelle Konfliktspannungen in der bulgarischen Geistesgeschichte analysieren, und den Porträtkapiteln über wichtige Autoren, zwei neue Akzente:
Erstmalig wird hier das Werk weiblicher Autoren angemessen - also keineswegs immer lobend! - gewürdigt, der männliche Blick anhand gesellschaftlicher Fakten und Statistiken als patriarchal vorstrukturiert entlarvt. Der schwere Eintritt der Frauen in die bulgarische Literatur wird dabei nicht immanent interpretiert, sondern vor dem Hintergrund des den Frauen lange versperrten Zugangs zu Schul- und Hochschulbildung vergleichend analysiert.
Einen zweiten Höhepunkt des Bandes bildet zweifellos die investigative Analyse der Literaturproduktion in der intensiven Kurzepoche der Kriege 1912-1919, die bislang übergangen oder als marginal, ja, irrelevant abgetan wurde. Wir erfahren nicht nur Aufregendes über die literarische Produktionsästhetik, die unter dem Druck der grauenvollen Kriegsereignisse zur gesamteuropäischen aufschließt, sondern auch Erhellendes über staatliche Literaturpolitik, den Buchmarkt und das Leseverhalten - unter anderem einer Bevölkerungsgruppe, an die beim Thema Lesen niemand denkt: den zum Kriegsdienst eingezogenen Rekruten!
Aus dem Inhalt des 3. Bandes:
1. Themenkapitel:
Der bulgarische Symbolismus
Die Stadt
Das Drama und die Theaterkultur
Bulgarische Schriftstellerinnen. Überblick und Einheldarstellungen
Literatur der Kriegsjahre
2. Autoren in Einzelkapiteln
Elin Pelin
Georgi Stamatov
Evgenija Dimitrova
3. Apparat
Wissenschaftliches Inhaltsverzeichnis
Register der Personennamen
Register der Zeitungen und Zeitschriften
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