von Kirsten Miller
24,00 €
In einem kleinen Häuschen, irgendwo in der südafrikanischen Provinz, zieht eine Mutter drei Kinder alleine auf: Zuko, Honey und Ash. Der achtjährige Zuko spricht immer noch nicht, Honey kränkelt und auf den Schultern des 17-jährigen Ash lastet viel Verantwortung. Früher kam im Sommer jeweils ein Mann zu Besuch. Die Mutter schien dann jeweils glücklich, doch nach einem Streit tauchte der Mann eines Tages nicht mehr auf. Was mit Zuko los ist, wissen die Mutter und Ash nicht, aber sie kümmern sich mit viel Liebe und Geduld um das Kind, das die Welt auf seine eigene Art zu erleben scheint. Als Honey immer schwächer wird, gibt es keine Rettung für sie und kurze Zeit später stirbt auch die Mutter. Alles, was Ash nach dem Begräbnis bleibt, sind sein Bruder, der Name und die Adresse jenes Mannes in der Stadt - und die Annahme, dass dieser Mann ihr Vater ist. So machen sich die beiden Brüder zusammen auf - zu Fuss, denn für eine Busfahrt reicht das Geld nicht. Ein steiniger Weg voller Entbehrungen, Gefahren, aber auch Unterstützung und Liebe liegt vor ihnen. Ash tut alles, damit es seinem Bruder gut geht. Dieser spricht zwar nicht, hat aber trotzdem viel zu sagen. In der Stadt angekommen, spürt Ash den Mann auf. Ist er ihr Vater? Und wird er die beiden Jungen bei sich aufnehmen? Kirsten Miller zeichnet ein vielschichtiges Bild Südafrikas: Da steht Liebe neben Gewalt, Armut neben Reichtum. Der Pfad zwischen Fatalismus und Verantwortung ist schmal in dieser spannungsgeladenen Gesellschaft. Doch letztlich geht es in diesem bewegenden und bis zur letzten Seite spannenden Roman um die Würde des Menschen, um das Recht auf Selbstbestimmung und um den Umgang mit Andersartigkeit ohne Kategorisierung.