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Über Märtyrer, Wiedergänger, Bürger

Zwei Jahre nach seinem Amtsantritt starb der Regierungschef der Republik Serbien Zoran Ðindic (1952-2003) bei einem Attentat. Seine Ermordung führte zu einer abermaligen Veränderung seiner Wahrnehmung: Als Oppositionsführer gegen Slobodan MiloSevic war er einst politischer Hoffnungsträger gewesen, doch als Ministerpräsident hatte er mit konstant niedrigen Zustimmungswerten zu kämpfen; nach seinem Tod wurde er wieder zu einer mit positiven Bedeutungsinhalten aufgeladenen Figur. Hieran knüpften die Erinnerungsstrategien verschiedener politischer Akteurinnen und Akteure an, die ihn bis in die Gegenwart zu vereinnahmen suchen. Zeljana Tunic untersucht diese Strategien und fragt, wie Zoran Ðindic als Erinnerungsfigur in der Öffentlichkeit entworfen, reproduziert, modifiziert und angeeignet wurde. Dabei betrachtet sie Brüche, Konflikte, aber auch gescheiterte Initiativen und unerwartete Interventionen in Gedenkpraktiken. Der Fokus liegt auf den Zoran Ðindic gewidmeten Gedenkorten, die einerseits in ihrer Materialität, andererseits als Schauplatz rituellen Handelns und der politischen Performanz untersucht werden. Die Studie zeigt, wie diese Orte zu Bühnen sozialer und politischer Dramen werden und leistet somit einen Beitrag zur kulturanthropologischen Entschlüsselung politischer Aushandlungsprozesse im heutigen Serbien.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783447121064
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 340
  • Veröffentlicht:
  • 13. März 2024
  • Abmessungen:
  • 170x0x240 mm.
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Beschreibung von Märtyrer, Wiedergänger, Bürger

Zwei Jahre nach seinem Amtsantritt starb der Regierungschef der Republik Serbien Zoran Ðindic (1952-2003) bei einem Attentat. Seine Ermordung führte zu einer abermaligen Veränderung seiner Wahrnehmung: Als Oppositionsführer gegen Slobodan MiloSevic war er einst politischer Hoffnungsträger gewesen, doch als Ministerpräsident hatte er mit konstant niedrigen Zustimmungswerten zu kämpfen; nach seinem Tod wurde er wieder zu einer mit positiven Bedeutungsinhalten aufgeladenen Figur. Hieran knüpften die Erinnerungsstrategien verschiedener politischer Akteurinnen und Akteure an, die ihn bis in die Gegenwart zu vereinnahmen suchen.
Zeljana Tunic untersucht diese Strategien und fragt, wie Zoran Ðindic als Erinnerungsfigur in der Öffentlichkeit entworfen, reproduziert, modifiziert und angeeignet wurde. Dabei betrachtet sie Brüche, Konflikte, aber auch gescheiterte Initiativen und unerwartete Interventionen in Gedenkpraktiken. Der Fokus liegt auf den Zoran Ðindic gewidmeten Gedenkorten, die einerseits in ihrer Materialität, andererseits als Schauplatz rituellen Handelns und der politischen Performanz untersucht werden. Die Studie zeigt, wie diese Orte zu Bühnen sozialer und politischer Dramen werden und leistet somit einen Beitrag zur kulturanthropologischen Entschlüsselung politischer Aushandlungsprozesse im heutigen Serbien.

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