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Bücher veröffentlicht von Diaphanes Verlag

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  • von Catherine Ingram
    19,95 €

    Andy Warhol besaß ein sicheres Gespür für die Potentiale von Popkultur und Kunstmarkt und schaffte es immer wieder, sich selbst ins Zentrum derjenigen kulturellen Moden zu stellen, die gerade am angesagtesten waren. Wo ist Warhol? feiert die ­pulsierenden Szenen, die Andy Warhol erkundet hat, und versetzt ihn mitten hinein ins Gewühl - wo man ihn suchen und finden kann.Folgt Andy Warhol und seiner feinen Nase für Kunst und Leute auf eine Zeitreise in die kulturellen Milieus der nahen und ferneren Vergangenheit! Ob ihr ihn wohl findet, wie er in den antiken Ruinen von Pompeji umherstreift? Oder wie er am Bauhaus durch die Korridore wandert? Und wo steckt er bloß in der Sixtinischen Kapelle? Findet heraus, wo Warhol in zwölf verschiedenen Szenarien verborgen ist - und blättert dann ans Ende des Buches, wo ihr lauter berühmten Persönlichkeiten begegnen könnt (vielleicht habt ihr sie schon auf den großen Bildern entdeckt?), die der Kunst­geschichte ihren Stempel aufgedrückt haben…

  • von Alice Ceresa
    18,00 €

    Eine Familie versammelt sich zur Beerdigung des Vaters: Der Patriarch ist tot, der Thron in der familiären Hierarchie unbesetzt. Und doch lebt er weiter, bleiben alle in den sinn­entleerten ­Gesten einer vergangenen Gemeinschaft gefangen, wandeln wie Puppen, haltlos und beinahe komisch umher, denn die Hölle der bürgerlichen Familie - die eigentliche Protagonistin dieser Geschichte - lebt weit über den Tod hinaus…In einer ebenso nüchternen wie magischen Sprache, frei von Sentimentalität oder ­autobiographischem Gestus entlarvt Alice Ceresa die Mechanismen einer zeitlos erscheinenden sozialen Wirklichkeit.In ihrer sezierenden Analyse verwandelt sich das Leben in die Parodie des gesellschaftlichen Gefängnisses, aus dem der Tod des Vaters dennoch einen Ausweg weist: »Am Ende wird die Familie endlich explodieren« und den Weg freigeben für Töchter »so unabhängig und herausragend, dass sie die Welt beherrschen werden«.Die Publikation bildet den Auftakt für weitere Publikationen dieser unbedingt (wieder-)zuentdeckenden Autorin.

  • von Humboldt-Universität Zu Berlin
    45,00 €

    Was ­bedeutet ­Wissensvermittlung heute? Wie lassen sich neuartige Formen des Austauschs ­zwischen den Disziplinen, aber auch zwischen Universität und Gesellschaft durch die Einbeziehung kuratorischer Praktiken etablieren?2021 wurde das Humboldt Labor eröffnet - und der Name ist Programm: Hier werden nicht allein Ergebnisse abgeschlossener Forschungen präsentiert, sondern der Ort stellt selbst ein experimentierendes Labor der Humboldt-Universität dar.Das erste Laborexperiment trägt den Titel »Nach der Natur«. Die sich gleichermaßen auf die anhaltende Zerstörung der Natur wie auf den Gedanken des »Von-der-Natur-Lernens« beziehende interdisziplinäre Ausstellung nimmt die komplexen Wechsel­wirkungen zwischen Klimawandel und Biodiversitätsverlust sowie den weltweiten Krisen demokratischer Ordnungsprinzipien aus unterschiedlichsten Perspektiven in den Blick. Aktuelle Forschungsansätze werden in ihren wissenschaftsgeschichtlichen ­Bedingungen diskutiert und dazu mit Objekten aus den vielfältigen Universitäts­sammlungen verbunden; naturwissenschaftliche Erkenntnisse werden in konkrete soziopolitische Zusammenhänge gesetzt und mit künstlerischen Positionen verwoben.Die Beiträge dokumentieren die Potenziale eines Ortes, der die Wissensvermittlung als eine eigene Art des Forschens begreift, und gewähren zugleich im Sinne der Idee eines offenen Labors Einblicke hinter die Kulissen des Ausstellungsmachens.

  • von David Graeber
    28,00 €

    Indem es den »Wert« ins Zentrum menschlichen Handelns stellt, ist Die falsche Münze unserer Träume das Gegenstück zu David Graebers Bestseller Schulden. Die ersten 5000 Jahre. Ob in der Anhäufung von Reichtum oder in dessen bewusster Zerstörung, ob altruistisch gewendet, ob als Geschenk oder im Gabentausch: um das, was Wert ausmacht, bilden sich Gesellschaften und Machtbeziehungen. Graeber benennt damit das Kernproblem gegenwärtiger Sozialtheorien, die im Angesicht des Neoliberalismus und der alles dominierenden Marktideologie Schiffbruch erlitten haben. Mit Karl Marx und Marcel Mauss zeigt er, dass Projekte des Kulturvergleichs notwendig revolutionäre Vorhaben sind - und dass es ihm schon in diesem frühen Werk um nichts Geringeres geht, als die Grundlagen unserer Denkweise auf den Kopf zu stellen.

  • von Mário Gomes
    20,00 €

    Als Fernandes nach vielen Jahren in seine Heimatstadt Mindelo auf der kapverdischen Insel São Vicente zurückkehrt, um dem Begräbnis eines Onkels beizuwohnen, findet er nicht nur eine zerrüttete Familie vor, sondern auch eine Stadt, die er vor lauter Baustellen kaum wiedererkennt. Dort lernt er einen entfernten Cousin, Silver, kennen, der an der zerklüfteten Nordseite der Insel, inmitten einer im Bau befindlichen künstlichen Bucht, dem ehrgeizigen Projekt nachgeht, eine Wasserballmannschaft aufzubauen.Je mehr Zeit Fernandes mit seinem Cousin verbringt, desto größer werden die Spannungen innerhalb der Familie, während Silvers Traum von der Wasserballmannschaft immer stärker durch den Ausbau der künstlichen Bucht bedroht wird. Obwohl unklar ist, wer hinter dem Bauvorhaben steckt, ist Silver entschlossen, für seinen Traum zu ­kämpfen. Während er die Konfrontation mit den Verantwortlichen der Großbaustelle sucht, macht sich sein Cousin gemeinsam mit der Computerprogrammiererin Lídia daran, den ­Familienkonflikt zu ergründen.Ein virtuos mit allerlei Genres flirtender, an südamerikanischer Metafiktion und den Spielregeln von OuLiPo geschulter Roman von ebenso eleganter wie avancierter Kunstfertigkeit.

  • von Simon Schleusener
    25,00 €

    Das Sprechen über Literatur kennt viele Register. Die Literaturwissenschaft etwa verfügt über ein weitgehend technisch definiertes Vokabular: Epoche, Metapher oder Diegese sind Schlüsselbegriffe einer institutionalisierten Disziplin. In den alltäglichen Austausch über das Lesen und Schreiben fließen aber immer wieder Begriffe und Bilder ein, die in den literaturwissenschaftlichen Standardlexika nur selten Platz finden. Erzeugt ein Text einen Vibe? Gibt es eine spezifisch literarische Form der Ansteckung? Und was ist gemeint, wenn die Lesenden ihr Verhältnis zum Text als intim begreifen? Solche aus der Alltagssprache oder angrenzenden Wissensgebieten stammende Termini haben ebenfalls einen erheblichen - wenn auch oft eher unscheinbaren - Einfluss darauf, wie über Literatur nachgedacht und gesprochen wird. Der vorliegende Band versammelt eine Auswahl dieser in der Literaturtheorie noch nicht fest verankerten oder definierten Begriffe, die in neunzehn Einzelbeiträgen näher untersucht und experimentell zum Einsatz gebracht werden. Dabei widmen sich die Autor:innen, die sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der Literatur stammen, jeweils einem für die eigene Arbeit relevanten Stichwort. Neben der genealogischen Betrachtung, der begrifflichen Differenzierung und der essayistischen Annäherung geht es daher auch um die Frage, welche Rolle die Stichwörter für unsere eigene kritische oder poetische Praxis spielen. Auf je spezifische Weise werfen die Beiträge Fragen über das Lesen und Schreiben in der Gegenwart auf - einer Zeit, in der sich die Bedingungen dieser Tätigkeiten rapide wandeln. Die in dem Band angestrebte Erweiterung und Erneuerung unseres poetologischen Begriffsinventars soll dabei helfen, den Blick für diese Transformationsprozesse zu schärfen. Mit Beiträgen von Daniel Falb, Philipp Felsch, Joshua Groß, Juan S. Guse, Hanna Hamel, Bernd Herzogenrath, Lars Koch, Jan Lietz, Cornelia Ortlieb, Michaela Ott, Tanja Prokic, Sonja Pyykkö, Monika Rinck, Kathrin Röggla, Simon Schleusener, Holger Schulze, Ingo Schulze, Juliane Vogel und Frank Witzel.

  • von Eyal Weizman
    12,00 €

    Flutkatastrophen in Kambodscha, zerbombte Städte in Pakistan, politische Umstrukturierungen ganzer Länder: »Bildkomplexe« humanitärer und ökologischer Umwälzungen dokumentieren die Welt als Abfolge von Katastrophen. Eyal und Ines Weizman lesen die Geschichte des Vorher-Nachher-Bildes von der Photographie des 19. Jahrhunderts bis zu zeit­genössischen Satellitenbildern und entdecken in ihnen jene Lücke, in der sich nicht nur das verheerende Ereignis verbirgt: Es sind die Menschen selbst, die aus den Bildern zu verschwinden drohen, wenn Zeugenaussagen mehr und mehr von Analysen materieller oder digitaler Beweise wie Satellitenbildern oder 3D-Modellen verdrängt werden. Es scheint als sei die humanitäre Arbeit paradoxerweise gerade bezüglich der Rekonstruktion von Kriegsverbrechen, bei denen ­doch Menschen, deren Schicksale und Rechte im Zen­trum stehen müssten, in eine post-humane Phase eingetreten.Wer aber entscheidet über die Darstellung dieser Ereignisse, bestimmt die Pixel­anzahl unserer Bildwelten, herrscht über Zirkulation oder Zensur von Bildern, wenn ­Technologien der ­Überwachung und Zerstörung mit den forensischen Werkzeugen in eins fallen?

  • von Simon Vagts
    35,00 €

    Simon Vagts detailgenaues und reich illustriertes Buch ­widmet sich bislang weitgehend marginalisierten Bilderkonvoluten und deren Beziehung zu bisher wenig thematisierten Diskursen im Werk Jean-Luc Godards, wie etwa dessen Verhältnis zur Black Panther Party, zum zeitgenössischen Horrorkino als Ort der Gewalt und Emanzipation oder der Verquickung von avantgardistischer Ästhetik mit spätkapitalistischer Wertgenerierung, wie sie an den von Godard im Auftrag von Nike gedrehten Werbespots abzulesen ist.Ohne einfach den von Godard selbst angelegten theoretischen Pfaden zu folgen oder ihn als Ikone eines intellektuellen bürgerlichen Kinos zu verhandeln, sucht das Buch in dem immensen, sich über mehr als siebzig Jahre erstreckenden Werk eine Schneise, entlang der sich zentrale Fragen der Nachkriegs- und Gegenwartskunst - wie etwa jene nach dem Status von Autor:innenschaft oder die Enthierarchisierung visueller Artefakte - auf neue Art formulieren und nachvollziehen lassen.

  • von Peter Szendy
    18,00 €

    Auf den Spuren des ungarischen Fotografen Imre Kinszki, bei Betrachtung von dessen Makroaufnahmen von Insektenflügeladern und Versorgungsleitungen moderner Städte aus den 1920er Jahren wie auch in genauer Lektüre von dessen naturökonomischen Schriften denkt Peter Szendy über das Verhältnis von Ökologie und Bildproduktion nach. Die Vorstellung einer unteleologischen Naturökonomie entlang des von Erich ­Haeckel geprägten Begriffs einer Oecologie bietet, so Szendy, gerade heute - im Zeitalter unendlich beschleunigter Verbreitung - wertvolle Motive für ein Neudenken des Bildes.Ist das Bild, so Szendys These, wesentlich heterochron, dann würde Ökologie der Bilder bedeuten, die vielfachen Zeiträume zu Tage treten zu lassen, die durch dessen exzessive, kapitalistisch getriebene Zirkulation unaufhörlich verdeckt werden. Diesem von Szendy als Ikonomie bezeichneten Regime ist eine Wahrnehmung entgegenzusetzen, welche die Langsamkeit naturgeschichtlicher Zeiträume mit jener blitzartigen Augenblicklichkeit des Lichts kontrastiert und verschränkt, auf deren Grundlage die heutige Bildproduktion sich derart ungehemmt reproduziert.Szendys Essay folgt der ebenso subtilen wie herausfordernden Maxime, das Bild in der Spannung zwischen seiner unbeschreiblichen Langsamkeit und der Geschwindigkeit, die es über das Sichtbare hinausführt, neu zu denken.

  • von Victoria Lomasko
    30,00 €

    In Armenien, Georgien und Kirgistan, in den russischen Teilrepubliken Dagestan und Inguschetien, in Belarus und Russland begibt sich Victoria Lomasko mit ihren Reisereportagen auf die Suche danach, was aus dem sowjetischen Erbe geworden ist. Sie verbindet dabei äußere Ereignisse mit persönlichen Empfindungen und Kommentaren und beschreibt die gesellschaftlichen Transformationsprozesse in den ehemaligen Sowjetrepubliken: den Kampf für die Rechte von Frauen und LGBTQ-Personen in zutiefst patriarchalen Gesellschaften, die schmerzhaften Nachwirkungen ethnischer Zwangsumsiedlungen unter Stalin, den finalen Wandel von Putins totalitärem Regime zu einer Diktatur. Durch ihre einzigartige künstlerische Form des Dokumentierens führt Lomasko Wahrnehmung und Erfahrung zusammen und erzeugt so Bilder für eine ungesehene Gegenwart, über die derzeit vielleicht nur im anonymisierenden Medium der Zeichnung adäquat berichtet werden kann.

  • von Yannick Haenel
    18,00 €

    Das nach längerer Renovierung gerade neu eröffnete Pariser Musée de Cluny beherbergt neben einer eminenten Mittelaltersammlung in einem seiner hintersten Räume einen wahren Schatz: Die Dame mit dem Einhorn - sechs Wandteppiche von bis heute nicht vollständig aufgeklärter Provenienz und unverbrauchtem Glanz. Die Deutungen sind zahlreich, Rainer Maria Rilkes Schilderungen in seinen Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge berühmt. Trotz den Versuchen kunsthistorischer Einordnung und der Interpretation des Werks als Darstellung der »Fünf Sinne« ist das Ensemble der Dame mit dem Einhorn bis heute vor allem eines: Ein geheimnisvolles Meisterwerk von hinreißender Schönheit und eine zeitlose Projektionsfläche für das dem Blick innewohnende Begehren.Auch Yannick Haenel erlag seinem Zauber, der Überfülle an Farben, floralen Motiven und heraldischen Symbolen, dem dichten Gewebe der Bezüge von einer Tapisserie zur anderen, der subtilen Anordnung der Figuren und den feinen Andeutungen eines ekstatischen Verlangens. Indem er die Dame mit dem Einhorn über Monate hinweg in seinen Leben dringen, sich von diesem Abenteuer seine Sätze diktieren lässt, eröffnet ihm das ­singuläre Kunstwerk schließlich eine ganz eigene und zugleich universelle Empfindung, jene eines »einzigen Begehrens«. Ein funkelnder Essay und eine Huldigung an die Wirkkraft ­ästhetischer Erfahrung.

  • von Samuel Hamen
    18,00 €

    Entsandt von der Akademie, einer Sicherheitsbehörde, deren Agenten in den ­Distrikten Saboteure verfolgen oder Widerstandszellen ausheben, reist eine Detektivfigur in eine ­abgelegene Stadt, um den verschwundenen Teenager Saul zu finden. Hier weht täglich ein unerträglicher heißer Wind, und je mehr die Einwohner, ein ­abgeschottetes Institut und die landschaftliche Umgebung in den Blick geraten, desto mehr verstärkt sich der Eindruck, dass hier alles in Ordnung ist - und zugleich nichts mit ­rechten Dingen zugeht. Die »Dezimierung«, bei der an einem Tag fast alle Tiere ­verschwanden, und das Vorgehen im Institut bleiben vorerst unergründlich. Die Idylle scheint hier nur eine Spielart der Verwüstung, die Realität nur ein Spielball der Macht. Bald geht es in Samuel Hamens Debütroman nicht mehr nur um lokale Unruhen oder eine Jugend, die um eine gute Zukunft ringt, sondern um weitaus mehr, um digitale Lebensweisen, um ökologische Trauer, letztlich um die Art und Weise, wie wir in einer Welt leben können, die uns unwiederbringlich abhandenkommt.

  • von Georges Perec
    12,00 €

    An drei Tagen im Oktober 1974 notiert Georges Perec an der Pariser Place Saint-Sulpice alles, »was man im Allgemeinen nicht notiert, das, was nicht bemerkt wird, was keine Bedeutung hat, das, was passiert, wenn nichts passiert außer Zeit, Menschen, Autos und Wolken.«Das Ergebnis dieses spielerischen Alltagsexperiments ist ein ebenso umherschweifender wie konzentrierter Text, ein Text, der nicht nur das bei Perec stets präsente »Infra-Gewöhnliche«, scheinbar Un­­bedeutende ins Zentrum stellt, sondern auch die in seinem Werk so charakteristische Verschränkung von Autobiographischem und Ort bezeugt. Und wie immer bei Perec ist auch dieses kleine Buch bedeutende Literatur und luftiger Zeitvertreib zugleich.

  • von Xiaowei Wang
    20,00 €

    In ihren klugen Reportagen untersucht Xiaowei Wang die politischen und sozialen Folgen des Einsatzes modernster Informationstechnologien im ländlichen China. Von Schweinezüchtern, die Künstliche Intelligenz einsetzen, um das perfekt gezüchtete, gemästete und geschlachtete Tier zu erzeugen, über Hühnerfarmen, die mit Hilfe der Blockchain die Qualität von Lieferketten sicherstellen wollen, bis hin zu den disruptiven Fälschungen von Luxuswaren in entlegenen E-Commerce-Dörfern: Auf Basis direkter Gespräche mit den Menschen vor Ort gibt Blockchain Hühnerfarm ebenso verstörende wie erhellende Einblicke in einen sich fern der bekannten Metropolen längst rasant digitalisierenden Raum. Zudem wird klar: Die Vorstellung von rückständiger Provinz und fortschrittlicher Stadt­bevölkerung entbehrt jeder Grundlage, vielmehr führen die Anpassungs­strategien auch kleinster Betriebe vor Augen, wie das Ineinanderwirken von Nahrungs­mittelproduktion und Informationstechnologie zu völlig neuen Umwelten führt. Wangs kritisch reflektierte Feldforschungen werfen von den scheinbar hintersten ­Winkeln des globalen Dorfs aus einen weiten Blick auf die Zukunft auch unserer Lebensräume.

  • von Tiqqun
    15,00 €

    Schonungslos deckt das Autorenkollektiv Tiqqun die enge Verbindung zwischen dem Konzept der Kybernetik und den Techniken der Kontroll- und Kommunikationsgesellschaften auf. Mit seinem Imperativ der Zirkulation von Waren und Informationen und unter dem Alibi von Liberalismus und Demokratie ist der »kybernetische Kapitalismus« zu der gegenwärtig alles beherrschenden Ideologie geworden. Wie immer die Alternativen lauten, ein Jenseits von Tausch und Akkumulation wird mit einfachen Reformkonzepten nicht zu erreichen sein. Vielmehr bedarf es, so Tiqqun, radikaler Mittel von Widerstand und Revolte: Kurzschluss und Abklemmen von Knotenpunkten, Verlangsamung und Fehlleitung - Taktiken einer notwendig diffusen Guerilla.Nach Jahren des ungebremsten Wachstums von Social Media und Plattformkapitalismus erweist sich der hier wiederaufgelegte Text des Autoren­kollektivs Tiqqun aktueller denn je.

  • von Pierre Guyotat
    25,00 €

    In seinem letzten Buch erinnert Pierre Guyotat seine Er­­fahrungen als junger Rekrut der französichen Armee in der Endphase des ­Algerienkriegs. Konfrontiert mit militärischem Drill, dumpfer Schikane und blankem Sadis­mus, interniert wegen Ungehorsam, zehrt der Neunzehnjährige von der Gewissheit seiner künstlerischen Berufung. Während er mit großer Sympathie den Freiheitsjubel der algerischen Bevölkerung beschreibt, erlebt er den Rückzug der französischen Armee als eine so stumpfe wie luzide Zeit.Nachdem Claude Simon im Jahr 1967 aus Protest gegen die Nichtberücksichtigung von »Grabmal für fünfhunderttausend Soldaten« die Jury des renommierten Prix Médicis verlassen hatte, erhielt Pierre Guyotat den Preis über 50 Jahre später für »Idiotie«.

  • von David Bellos
    45,00 €

    David ­Bellos' monumentale Biographie Georges Perecs ist nicht nur das Porträt eines faszinierenden Menschen und Autors: In ­seinem Detailreichtum ist dieses Buch zugleich unverzichtbares Referenz­werk, ein facettenreiches Gesellschaftstableau, eine detektivische ­Spurensuche, eine Karto­gra­phie des literarischen Paris und nicht zuletzt ein elegant und unterhaltsam erzählter, veritabler Roman, der den immer zahlreicher werdenden Perec-­Leser:innen ein beispielloses Leben mit und in Wörtern nahebringt.Neben der Beschreibung zentraler Wegmarken - Perecs ­jüdische Herkunft und das damit verbundene Kindheitsschicksal, der windungsreiche Pfad zur ersten Publikation und zu einem eigenen Stil, die Pariser Szene um die Gruppe OuLiPo, Freund- und Liebschaften, der enorme Erfolg von Das Leben Gebrauchsanweisung, schließlich der frühe Tod nach kurzer Krankheit - sind es unzählige, wenig be­­kannte biographische Details, die dieses Buch zu einem wahren Schlüsselbund für das Verständnis einer bis heute unerschöpflichen Literatur machen. Sind es doch die Wörter und Buchstaben, Einschnitte und Nahtstellen, Knoten und Löcher, losen Enden und Schleifen, die jenseits einer linearen Chrono­logie Perecs Leben mit seinem Werk ­verbinden.Die hier erstmals in deutscher Sprache vorgelegte Biographie gibt den von David Bellos vollständig revidierten und ergänzten Text wieder und stellt somit den letzten Stand der Forschung dar.

  • von Jean-Luc Nancy
    12,00 €

    Wie unterscheidet sich Lauschen vom bloßen Hören? Was macht Zuhören aus? Was sind die spezifischen Register der akustischen Wahrnehmung und worin besteht der eminente Selbstbezug bei dieser Sinneswahrnehmung? Welcher Raum kann den Sinnen, kann Klang und Sinn gemein sein?In einem virtuosen Essay lotet Jean-Luc Nancy das Verhältnis zwischen Klang, menschlichem Körper und dessen Gespanntheit auf diesen Sinn und den Sinn überhaupt aus, ist der Körper - so Nancy - doch selbst eine Echo-Kammer, deren innere Schwingungen und äußere Gespanntheit sich ineinander verschränken.In Zeiten der rasanten Ausdifferenzierung der Musik und der klanglichen Künste und Techniken blieb die Philosophie bislang weitgehend durch visuelle Kategorien geprägt. Nancys Überlegungen zu Rhythmus und Timbre, Klang und Schall, Resonanz und Geräusch, Stimme und Instrument, Schrei, Ruf und Gesang entfalten einen bislang noch kaum ermessenen Denkraum, in den eine zukünftige Philosophie einzutreten hätte.

  • von Jean-Luc Nancy
    12,00 €

    Umfallen vor Müdigkeit, sich erschöpft aufs Bett fallen lassen oder gar todmüde in tiefen, ewig scheinenden Schlaf fallen, sodass die Bettstatt zugleich zur fernen Stätte eines zeitweiligen Nichtexistierens wird: »Vom Schlaf« ist eine essayistische Annäherung an den Zustand des Schlafens, der Selbstvergessenheit, der auch jenseits einer Ausdeutung von Träumen eine genaue Phänomenologie wagt. Jean-Luc Nancy entfaltet in diesem schmalen, aber nicht weniger intensiven Buch eine weitere Facette eines Denkens, das die cartesianische Körper-Geist-Dualität zu überwinden sucht. Ein durchaus poetischer Text, aus dem nicht nur der Philosoph, sondern auch der virtuos mit den phonetischen und metaphorischen Qualitäten der Sprache spielende Schriftsteller Jean-Luc Nancy spricht.

  • von Werner Hamacher
    16,00 €

    Der Schmerz ist eine Erfahrung ohne Inhalt und ohne Möglichkeit zur Anklage, im Schmerz kollabieren die Kategorien und damit jede Möglichkeit freier Empfindung, der Schmerz verwüstet das Bewusstsein und nimmt dem Subjekt jede Fähigkeit, auf eine Welt von Objekten einzuwirken. Wer leidet, der erfährt nicht die von ihm gesetzte und zusammengesetzte Welt, er erfährt sich selbst nicht als ihr konstituierendes Subjekt. Im kantischen Sinn erfährt er nichts als das Erfahren selbst und damit ein Geschehen, das jedem Objekt, aber auch jedem Subjekt der Erfahrung vorausgeht. Deshalb bleibt das Denken, das sich dem Schmerz und in diesem sich selbst zuwendet, von Anfang an hinter sich selbst zurück und sich selber voraus, von sich als einem anderen Denken und einem anderen Schmerz isoliert.Der Band vereinigt zwei späte Texte Werner Hamachers, die einen von Pindar über Sophokles zur Stoa, von Kant über Hegel bis zu Valéry reichenden philosophischen ­Parcours abschreiten und die vielleicht härteste Grenzlinie des Denkens umreißen.

  • von Sandro Zanetti
    25,00 €

    Lesen und Schreiben sind vergängliche Prozesse. Sie sind jedoch stets bezogen auf Schrift, die selbst dort, wo in Sand geschrieben wird, eine andere Art von Zeit ins Spiel bringt: in der Regel zwar eine dauerhaftere, zugleich aber auch eine durch Kontingenz bestimmte Zeit. Auf diese kann menschliches Handeln nur bedingt einwirken: Archive und Bibliotheken bergen mit ihren Beständen zugleich die Gefahr ihrer Zerstörung, Codes können unlesbar werden, selbst Inschriften weisen eine relative Vergänglichkeit auf. Die Vervielfältigung und Übersetzung von Schriften, auch in digitalen Netzwerken, mag diesen Tendenzen entgegenwirken. Aber die Kontingenz verschwindet nicht. Dies schon deshalb nicht, weil auch die individuellen und kollektiven Lesefähigkeiten einem steten Wandel unterliegen und es schließlich noch nicht einmal für ein schlichtes Interesse an überlieferten Schriften eine Garantie gibt. Wie reagiert die Literatur auf diese Art von Unsicherheit, die ihr eigenes Medium sowie den Umgang mit ihm betrifft? Was bleibt von der Literatur, wenn dieses Bleiben von dem abhängt, was kommt? Und was trägt die Literatur selbst zu dem bei, was kommt oder kommen mag, ihrer Zukunft also?

  • von Françoise Forster-Hahn
    12,00 €

    Im Juni 1937 eröffnete Jacob Zeitlin in seiner Buchhandlung-Galerie in Los Angeles eine Ausstellung mit Grafik von Käthe Kollwitz. Es war die erste Ausstellung von Kollwitz' Werken in Südkalifornien. Co-Sponsor der Ausstellung und der glamourösen Vernissage war die »Hollywood Anti-Nazi League for the Defense of American Democracy«. Die Redner des Abends waren der deutsche Schriftsteller und Aktivist Ernst Toller und der amerikanische Komponist George Antheil. Zu den illustren Gästen gehörten Fritz Lang, Richard Neutra, Arnold Schönberg, George Gershwin, Kurt Weill und andere Berühmtheiten der Filmindustrie und der deutsch-österreichischen Exilgemeinde. Die Kollwitz-Ausstellung wurde zum Dreh- und Angelpunkt der zentralen Konfliktfelder der Stadt: Sie war nicht bloß ein kulturelles Ereignis in Zeitlins Buchladen-Galerie, sondern vor allem eine gezielte politische Aktion der »Hollywood Anti-Nazi League«. Kollwitz' Schaffen geriet damit ins Kreuzfeuer der Auseinandersetzungen zwischen dem antifaschistischen Kampf der »Anti-Nazi League« und den gewalttätigen Aktionen nationalsozialistischer Gruppen in Los Angeles. In diesem politischen Spannungsfeld wurde Käthe Kollwitz als »anti-Nazi artist« wahrgenommen und ihrer Ausstellung eine aktive Rolle im Kampf gegen Hitler zugeschrieben. Die Kapitel des Buches zeichnen nach, wie die Ausstellung zum Kreuzungspunkt von vier Biografien wurde: Käthe Kollwitz, Jacob Zeitlin, Ernst Toller und George Antheil.

  • von J. G. Ballard
    18,00 €

    Auf der Erde breitet sich eine nie gekannte Dürre aus. Eine hauchdünne, widerständige Polymerschicht entstanden aus Industrieabfällen bedeckt die Ozeane und verhindert jedes Verdunsten des Meerwassers. Flüsse werden zu Rinnsalen, die Wälder stehen in Flammen und die unerträglich helle Sonne brennt auf die verdorrten Landschaften nieder. Während die meisten Menschen an die Küsten strömen, bleibt der Arzt Ransom mit wenigen anderen in der Stadt zurück. Das Klima verändert die zurückgebliebenen Bewohner und Gewalt und Verzweiflung breiten sich aus - während einige, in Einklang mit der apokalyptischen Wüstenlandschaft, ihre Erfüllung finden. Wie sein Roman »Die Flut« ist »Die Dürre« eine Blaupause der »Climate Fiction« und ragt mit seinen grellen, surrealen Bildern einer Klimakatastrophe weit in unsere Gegenwart hinein.

  • von Wolfgang Brückle
    30,00 €

    The field of audiovisual media has changed dramatically over the last two decades. Until recently, the amount of audiovisual technology was still manageable, channels of distribution were few, the places where moving images were consumed were for the most part limited to cinemas, the domestic television set, and galleries or art museums. Also, both the producers and the audiences of such content clearly identified as human beings. Those days are over. The digitization of image production and distribution have proved a massive disruption to the traditional ecology of the moving image. This publication maps new contributors and new conditions for creative work in discussions of animal spectators, child producers, all-encompassing gazes and the marketing interests of big corporations, the origins of new formats and new practices in the widening sphere of audiovisual media.

  • von Rachel Mader
    50,00 €

    Mit unerwarteter Heftigkeit sind Denkmäler jüngst ins Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit gerückt. Überschreibungen, aktivistische Interventionen und Zerstörungsakte, angestoßen und verwirklicht von Einzelpersonen, von Interessengruppen oder auch behördlicherseits, stehen neben neuen Zugängen in künstlerischen Entwürfen und in der Geschichtsschreibung. Als Bestandteil der symbolischen Topografie öffentlicher Räume steht die Sichtbarkeit von Denkmälern im Zusammenhang mit übergreifenden gesellschaftlichen Debatten. Phasen intensiver Beachtung und inhaltlicher Festlegung wechseln mit Perioden anhaltender Vernachlässigung. Im Zentrum der Beiträge der vorliegenden Veröffentlichung stehen historisch gewachsene Formen des Denkmals und die mit ihnen einhergehenden Zuschreibungen ebenso wie zeitgenössische Entwicklungen und deren ideelle, politische und ästhetische Hintergründe. Mit Beiträgen von Aleida Assmann, Markus Bauer, Wolfgang Brückle, Andrea Bruggmann, Jeremy Deller, Nausikaä El-Mecky, Jules Pelta Feldman, Clemens Fellmann, Christian Fuhrmeister, Imke Girßmann, Susanne Hefti, Silvia Henke, Manfred Hettling, Franz Krähenbühl, Georg Kreis, Verena Krieger, Christoph Lichtin, Rachel Mader, Barbara Kristina Murovec, Marie-Louise Nigg, Siri Peyer, Brita Polzer, Christina Schröer, Philip Ursprung, Julie von Wegen, Elias Wagner und Annina Zimmermann sowie einem Gespräch zwischen Rachel Mader und Izabel Barros.

  • von Tom McCarthy
    18,00 €

    »8¿ Millionen ist ein aufsehenerregendes Buch… Ein solcher Roman - philosophisch hochkomplex und doch so einfach geplottet wie ein Comic« - erinnert uns daran, »dass ein Text eben nicht nur ein Text ist, sondern viel mehr. Ein Erlebnis, eine Bewusstseinserhellung, eine Weltsicht«, schrieb Milo Rau in der NZZ angesichts des Erscheinens 2009. Seitdem ist die Bedeutung und Bekanntheit des Romans immer größer geworden und er gilt schon heute als ein Klassiker des 21. Jahrhunderts. Die Romanverfilmung von Omer Fast (Remainder, 2015) wurde ein internationaler Erfolg.Ein junger Mann wird wie aus dem Nichts von einem vom Himmel fallenden Bruchstück getroffen, liegt wochenlang im Koma, bekommt eine Abfindung in Höhe von 8¿ Millionen Pfund, aber sein Leben erscheint ihm nach der Genesung als trügerisch, wie aus zweiter Hand. Beim Anblick eines Risses in einer Badezimmerwand überkommt ihn ein immenses Glücksgefühl: Da war einmal ein identischer Riss, es gab einen Alltag, eine Wohnung, Gerüche, Klänge. Vor allem aber das Gefühl, lebendig zu sein. Er setzt von nun an alles daran, sich diesen Alltag zurückzuholen: als Realität zum An- und Aus­schalten, ­­Vor- und Zurückspulen, in Endlosschleife - um des kurzen Kribbelns der Authentizität willen.

  • von J. G. Ballard
    18,00 €

    Durch den Verlust der Ionosphäre, des Schutzmantels der Erde gegen die Sonnen­einstrahlung, sind die Temperaturen gestiegen, die Polkappen geschmolzen, der ­Meeresspiegel steigt unaufhörlich. Europa ist ein sumpfiger Dschungel, bevölkert von Leguanen, Alligatoren und Moskitos, in dem ein Klima herrscht wie in der Kreidezeit. Während die Reste der Erdbevölkerung sich in die Polarregionen zurückgezogen haben, lebt Dr. Kerans in einem Luxusapartment im 10. Stock des Hotel Ritz über einem weitgehend überfluteten London, um zusammen mit anderen Wissenschaftlern die verbliebenen Landmassen zu kartografieren. Die extremen Umweltbedingungen und die Sonnenstürme verändern nach und nach die Träume der Menschen. Nachdem die Expedition aufgrund steigender Hitze abgebrochen wird, beschließt Kerans zu bleiben. Bei den Zurückgebliebenen vollzieht sich eine gefährliche Regression, eine innere Reise zurück in eine archäopsychische Vergangenheit, ein imaginiertes Trias Eden.Die Flut ist ein postapokalyptischer Roman, der die Auswirkungen einer ­Klimakatastrophe auf die menschliche Psyche in halluzinatorischen Bildern beschreibt und heute als ­Klassiker der dystopischen Literatur wie als Vorläufer der »Climate Fiction« gilt.

  • von Sylvia Sasse
    20,00 €

    Seit den 1960er Jahren wird in der Theorie, den Künsten sowie im politischen Aktivismus die gängige Form des »Widerstands durch Neinsagen« zunehmend als nicht ausreichend abgelehnt. Macht sich eine Kritik, die auf Negation beruht, nicht abhängig von jenem System, das sie überwinden will? Bleibt sie nicht in einem Denken von Oppositionen gefangen?Mit Formulierungen wie ›subversive Affirmation‹, ›negative Affirmation‹, ›Scheinaffirmation‹, ›affirmative Übercodierung‹, ›Hyperaffirmation‹, ›Überidentifikation‹, ›Paradoxe Intervention‹, ›Symptomverordnung‹, ›Revolution des Ja‹, ›affirmative Sabotage‹ oder ›Counter-Mimicry‹ wurde von ganz unterschiedlichen Seiten aus der Versuch unternommen, eine affirmative Kritik zu entwickeln, die nicht nur Negation überwindet, sondern auch den Unterschied zwischen bewusster Zustimmung und Konformität, Kapitulation, Gleichgültigkeit oder Pragmatismus bewusst macht.Sylvia Sasse analysiert in ihrem Buch subversive Affirmation als kritische Praxis in unterschiedlichen politischen Systemen. Sie fragt nach der Wirksamkeit einer solchen Kritik und nach ihrer Aktualität in einer Zeit, in der sich verschiedene politische Akteur:innen subversive Affirmation aneignen und nicht mehr als Verfahren der Kritik verwenden.

  • von Zoran Terzic
    20,00 €

    Das Nachdenken über diese oder jene Zukunft, über die Zukunft schlechthin - im Sinne eines Rätsels, dessen Ausläufer zu spüren sind - ist durch die als ewig sich hinziehend empfundene Zeit der Pandemie einer umso unwirklicheren Wahrnehmung unterworfen, als der stets verschobene Horizont der Erwartung nur von einem anderen Zeit-­Horizont abgelöst werden kann: Was jetzt? Was kommt? Und was danach? Nach seinem »Standardwerk zum Idiotischen« entwickelt Zoran Terzic Grundzüge einer Kunst des Ungewissen, eines gewissermaßen retroaktiv wirksamen Zukunfts­bezugs - sei es als Futurologik, Futuropraxis oder Futurotopie. Denn in allem steckt Zukunft, auch dort, wo sie am wenigsten offensichtlich ist: im Veralteten und Vergilbten, ­Vergangenen und Vergessenen.Für eine zunehmend im Online-Imaginarium ›entgegenständlichte‹ Beschäftigung mit der Zukunft gilt, was Adorno für das ästhetische Engagement voraussetzte: »Keiner geht in das Kunstwerk ein als das, was er ist, ein jeder wird so abgewandelt, dass sein eigener Umfang davon betroffen, die Bedeutung umfunktioniert werden kann.« - Die Zukunft verändert uns, insofern wir selbst auch Zukunft sind. Die Zukunft: eine Kunstform.

  • von Catherine Malabou
    16,00 €

    Was tun mit unserem Gehirn? Das ist nicht nur eine Frage für Philosophen, Wissenschaftler oder Politiker... Warum sind wir, wenn unser Gehirn plastisch, formbar und frei ist, noch immer derart in Grenzen und gesellschaftlicher Unfreiheit gefangen? Warum wissen wir mit unserer Erkenntnis von Milliarden Neuronen, unzähligen Verknüpfungen, die zudem ein Leben lang formbar, gestaltbar sind, nichts anzufangen: Das Gehirn bildet sich von alleine, es ist sensibel auf äußere Reize, die seine Entwicklung beeinflussen, es kann sich selbst heilen und es ist eine Metapher unseres gesellschaftlichen Zustandes. Catherine Malabou fordert in ihrem kühnen Essay einen bewussteren Umgang, einen neuen Blick und eine neue Perspektive für einen tiefgehenden Wandel. In Entgegensetzung zu dem vom gegenwärtigen Kapitalismus geforderten »flexiblen Menschen« bringt sie den Begriff der »Plastizität« in Stellung und skizziert von diesem ausgehend Chancen einer anderen gesellschaftlichen Entwicklung.

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