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Bücher veröffentlicht von Harrassowitz Verlag

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  • von Sophia Bönisch-Meyer
    98,00 €

    Die antike Stadt ist zugleich geographischer und imaginativer Ort. Diesem Phänomen widmet sich der Sammelband Bilder urbaner Lebenswelten in der griechisch-römischen Antike, der die Ergebnisse einer von der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts und der Ludwig-Maximilians- Universität München ausgerichteten, internationalen Tagung zusammenführt.Die Beiträge, die von der Klassik bis in die Spätantike reichen, analysieren exemplarisch antike Darstellungen von Städten in Literatur, Papyri und Inschriften, auf Münzen und Mosaiken sowie archäologische Befunde urbaner Architektur und Topographie. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht einen vergleichenden Blick auf übergeordnete, genre- oder medienspezifische Themen und Darstellungsprinzipien der evozierten Bilder und ihre wechselseitigen Beziehungen. So spiegelt die Publikation die Vielschichtigkeit der Bilder urbaner Lebenswelten und bietet zugleich neue Impulse für die antike Städteforschung.

  • von Tom Gärtig
    28,00 €

    Um 1700 verließen die Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663-1727) und Christoph Semler (1669-1740) die ausgetretenen Pfade der Schul- und Erziehungsmethoden ihrer Zeit und gründeten in Halle neuartige Schulen mit wegweisenden Konzepten. Im Unterricht mit Realien, also den wirklichen Dingen, verbanden sie erstmals systematisch dreidimensionale Lehrmittel wie Modelle und optische Instrumente mit neuen Vermittlungspraktiken und lebensnahen Themen aus Natur und Technik, um zeitgemäßes Wissen praxisorientiert und leicht verständlich zu vermitteln.Der Ausstellungskatalog Total real widmet sich dieser einzigartigen Anschaulichkeitsoffensive und blickt dabei auf frühneuzeitliche Wegbereiter der Anschaulichkeitsidee, historische Lehrmodelle, die Vermittlung von Handfertigkeiten sowie Lernorte der Franckeschen Stiftungen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vertreter:innen aus Lernpsychologie, Technikdidaktik und Germanistik führen das Thema zurück in unsere Gegenwart und diskutieren aus unterschiedlichen Perspektiven, welche Rolle Anschaulichkeit - angesichts von Digitalisierung, Virtualisierung und maschinellem Lernen - heute und in Zukunft spielen soll.

  • von Milos Rezník
    78,00 €

    Das Königreich Galizien, ehemals Teil von Polen, war seit über zwanzig Jahren Teil der Habsburgermonarchie, als mit der Dritten Teilung die Existenz von Polen-Litauen beendet wurde und die Einflüsse der Französischen Revolution und später der Napoleonischen Kriege Ostmitteleuropa erreichten. Dies kurz nach der Zeit, in der die ständische Ordnung auch in habsburgischen Ländern unter Kritik geriet, in Galizien aber gerade eine neue ständische Verfassung eingeführt wurde. Zeitgleich befand sich das erst entstehende Kaisertum Österreich in einer neuen Phase der modernen Staatswerdung.MiloS Rezníks Monografie untersucht auf der Grundlage umfangreicher Quellenrecherchen in österreichischen, polnischen und ukrainischen Archiven die habsburgische Gesamtstaatsbildung aus dem Blickwinkel der neuen Peripherieprovinz Galizien und geht den Kompromissmöglichkeiten nach, die sich in dieser turbulenten Zeit für das Verhältnis der früher im Konflikt stehenden polnischen aristokratischen Eliten und dem Zentrum der Monarchie anboten. Dabei stehen die neue Elitenkonfiguration und die systemische Akkulturation des polnischen Hochadels Galiziens im Habsburgerreich im Fokus der Untersuchung: War die Staatstreue gegenüber Habsburg für die galizische Aristokratie ein Mittel, um ihren polnisch-patriotischen Interessen effektiver nachzugehen? Für wen und unter welchen Voraussetzungen ließ sich die Loyalität gegenüber Habsburg mit dem polnischen Patriotismus der galizischen Aristokraten verbinden? Und was machte der Wiener Hof, um diese Verbindung zu ermöglichen?

  • von August Ahlqvist
    89,00 €

    Das Wörterbuch wurde aus dem Material der Handschrift Tsçhuwasçhiska des finnischen Finnougristen August Ahlqvist zusammengestellt. Er hatte dieses auf seiner Reise an die Mittlere Wolga 1856/57 unter den Tschuwaschen aufgezeichnet, aber zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Das Ziel seiner Beschäftigung mit dieser Sprache war es gewesen, einerseits die Verwandtschaft des Tschuwaschischen mit dem Türkischen zu belegen (was aber bereits 1841 Wilhelm Schott nachgewiesen hatte) und andererseits die Einflüsse dieser Sprache auf die benachbarten finnougrischen Sprachen zu ergründen. Auch wenn dieses Ziel längst nicht mehr aktuell ist, so ist das Material selbst (ca. 4100 Lemmata) von großer Wichtigkeit für die tschuwaschische Dialektgeschichte, da der größere Teil aus dem Virjal-Dialekt stammt, der nach 1945 unter dem Einfluss der Schriftsprache (Anatri-Dialekt) völlig verdrängt worden ist. Die Bedeutung des Werkes besteht also darin, dass es phonetisch-phonologische und wortbildende Phänomene des Virjal-Dialekts festhält, die im heutigen tschuwaschischen Sprachgebiet nicht mehr existieren, aber für die etymologische Forschung wichtig sind.

  • von Torsten Mattern
    68,00 €

    Spätantike römischer Residenzen sind seit langer Zeit ein wichtiges Thema in der wissenschaftlichen Diskussion. Der "Verbund zur Erforschung der antiken Kaiserresidenz Trier" (VaKT) hat sich deswegen die Aufgabe gestellt, sie in einen möglichst breiten wissenschaftlichen Ansatz zu beleuchten, um auf diese Weise auch die Bauten und Funde in Trier besser verstehen zu können. In dem zweiten Band der Reihe Forschungen zu spätantiken Residenzen (FSR) sind 16 Beiträge zusammengefasst worden, die spätkaiserzeitliche Residenzen thematisch weit gespannt behandeln. Sie gliedern sich in Themenbereiche zur baulichen Gestaltung, zu Residenz und kaiserlichem Hof, zur Residenz und Zeremoniell, der Residenz als Ort von Kultur, Kunst und Religion, der Auswirkung einer Residenz auf die städtische Gesellschaft und schließlich auch der Situation nach Ende der Residenz. Die Beiträge behandeln zum Beispiel die antike Bezeichnung der Aufenthaltsorte der Kaiser, ihre Funktion in der Repräsentation, Paläste als Orte der Verwaltung und der Rechtsprechung. Die bauliche Ausgestaltung und deren Ausstattung werden untersucht und neue Ergebnisse zu der Datierung der Trierer Palastbauten vorgestellt.

  • von Martin Hofmann
    49,00 €

    Alles Wissen hat seinen Ort. Die Räume, in denen Wissen hervorgebracht, gespeichert oder weitergegeben wird, üben konkreten Einfluss auf deren Inhalt und Form aus. Im Zuge des spatial turn sind Fragen nach den örtlichen Bedingungen von Wissen deshalb in den Fokus verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen gerückt: Welche Orte spielen bei der Sammlung und Interpretation von Wissen eine prägende Rolle? Wie beeinflussen räumliche Bedingungen Theorien und Verfahrensweisen? Welche ortsspezifischen Formen und Medien werden benutzt, um Wissen zu bewahren oder weiterzugeben? Und welche Relevanz hat der räumliche Bezug für die Gültigkeit des Wissens?Wissensorte in China geht diesen Fragen in elf Fallstudien und einem Überblicksartikel nach. Die Beiträge spannen einen zeitlichen Bogen von der Han-Zeit bis zur Gegenwart. Sie untersuchen räumliche Dimensionen von Institutionen der höheren Bildung und Stätten der beruflichen Aus- und Weiterbildung, rekonstruieren kommerzielle und religiöse Orte wie Bücherboote und buddhistische Bücherräder, analysieren aber auch Texte und soziale Praktiken, die sich als Wissensorte eigener Art verstehen lassen. Die Artikel gewähren damit faszinierende Einblicke in eine der weltweit reichsten Wissenskulturen.Der Band enthält ausgewählte Beiträge zur XXX. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien (DVCS), die im November 2019 am Centrum für Asienwissenschaftliche und Transkulturelle Studien (CATS) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg stattfand.

  • von Roland Pietsch
    22,00 €

    Dieser Band enthält Aufsätze, in denen der Autor die wichtigsten Lehren bedeutender islamischer Mystiker wie Ibn ¿Arabi, Nagm ad-Din Kubra , Sadr ad-Din sirazi (Mulla Sadra) und sihab ad-Din Yäya Suhravardi eingehend darstellt. Dabei legt er besonderen Wert auf den geistigen Weg und das Ziel dieser mystischen und metaphysischen Lehren, die darin bestehen, dass der Gottsuchende, welcher Gott ohne alle Begrenzungen schaut, Gott in jeder Form bejaht, in die dieser sich verwandelt. Diese geistige Schau der göttlichen Offenbarungsformen, die den verschiedenen Glaubensweisen zugrunde liegen, bezieht sich somit auf die transzendente Einheit der Religionen, die als die ewige Weisheit (Sophia perennis), das heißt, auf die eine anfangslose in allen Weisheitsformen sich gleichbleibende Urwahrheit, die im menschlichen Geist oder Herzen verborgen ist. Diese metaphysische Urwahrheit ist das höchste Eine, das zugleich das höchste Wahre und Gute ist.

  • von Roland Pietsch
    22,00 €

    ¿adr ad-Din sirazi, auch Mulla ¿adra (1572-1649) genannt, war einer der bedeutendsten islamischen Philosophen, Theologen und Mystiker, der im 17. Jahrhundert in Persien lebte und die islamische Philosophie zu einer neuen Blüte führte. Für seine Studenten verfasste er Das Buch der metaphysischen Durchdringungen als eine kurze, aber sehr konzentrierte Einleitung in die Metaphysik des Seins. Metaphysik ist für ihn die Erkenntnis der höchsten Wirklichkeit, die in einer überbegrifflichen geistigen Schau und vor allem in den göttlichen Offenbarungen verankert ist. Sie befähigt den Menschen, das Absolute vom Relativen, das Wirkliche vom Unwirklichen zu unterscheiden. Im Unterschied zu Avicenna (Ibn Sina) (980-1073) lehrte Mulläadra den Vorrang des Seins vor dem Seienden, und diese Wendung ist mit Recht als eine "Revolution" in der Geschichte der islamischen Philosophie bezeichnet worden. In Europa hat, abgesehen von Thomas von Aquin (1225-1274), erst Martin Heidegger (1889-1976) diese ontologische Differenz zwischen Sein und Seiendem deutlich und nachdrücklich aufgezeigt. Für die philosophische Forschung ist dies eine große Herausforderung.

  • von Martin Gimm
    198,00 €

    Das "Jin Ping Mei" ¿¿¿, eines der großen Prosawerke der chinesischen Literatur, wird zu den vier bedeutenden Romanen der Ming-Zeit gezählt. Es entstand um 1610 (Vorwort des ersten datierten erhaltenen Drucks dat. 1617/18) und umfasst einhundert Kapitel. Der Titel, wörtlich übersetzt mit Pflaumenblüten in goldener Vase, steht aber für drei weibliche Hauptfiguren des Werkes: PAN "Jin" lian, LI "Ping" er und PANG Chun "mei". Einige ausgesprochen erotische Stellen führten dazu, dass das Werk vor allem in der Mandschuzeit, aber auch bis in die jüngste Gegenwart verboten wurde. Geschildert wird das Leben eines reichen Kaufmanns sowie seiner zahlreichen Frauen und Geliebten und behandelt in diesem Kontext alle Aspekte des chinesischen Lebens, von der Politik, der Wirtschaft, dem Rechtswesen bis zur Medizin, dem Totenkult, der Situation der Frauen, dem Feminismus, der Sklaven, der Literatur, der Korruption - es ist somit ein echter "roman des moeurs".Die hier vorliegende erste vollständige Übersetzung des Werkes in eine europäische Sprache (1862-1869) stammt von Hans Conon von der Gabelentz, einem der besten Linguisten seiner Zeit, und zeichnet sich durch eine überraschend moderne, klare Sprache von großer Genauigkeit aus. Die Übersetzungsgrundlage war die als Meisterwerk der Stilistik gepriesene Mandschufassung, die im Pekinger Kaiserpalast gedruckt wurde, was auf die hohe Wertschätzung dieser Ausgabe hindeutet. Das deutsche Manuskript galt lange als verschollen, bis Martin Gimm es im Altenburger Archiv ausfindig machte.

  • von David Keller
    68,00 €

    Gibt es eine pietistische Rhetorik? Diese Frage beantwortet David Keller am Beispiel des Gründers der Herrnhuter Brüdergemeine, Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760), positiv. Seine rhetorische Ausbildung erhielt Zinzendorf am Königlichen Pädagogium in Halle, in der Schulstadt August Hermann Franckes (1663-1727). In der Entwicklung seiner eigenen Rhetorik sind wesentliche Einflüsse des Radikalpietisten Gottfried Arnold (1666-1714) zu erkennen. Anhand der vielen überlieferten Reden und Predigten Zinzendorfs lässt sich ein hohes Bewusstsein für Rhetoriktheorie und Methodik rekonstruieren, so dass das Predigtverständnis des Herrnhuters und seine spezifischen Gliederungsmethoden sichtbar gemacht werden können. David Keller zeigt, dass die vehementen antirhetorischen Aussagen Zinzendorfs selbst eine rhetorische Funktion erfüllen.Die umfangreiche Analyse erfolgt dabei auch mit Blick auf die Homiletik der lutherischen Orthodoxie und der Aufklärung, um den Umbruch des ästhetischen Paradigmas von Barockkultur hin zum Pietismus und zur Aufklärung nachzuvollziehen. Abschließend werden die Ergebnisse der historischen Betrachtung mit den Diskussionen um Rhetorik in der Homiletik und die Debatte um die freie Kanzelrede des 20./21. Jahrhunderts konfrontiert.

  • von Joyce L. Irwin
    56,00 €

    Pietism was repeatedly confronted with the accusation that it was hostile to art. In the late 17th century, for example, ornate church music met with criticism from many Pietists. At the same time, they appreciated music as an important component of public worship, which should deepen the piety of the converted and appeal to the hearts of the unconverted. However, this was preceded by the conviction that the criterion for appreciating music was to be found in the faith convictions of the composer and performer themselves. This tension underlies the musical thinking of Halle's theologians in the 18th century. The study by Joyce L. Irwin refrains from dealing with polemical literature in the environment of Pietism, but rather draws on texts that treat passages of the Bible dealing with music.In addition to the biblical commentaries of August Hermann Francke, Joachim Lange, Johann Jakob Rambach, Siegmund Jakob Baumgarten, and Johann Salomo Semler, poetic texts also come into view, such as the hymnals of Freylinghausen, the poems of Rambach, and the poetry and drama of August Hermann Niemeyer. In the process, it becomes apparent that music in Pietism is essential for the service to God, but that the spiritual conviction of the individual remains crucial.

  • von Jacek Szczepaniak
    58,00 €

    Die Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschland ist eine dynamische Beziehung, die im Spannungsfeld von Vergangenheit, Eigeninteresse und Europäischer Union aufgebaut wird. Dieses an sich konfliktgenerierende Geflecht bekommt in medialen Diskursen eine mehr oder weniger stark ausgeprägte affektive Dimension, die bestimmte Prozesse der Inklusion, der Exklusion oder der Identitätsstiftung generiert bzw. dynamisiert."Emotionale Nachbarschaft" zeigt theoriegeleitet und evidenzbasiert den diskursiven Charakter derartiger Prozesse und erweitert damit die bisherigen linguistischen und kommunikationswissenschaftlichen Ansätze zur Erforschung von Affekten bzw. Emotionen als kommunikative Phänomene im (print)medialen Umfeld.Das Buch richtet sich sowohl an Wissenschaftler*innen und Studierende als auch an Journalist*innen und andere Praktiker*innen, die Einblick in die Forschung zu medial vermittelten deutsch-polnischen Relationen gewinnen wollen.

  • von Alberto Cantera
    78,00 €

    Avestan is the sacred language of the Zoroastrians in which they perform most of their rituals. It is known only from its use in the rituals of modern Zoroastrians and the manuscripts reproducing these rituals since the 13th century. Although sure dates cannot be provided, it is very likely that the creation of the liturgical corpus extended from the end of the 2nd millennium BCE until the end of the Achaemenid period (4th cent. BCE). This corpus includes texts in at least three linguistic layers (Old, Middle and Young Avestan). The present manual aims to provide a tool for facilitating the teaching of Young Avestan but keeps in mind also the possibility of self-learning since Avestan is not well-represented in the actual academic landscape. It includes a progressive presentation of the complex phonetic evolutions that are very characteristic of the Avestan language as a consequence of the evolution of the recitation until its fixation (6th cent. CE) and also of the Avestan grammar, complemented with exercises including samples of original texts of increasing difficulty. In each lesson, one text is reproduced in a manuscript, introducing the students to the direct work with manuscripts.

  • von Hans-Otto Korth
    54,00 €

    Der Dichter Martin Opitz (1597-1639) galt für die Lyrik des frühen 17. Jahrhunderts lange als richtungsweisend. Mit seinen Epistelliedern von 1628 setzte er die Tradition der protestantischen Perikopen-Bereimungen des 16. Jahrhunderts fort, vermittelte mit ihnen zugleich aber auch einen Neuansatz. 1666 gelangten die Texte des Liederzyklus geschlossen auch in die Berliner Ausgaben des von Johann Crüger begründeten Gesangbuches "PRAXIS PIETATIS MELICA", wo sie bis 1703 ihren festen Platz hatten. Die Edition von Hans-Otto Korth folgt dem Erstdruck; die nachfolgenden Quellen des 17. Jahrhunderts einschließlich der betreffenden "PRAXIS PIETATIS MELICA"-Ausgaben sind berücksichtigt. Daraufhin wird nicht nur ein aussagekräftiges Verbreitungs- und Variantenverzeichnis geboten, sondern es werden auch einige schwere Mängel des Erstdruckes und der frühen Verbreitungen dingfest, die dann in der "PRAXIS PIETATIS MELICA" bereinigt wurden. Den Liedertexten sind die betreffenden Texte der Luther-Bibel synoptisch zur Seite gestellt, wodurch insbesondere Opitz' enge Anlehnung an sie, seine Sorgfalt und auch gelegentlich sein eigenes Verständnis anschaulich werden. Ferner findet man die Melodien des sogenannten "Genfer Psalters" von 1662, mit denen Opitz seine Epistellieder ursprünglich verbunden haben wollte. In den Epistellieder-Drucken des 17. Jahrhunderts sind sie nicht enthalten; die Weisen konnten seinerzeit als bekannt vorausgesetzt werden. Hilfreich sind eine umfassende Einführung und ein Wortverzeichnis.

  • von Daniel Bißmann
    89,00 €

    Bis heute wird der deutsch-sowjetische Krieg im "Osten" selten mit Wissen oder Expertise in Verbindung gebracht. Dabei banden NS-Institutionen wie das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zur Organisation des Nachrichtendiensts sowie zur Durchführung von Umsiedlung oder Massenmord im östlichen Europa gezielt Personal mit besonderen Ressourcen wie Sprachkenntnissen ein. Denn nur wer verstehen und sich verständlich machen konnte, war in der Lage Herrschaft auszuüben. Mit dem an der Jahreswende 1941/42 gegründeten Unternehmen Zeppelin schufen die "Ostexperten" des RSHA eine eigene Organisation für ihre nachrichtendienstliche Tätigkeit gegen die Sowjetunion.In Ostexperten und Aktivisten rekonstruiert Daniel Bißmann nicht nur die Biografien der maßgeblichen Akteure des Unternehmens Zeppelin, sondern demonstriert zugleich, wie kollektive deutsche Erfahrungen und kognitive Karten vom "Osten" zur Gründung des Unternehmens Zeppelin führten und dessen Aufbau prägten. Eine besondere Projektionsfläche, auf der die Zeppelin-Initiatoren ihre Vorstellungen von der Sowjetunion, stalinistischem Terror und Nationalitätenpolitik verhandelten, boten die aus den Reihen der sowjetischen Kriegsgefangenen als sogenannte Aktivisten geworbenen Agenten. Auch ihre Lebenswege verliert die Studie über Umbrüche und nationale Grenzen hinweg nicht aus dem Blick. Von der sowjetischen Spionageabwehr über die westdeutsche Justiz bis hin zur Staatssicherheit der DDR wird dabei der Prozess der Wissensproduktion zum Unternehmen Zeppelin in der Nachkriegszeit verfolgt.

  • von Angela Ili¿
    58,00 €

    Im Mittelpunkt dieser multiperspektivisch und multilingual angelegten Studie stehen die Entwicklung und Repräsentation unterschiedlicher Identitäten im öffentlichen Raum zweier verschiedener Städte der späten Habsburgermonarchie: Rijeka/Fiume/Reka/St. Veit am Pflaum sowie Maribor/Marburg (an der Drau). Die Verbreitung und die Auswirkungen von Nationalismus, Panslawismus, Lokalpatriotismus, regionalen Selbstidentifizierungen sowie weiteren Ideologien und Bewegungen werden in beiden Städten dargestellt.Um die dynamischen kulturellen Verflechtungen und Wechselwirkungen zu erfassen, untersucht die Autorin die zentralen Themen und Probleme der identitätsstiftenden Prozesse sowie die öffentlichen Selbstdarstellungen ausgewählter Bevölkerungsgruppen und sprachlicher Entitäten - in Rijeka deutsch, fiumanisch, italienisch, kroatisch, ungarisch, serbisch und slowenisch, in Maribor deutsch, slowenisch, kroatisch, tschechisch und ungarisch. Ergänzt wird dies durch die vergleichende Analyse schriftlicher Quellen aus Sprach-, Kultur- und Sportvereinen sowie religiösen Gemeinden in beiden multikulturellen und multireligiösen Orten. Beispiele aus der zeitgenössischen Presse veranschaulichen die Entwicklungen auf der lokalen und regionalen Ebene und ordnen sie in die nationalen und europaweiten Kontexte ein.

  • von Philip G. Kreyenbroek
    69,00 €

    Early Zoroastrianism was transmitted orally, as is now generally accepted by scholars. There is no consensus, however, regarding the implications of that insight. The few scholars who have referred to the question so far generally based their approach on the assumption that academic theories on orality are valid for all forms of oral transmission, which is demonstrably untrue. Moreover, whilst progress has been made on individual aspects of Avestan texts, the early history of Zoroastrianism as such has received scant attention in recent decades.Philip G. Kreyenbroek has combined an almost life-long study of Zoroastrianism with empirical research on the oral traditions of two modern Iranian religious groups. In this book he applies his first-hand knowledge of the workings of oral transmission and his familiarity with early Zoroastrian priestly practices to extant Avestan texts in order to uncover their history in the light of their earlier oral transmission. Taking into account a number of recent discoveries by other scholars, the work arrives at new conclusions about the genesis and early development of the Zoroastrian tradition.

  • von Peter Gostmann
    68,00 €

    Nicolaus Sombart (1923-2008) hat als Soziologe und Schriftsteller ein schillerndes Porträt der Kultur des alteuropäischen Bildungsbürgertums gezeichnet und ihr in massendemokratischen Zeiten als Salonier in seiner Heimatstadt Berlin ein Denkmal gesetzt. Seine Schriften zur deutschen Geistesgeschichte forderten den Mainstream der Geschichtswissenschaft heraus. Legendär ist sein an Charles Fourier orientierter experimenteller Lebensentwurf geworden, in dem Frauen und erotischen Begegnungen zentrale gesellschaftliche Bedeutung zukommen. Anlässlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstags versammelt der von Peter Gostmann und Gerhard Wagner herausgegebene Band persönliche Erinnerungen und wissenschaftliche Abhandlungen zu allen wichtigen Etappen seines Lebens. Abgerundet wird er durch einen bislang unveröffentlichten Essay Sombarts über Salonkultur.

  • von Mark Hengerer
    78,00 €

    Vergesellschaftung in der Frühen Neuzeit verlief ganz wesentlich über das Arrangement und die semiotische Aufladung von menschlichen Körpern. Im Zentrum der letzten Tagung des Wolfenbütteler Barock-Arbeitskreises standen Körperpraktiken im gesamten Spektrum von eher instrumentellen Körpertechniken bis hin zu zeichenhaft-performativen Ritualen und Inszenierungen. In den Blick rückten so Fragen nach der Historizität von Körperpraktiken, nach dem Spannungsfeld von Normativität und Alltagshandeln, nach dem Wechselspiel von der nur scheinbaren Statik der Rituale und gesellschaftlicher Dynamik, nach dem Gegensatz von Stabilisierung und Legitimierung sozialer Ordnung sowie den Möglichkeiten von Ironisierung und Subversion.Die Beiträge des aus der Tagung hervorgegangenen Bandes dokumentieren eine interdisziplinäre Sicht auf relevante Aspekte des Körpers im Barock und lassen sich vier inhaltlichen Sektionen zuordnen: den Körperpraktiken in den Feldern von Reli­gion und Magie, den Körperpraktiken in den Feldern von Recht und Politik, den Körperpraktiken in Narrativen und Visualisierungen sowie den Körperpraktiken in den Bereichen inszenierter Performanz und Bühne.Der Körper der Frühen Neuzeit ist der letzte Band der Reihe Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung.

  • von Friedbert Trau
    78,00 €

    Vera Panovas Produktionsroman Kruzilicha (1947), seinerzeit mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet, wird in Friedbert Traus Untersuchung als nonkonformes Werk gegenüber dem damals besonders stringent verordneten Normensystem des Sozialistischen Realismus ausgewiesen. Diese widersprüchlich anmutende Wertung ist das Ergebnis einer nach verschiedenen inhaltlichen, methodischen und formalen Kriterien durchgeführten narrativen Analyse des Werkes. Neben der detaillierten Textuntersuchung legt der Autor ein besonderes Augenmerk auf den gesellschaftspolitischen, kulturellen und literarischen Kontext.Der Roman wurde verfasst und publiziert in einer Phase der Sowjetliteratur, die einem überhöhten heroischen Aufbauenthusiasmus huldigte und überwiegend den dogmatischen Vorgaben folgte, wie sie von dem allmächtigen Kommissar für kulturelle Angelegenheiten, A.¿A. Zdanov, formuliert wurden. Vera Panova verstand es, die geforderte aktuelle Thematik, die Arbeit in einem Rüstungswerk am Ural in der Endphase des Krieges, für die Schilderung ganz alltäglicher Lebensumstände eines breiten Personenspektrums zu nutzen, wobei die Liebesbeziehungen der Figuren den narrativen Kern bilden. Sie hat den damals vorherrschenden pathetischen Heroismus weitgehend vermieden und somit ein literarisch glaubwürdiges, authentisches Bild der derzeitigen Lebenswirklichkeit gezeichnet. Mit den in dieser Zeit entstandenen Erzählwerken, neben Kruzilicha der Kriegsroman Sputniki (1946) und der Roman Vremena goda (1953), der wegweisend war für die nach Stalins Tod einsetzende "Tauwetter-Periode" (ottepel'), gehört Vera Panova zu den bedeutendsten sowjetischen Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit mit einer realistischen und undogmatisch progressiven Grundauffassung.

  • von Markus A. Denzel
    98,00 €

    Die Geschichtswissenschaft diskutiert seit Jahren intensiv über die Genese, Formen und Folgen weltweiter Verflechtungen und Austauschprozesse. Die Forschungen und Debatten auf dem Feld der Globalgeschichte knüpfen an etablierte Traditionen der außereuropäischen Geschichte, der Geschichte der europäischen Expansion sowie der Geschichte einzelner Weltregionen an, führen jedoch konzeptionell und methodisch über diese hinaus. Dem Wandel des wissenschaftlichen Diskurses trägt die vormalige "Gesellschaft für Überseegeschichte" durch ihre Umbenennung in "Gesellschaft für Globalgeschichte" Rechnung. Im Zuge der konzeptionellen und methodischen Neuausrichtung der Gesellschaft wurde das Periodikum "Globalgeschichte / Global History" konzipiert, das in der Nachfolge des "Jahrbuchs für Europäische Überseegeschichte" (2001-2022) steht. "Globalgeschichte / Global History" bietet ein Forum für wissenschaftliche Aufsätze, Debattenbeiträge sowie Literaturberichte in deutscher und englischer Sprache, die Aspekte dieses ebenso vielfältigen wie dynamischen Forschungsfelds beleuchten.From the contents (altogether 11 contributions):Andreas Flurschütz da CruzDagmar Freist & Lucas Haasis, Die Prize Papers. Produkt und Zeugnis von globalen Konfrontationen, Kolonialismus und Verflechtungen in der Frühen Neuzeit (1652-1815)Corinna Gramatke, Indigene Aneignungen und wirtschaftliche Autonomie. Zur Materialität des religiösen Kulturtransfers in der Jesuitenmission im frühneuzeitlichen ParaguayChristoph Marx, Heinrich Barths ForschungsmethodeSarah Benneh-Oberschewen, Heinrich Barth - Wegbereiter einer antirassistischen Wahrnehmung westafrikanischer StädteStephanie Zehnle, What Makes an African State? Barth's Inter-Cultural Approaches

  • von Andreas Mahler
    74,00 €

    Ist die Frühe Neuzeit ein Geschöpf des Kalten Kriegs? Wie war die Vorstellung von Neuzeit und Antike zur Zeit Ludwigs XIV.? Gibt es globale Frühe Neuzeiten? - Epochenbildung gilt gemeinhin als eine der zentralen Aufgaben jeder disziplinären Historiographie. Wenn auch der Begriff der epoché im eigentlichen Sinne die Schwelle zwischen Zeiten, den Übergang, das temporale Dazwischen meint, erscheinen Epochen im heutigen Gebrauch als weitgehend epistemisch bestimmte, scheinbar homogene Entitäten in der Einteilung eines an sich indistinkt fortwährenden physischen Zeitablaufs. Dabei fungieren sie, seien ihre Bezeichnungen geistesgeschichtlich, teleologisch oder selbst auch nur numerisch geprägt, vornehmlich als pragmatische Etikettierungen, bequeme Referenzschemata oder auch als bloße umbrella terms zur Bezeichnung einer zwar oftmals unmittelbar durch den Verweis auf die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen wieder aufgehobenen, gleichwohl durchweg behaupteten, wo nicht gewähnten Einheit. Die Zusammenführung der Wolfenbütteler Arbeitskreise zur Renaissance- und Barockforschung im neu gegründeten Arbeitskreis Frühneuzeitforschung dokumentiert die nochmalige Reflexion auf das schwierige Geschäft eines Bezeichnens von Zeiten.

  • von Arno Mentzel-Reuters
    78,00 €

    Richard Wagner (1813-1883) spiegelte in seiner letzten Oper Parsifal. Ein Bühnenweihfestspiel sein Jahrhundert mit allen Höhen und Tiefen. Europa war auf dem konfliktreichen Weg von einer Agrar- zu einer Industriegesellschaft. Entfremdung von der Natur, Verlust der kirchlichen Einbindung, Beginn der Frauenemanzipation und zunehmende nationalistische Verblendung fanden ihren Platz in diesem Werk, das Theodor W. Adorno als sich selbst entlarvende ,Phantasmagorie' bezeichnete. Wagner schöpfte bei der Konzeption seines Librettos mitnichten nur aus der hohen Literatur, sondern rezipierte ephemere und apokryphe Schriften. Die Veröffentlichung des noch nicht komponierten Operntextes im Jahr 1877 löste damals bereits eine internationale Flut von Schrifttum aus, die 1914 nach der Aufhebung des Aufführungsmonopols für das Bayreuther Festspielhaus einem neuen Höhepunkt zustrebte, dann aber durch den Kriegsausbruch zum Erliegen kam. Arno Mentzel-Reuters stellt diese Literatur ausführlich vor, teils mit Annotation bibliographiert. Im Kontext der Mittelalterrezeption und des Buchmarkts des Industriezeitalters wird, weit über die Welt der Oper hinaus, die unheilvolle Rolle Bayreuths und des Gralsmythos erkennbar.

  • von Malgorzata Ruchniewicz
    24,90 €

    Viele hunderttausend Polinnen und Polen waren im 20. Jahrhundert Opfer sowjetischer Repressionen. Die Anthologie präsentiert ausgewählte Selbstzeugnisse, die erschütternde und einzigartige Einblicke in das Schicksal unterschiedlicher Gruppen von Verfolgten bieten: Polen, die vor 1939 in der Sowjetunion lebten; Polen, die 1939 in Ostpolen unter sowjetische Herrschaft gerieten; Polen, die zwischen 1944 und 1956 sowjetischem Terror ausgesetzt waren. Beschrieben wird das Leben von Menschen aus Polen im Gulag und in der Verbannung im Inneren der UdSSR sowie die anschließende Umsiedlung bzw. Repatriierung nach Polen.

  • von Diliana Atanassova
    149,00 €

    Diese Festschrift ist der Initiatorin des Göttinger "Akademievorhabens Digitale Gesamtedition und Übersetzung des koptisch-sahidischen Alten Testaments" und Professorin für Koptologie und Ägyptologie an der Universität Göttingen Heike Behlmer zum 65. Geburtstag gewidmet.57 Autorinnen und Autoren aus vier Kontinenten - Kolleg*innen, Freund*innen und Schüler*innen Heike Behlmers - haben in 52 Beiträgen versucht, das ungewöhnlich breite wissenschaft­liche Betätigungsfeld, das die Jubilarin in Lehre und Forschung vertritt, widerzuspiegeln. Dazu gehören verschiedenste ägyptologische und koptologische Themen, die Bibelwissenschaften sowie Gender Studies und die Wissenschaftsgeschichte. Entstanden ist nicht weniger als eine Aufsatzsammlung zum pharaonischen und christlichen Ägypten von anthologischer Breite.

  • von Wolfgang Dahmen
    58,00 €

    Nomen est omen vereint Beiträge zu einer Konferenz, die im Oktober 2021 vom Balkanologenverband (Berlin) in Zusammenarbeit mit dem Schroubek Fonds Östliches Europa und der Südosteuropa-Gesellschaft in der Europäischen Akademie Berlin durchgeführt wurde. Ausgehend von der Prämisse, dass Südosteuropa ein Musterbeispiel für einen multiethnischen und multilingualen Raum ist, in dem Toponymen wie Anthro­ponymen eine besondere Bedeutung zukommt, verfolgte die Tagung vor allem folgende Fragestellungen: Welches sind die Benennungsmotive von Namen in Südosteuropa in geographischen, politischen, sozio-ökonomischen und künstlerischen Räumen, synchron und diachron? Durch welche Einstellungen und Absichten sind sie zu erklären? Unter welchen Rahmenbedingungen finden sie auf welche Weise Verwendung und werden aufrechterhalten, ausgetauscht oder aufgegeben?Die in fünf Abschnitte gegliederten Beiträge zeichnen sich durch ein hohes Maß an thematischer und disziplinärer Vielfalt aus. Im ersten Teil sind Aufsätze zusammengestellt, die sich mit der Bedeutung von Namen in historisch-politischen Kontexten beschäftigen. Der zweite Abschnitt ist der Frage gewidmet, welche Relevanz Namen in ethnisch-sozialen und soziolinguistischen Kontexten haben. Der dritte Teil beschäftigt sich mit Anthroponymen in folkloristischer Verarbeitung politischer Kontexte und der vierte thematisiert die Bedeutung von Namen in gegenwärtigen politischen Diskursen. Der fünfte Abschnitt schließlich vereint Beiträge zu Namen in literarischen Werken aus Südosteuropa.

  • von Martina Hartmann
    98,00 €

    Dieser Band mit 28 Portraits wissenschaftlicher Mitarbeiter der MGH jüdischer Herkunft, verfasst von Mediävistinnen und Mediävisten, die teilweise selbst die Forschungsarbeit der Portraitierten im 21. Jahrhundert fortführen, zeigt eindrücklich, mit welchen Schwierigkeiten jüdische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im NS-Regime konfrontiert waren - bis hin zu ihrer Ermordung. Die Gelehrten hatten bedeutenden Anteil an den quellenkritischen Editionen der Zeugnisse des deutschen Mittelalters, die die MGH seit 1819 herausgeben. Ihre wissenschaftlichen Leistungen werden in diesem Band unter Beteiligung von 26 Autorinnen und Autoren gewürdigt. Einige der Portraitierten wie Philipp Jaffé, Ernst Perels oder Richard Salomon sähen sich selbst wohl ungern unter dem Label ,jüdische Mitarbeiter'. Dennoch waren ihrer aller Lebensläufe mehr oder weniger von antisemitischer Diskriminierung, Verfolgung und Emigration beeinflusst.Die historischen Zusammenhänge zur Entwicklung des Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert, vor allem im akademischen Umfeld, werden in einem einführenden Beitrag dargestellt, der die gesellschaftlichen, politischen und ideologischen Hintergründe beleuchtet. Eine eindrückliche Studie über die jüdischen Mitarbeiter und Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der NS-Zeit bietet zudem Einblicke in eine Institution, die mit den MGH vielfältig verbunden ist.

  • von Melanie Frank
    38,00 €

    Ausgangspunkt der Arbeit ist die Frage nach dem Verhältnis von Demokratie und Nationalismus in der Sprachenpolitik seit Zusammenbruch der Sowjetunion. In diesem Politikfeld wurden wichtige Schlüsselentscheidungen der postsowjetischen Transformation getroffen, die den Umgang mit den russischsprachigen Minderheiten in den jungen Staaten betrafen. Die Bedeutung der Sprachenpolitik für die politische Transformation wird zunächst anhand vier Länder mit großen russischsprachigen Minderheiten - Estland, Lettland, Moldau und Ukraine - herausgearbeitet. Im Anschluss wird in einer Tiefenanalyse des lettischen Falls geprüft, ob Kriterien für eine Vereinbarkeit von Nationalismus und Demokratisierung in Lettlands Sprachenpolitik seit Wiedererlangung der Unabhängigkeit gegeben waren. Auf Grundlage der Auswertung eines umfangreichen Korpus originalsprachlicher Primärquellen wurden die politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse im Feld der Sprachenpolitik herausgearbeitet und analysiert. Melanie Frank zeigt auf, inwiefern die Kriterien für eine Vereinbarkeit von Demokratisierung und Nationalismus nicht erfüllt wurden und in der lettischen Sprachenpolitik demokratische Anforderungen hinter den Zielen einer nationalisierenden Politik zurückstanden. Die Arbeit schließt mit einer Einordnung der Ergebnisse vor dem Hintergrund zweier Ereignisse, die in Verbindung mit der Sprachensituation und einem geringen Vertrauen der Bevölkerung in die politischen Institutionen eine besondere Herausforderung für die lettische Demokratie darstellten: die Corona-Pandemie, die im März des Jahres 2020 Lettland erreichte, und der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar des Jahres 2022.

  • von Barbara Meisterernst
    43,00 €

    This book provides a collection of articles on early encounters of Western missionaries and scholars with the languages of the Sinosphere. These encounters had a considerable impact on the history of Chinese linguistics in the West and in the East. The volume focuses on Western and Chinese linguistic perspectives within their historical and sociological contexts. Thus, it provides a bridge between West and East, linguistics and history. Particular emphasis lies on the special influence Taiwanese linguistic studies have on the history of linguistic studies of East Asian languages. Many of the early grammatical works on Chinese languages are closely connected to Taiwan and Taiwanese languages. Additionally, Chinese linguistic traditions and their interaction with Western linguistics are at issue, as well as early Western accounts of the Chinese languages and their impact on linguistic studies in the West and in the East. The volume demonstrates the great influence the encounter with Sinitic languages had on the development of new linguistic concepts in the West, and it provides a window into cultural and linguistic relations from a unique perspective; transcending the Eurocentric view, and probing the motives of the missionary and colonial endeavors.

  • von Brigitte Kasten
    115,00 €

    Die auf die 1819 vom Reichsfreiherrn Karl vom Stein gegründete ¿Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde¿ zurückgehenden Monumenta Germaniae Historica haben die Aufgabe, durch kritische Quellen-Ausgaben und -Studien der wissenschaftlichen Erforschung der mittelalterlichen Geschichte Deutschlands und Europas zu dienen. Dieses Ziel verfolgen sie dadurch, dass sie in ihren Editionsreihen mittelalterliche Textquellen der Forschung zugänglich machen und durch kritische Studien zur wissenschaftlichen Erforschung der deutschen und europäischen Geschichte beitragen. Die Aufgaben der Monumenta Germaniae Historica haben sich in den letzten Jahrzehnten durch die Einbeziehung neuer Quellengruppen und durch die Vermehrung der Forschungsbereiche stetig erweitert. Neben Werken der Geschichtsschreibung, Urkunden, Gesetzen und Rechtsbüchern werden auch Briefsammlungen, Dichtungen, Memorialbücher und Necrologe, politische Traktate und Schriften zur Geistesgeschichte herausgegeben.

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