von Walter Neukom
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Liebe Leserinnen und Leser,Sie halten eine Rarität in der Hand. Während ich diese Zeilen schreibe, schreiben wir den 3. Dezember 2023. In 2 ¿ Monaten habe ich das hundertjährige Lebensalter erreicht. Nur wenige Menschen schreiben noch in diesem Alter, und die, die es tun, schreiben über andere Themen, über Themen, die die Welt bewegen. Ich habe mit 99 Jahren kaum noch viel Zeit vor mir. Sie könnte längst abgelaufen sein, deshalb suche ich nach der Wahrheit über den Tod. Wenn man dem Tod so nahe ist, möchte man gerne die Wahrheit darüber wissen, was einen nach dem Tod erwartet. Ich habe ein sehr bewegtes Leben hinter mir. Ich habe die Anforderungen ganz persönlich erlebt, die an einen Landwirt, einen Handwerker, einen Büroangestellten und einen Pfarrer gestellt werden. Kurz: Sie lesen Zeilen von jemandem, der das Leben mit all seinen Licht- und Schattenseiten erlebt hat. Etwa die Hälfte von dem, was ich zum Thema Wahrheit und Lüge ursprünglich geschrieben habe, habe ich weggelassen. Es ist unmöglich, dem Thema gerecht zu werden, es ist zu gross, aber ich habe es ein wenig beleuchtet. Kürzlich lag ich todmüde auf dem Kanapee. Über dem eingeschalteten Fernseher erschien plötzlich ein kleines rundes Licht an der Wand, aber erstaunlich hell. Mucksmäuschenstill betrachtete ich neugierig und gespannt das Lichtlein. Auf einmal sah ich, dass sich das Lichtlein regelmässig etwa 3 cm an der Wand auf und ab bewegte. Ich dachte, das Lichtlein muss doch irgendwo herkommen, und ging der Sache auf den Grund. Es war 13 Uhr. Die Sonne schien durch das Fenster auf meine Armbanduhr. Das runde Zifferblatt richtete das Licht auf die Wand und mein Puls bewegte das Licht auf und ab. Da dachte ich, wenn das Lichtlein stillsteht, bist du tot.