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  • von Enrique Vila-Matas
    25,00 €

    »Da haben wir`s, dachte ich, schon wieder eine wahre Fiktion, als zöge ich es an [...]«Mit dem anachronistischen Ziel, ein Schriftsteller der 20er-Jahre zu werden, reist der Erzähler dieses Buches 1974 nach Paris. Anstatt dort aber zu schreiben, betätigt er sich zunächst als Drogendealer auf schlecht beleuchteten Straßen und besucht billige Partys, bis er beginnt, an Türen und Nebenräumen Symbole und Signale zu erkennen. Diese verbinden nicht nur weitere Orte miteinander - Paris, Montevideo, Reykjavík, Bogotá, St. Gallen -, sondern führen ihn auch zum Wesen seines Schreibens sowie seinem Wunsch nahe, Erfahrungen in lebendige Seiten zu verwandeln. - Und wenn das Leben das ist, was uns passiert, weil wir Literatur haben?»Montevideo« ist eine wahre Fiktion, eine großartige literarische Erzählung über die Mehrdeutigkeit und das Spiegelkabinett unserer Welt. Vila-Matas findet hier einen Weg, über Dinge noch einmal ganz neu zu schreiben, über die bereits alles gesagt schien - über den zentralen Kern seines Werks, über die Modernität des Romans. Über Autofiktion, die es gar nicht gibt: »da alles autofiktional ist, denn was man schreibt, kommt immer von einem selbst«.

  • von Grzegorz Rossolinski-Liebe
    46,00 €

    Die erste fundierte Biographie des ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera - und die erste eingehende Studie über den politischen Bandera-KultGrzegorz Rossolinski-Liebe beleuchtet das Leben einer heute mehr denn je umstrittenen Persönlichkeit und untersucht die Geschichte der gewalttätigsten ukrainischen nationalistischen Bewegung des 20. Jahrhunderts: der Organisation Ukrainischer Nationalisten und ihrer Ukrainischen Aufständischen Armee. Der Autor analysiert die Umstände, unter denen Stepan Bandera (1909-1959) seine Bewegung aufbaute und klärt auf, wie Faschismus und Rassismus deren revolutionären Nationalismus beeinflussten. Er zeigt, warum es Bandera und seinen Anhängern trotz ihrer ideologischen Ähnlichkeit mit der kroatischen UstaSa nicht gelang, einen kollaborierenden Staat unter der Schirmherrschaft NS-Deutschlands zu errichten und untersucht die Beteiligung ukrainischer Nationalisten am Holocaust und anderen Formen der Massengewalt.Der Autor bringt so einige der dunkelsten Aspekte der modernen ukrainischen Geschichte ans Licht und zeigt ihre Komplexität auf, wobei er dem sowjetischen Terror in der Ukraine und der Verflechtung der ukrainischen, jüdischen, polnischen, russischen, deutschen und sowjetischen Geschichte besondere Aufmerksamkeit widmet.

  • von Nicole Stadelmann
    56,00 €

    Wie bestritten Handwerkerfamilien ihren wirtschaftlichen Alltag? Der Schlüssel zum Verständnis liegt in ihrer beruflichen und räumlichen MobilitätUnser Verständnis von Arbeit ist einem starken Wandel unterworfen. Zunehmend werden mit Job Sharing, Homeoffice und Teilzeitarbeit flexiblere Arbeitsmodelle gefordert und erprobt. Zugleich nimmt weltweit die Zahl der sogenannten working poor zu - Personen, die mit nur einer Erwerbsarbeit nicht genug verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.Die vormoderne Arbeitswelt war der unseren in mancher Hinsicht ähnlich. Oft gingen Ehepartnerinnen und -partner verschiedenen Erwerbsarbeiten nach, waren in mehreren Berufen tätig. Frauen und Männer, Töchter und Söhne trugen zum Familieneinkommen bei. Frauen waren Meisterinnen, Lohnarbeiterinnen, Unternehmerinnen. Nicht nur beruflich, auch räumlich waren Handwerkerinnen und Handwerker überaus mobil.Der mikrohistorische Fokus auf eine offene Familienwirtschaft ermöglicht es, diese flexiblen handwerklichen Ökonomien zu erfassen. Der Beitrag von Nicole Stadelmanns Buch zur deutschsprachigen Handwerksforschung liegt in der Zusammenführung der zünftigen und außerzünftigen Produktion. Indem dabei die Arbeit der Frauen in der Produktionssphäre sichtbar wird, leistet die Studie auch wichtige Erkenntnisse zur Frauen- und Geschlechtergeschichte.

  • von Kai Kauffmann
    32,00 €

    Frisch und mit sicherer Hand zeichnet Kai Kauffmann Leben und Werk des Meisters des Sprachexperiments in dieser lang erwarteten Biographie nachFriedrich Gottlieb Klopstock war der berühmteste deutsche Dichter des 18. Jahrhunderts vor Goethe. Zu seinem 300. Geburtstag erscheint nun eine neue Biographie, die zum ersten Mal auch das gesamte Werk von den ersten Gesängen des »Messias« bis hin zu den späten Oden über die Französische Revolution würdigt. Sie beschreibt die Stationen seiner Lebensreise als Orte der Sozial- und Kulturgeschichte: Quedlinburg, Schulpforta, Jena, Leipzig, Zürich, Kopenhagen und Hamburg. Die unglückliche Liebe zu einer Kusine, der »Fanny« der frühen Oden, und die glückliche Ehe mit Meta Klopstock werden ebenso geschildert wie die Freundschaften mit zahlreichen Dichtern und Künstlern der Zeit, darunter J. J. Bodmer, G. A. Bürger, Ch. F. Gellert, J. W. L. Gleim, J. W. von Goethe, F. von Hagedorn, J. G. von Herder, A. L. Karsch, A. Kauffmann, J. C. Lavater, G. E. Lessing, M. Mendelssohn, J. H. Voß und Ch. M. Wieland. In den Kapiteln zu seinen Schriften werden auch die kulturpolitischen Projekte, etwa eine tiefgreifende Reform der deutschen Rechtschreibung, im geschichtlichen Kontext dargestellt und verständlich erklärt. So entsteht das Bild eines faszinierenden Menschen und radikalen Dichters, der bis zu seinem Lebensende mit neuen Themen und Formen experimentierte. Kai Kauffmann führt mit Leichtigkeit durch das lange und abwechslungsreiche Dichterleben.

  • von Rene Char
    28,00 €

    »Lieber René Char, hier Ihr Stock in Salzburg; er dient mir als Nachbar.« - Mit dieser Zeile und einem Polaroid-Foto bedankt sich Peter Handke im Oktober 1983 für das ungewöhnliche Geschenk des großen französischen Dichters.Der Rosenholzstock ist Zeichen der Verbundenheit mit dem jüngeren Kollegen und Übersetzer seiner Gedichtsammlungen »Rückkehr stromauf« (1984) und »Die Nachbarschaften Van Goghs« (1990). Letztere wird in diesem Band zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.Nähe und Wertschätzung für den jeweils anderen bezeugen nicht nur die literarischen Arbeiten, sondern auch die erhaltenen Briefe und Karten zwischen Handke und Char - auch sie werden hier erstmals veröffentlicht. Einblicke in die Arbeit des Übersetzers Handke geben Faksimiles seines annotierten Exemplars von Chars »Le nu perdu« und der Übersetzungsmanuskripte sowie Briefe an den Verleger Michael Krüger. Beiträge von Manfred Bauschulte, Michael Krüger, Katharina Pektor und Elisabeth Schwagerle versuchen die Einordnung der Übersetzungen in Handkes Werk sowie der deutschsprachigen Char-Rezeption.

  • von Michael Auer
    44,00 €

    Eine Lyrikgeschichte des 18. Jahrhunderts, die die politischen Ansprüche von Metrik und Medialität analysiertSeit der Goethezeit steht Literatur in Verdacht, sich in die Privatsphäre verabschiedet zu haben. Dabei wird übersehen, dass sich neben der sogenannten literarischen Autonomie eine Emanzipationsbestrebung Bahn bricht, die nicht darauf verzichtet, mit Literatur Politik zu machen. Dafür steht die Ode des 18. Jahrhunderts. Hier wird die Geschichte dieser alternativen lyrischen Moderne im deutschsprachigen Raum erzählt: von den Anfängen, als Johann Christian Günther die erhabene Unordnung der absolutistischen Ode Frankreichs gegen den römisch-deutschen Kaiser wendet, über die lyrikpolitischen Kämpfe, die zwischen Aufklärung und Empfindsamkeit anlässlich der Thronfolge Friedrichs II. ausbrechen, bis zu Klopstocks lautstark für die Ideen von 1789 Partei nehmenden Revolutionsoden - und deren geschichtsphilosophischer Umdeutung und Entpolitisierung in den Gesängen Hölderlins. In staatspolitischer Perspektive wird der erhabene Ton odischen Gesangs zum "heißen Medium" (McLuhan) einer Verstärkung souveräner Stimmen. Immer größere Teile der Gesellschaft sehen sich eingeladen, diesen zirkulierenden Stimmen ihre Stimme zu leihen und damit eine souveräne (Un-)Ordnung zu artikulieren, die der Literatur und der Politik Gesetze geben will.

  • von Andreas Ludwig
    38,00 €

    Museen sammeln Gegenwart für eine künftige Geschichte. Dieses Buch zeigt, wie seit 1900 daraus Vergangenheiten entstanden Historische Museen gelten als Orte des Bewahrens von schönen, seltenen oder wertvollen Dingen. Tatsächlich sind sie jedoch keine Orte des Antiquarischen, sondern sammelnd auch der Gegenwart verbunden und gehen dabei höchst unterschiedlich vor: Einsammeln, was zu verschwinden droht, sichern, was aktuelle Ereignisse hervorbringen, aber auch ein Panorama der aktuellen Gesellschaft für die Zukunft zu dokumentieren sind Strategien des Sammelns von Gegenwart. Der Blick der historischen Museen richtet sich damit auf das Heute als künftige Vergangenheit.Andreas Ludwig analysiert die Entwicklung des Gegenwartssammelns seit 1900 am Beispiel von nationalen Geschichtsmuseen, Stadt- und Heimat- sowie spezialisierten Fachmuseen. Beispiele aus Deutschland und darüber hinaus zeigen die unterschiedlichen Vorstellungen von dem, was es Wert erschien, für die Zukunft bewahrt zu werden. Andreas Ludwig analysiert historisch werdende materielle Archive, das Sammeln für Ausstellungen, Zeitkapseln, das Rapid Response Collecting und partizipative Wege in einer immer diverser werdenden Öffentlichkeit und schlussfolgert: Im Museum zeigt sich nämlich, wann und wie aus Gegenwart Geschichte wird.

  • von Helmut Bottiger
    28,00 €

    Essays über ausgewählte Autorinnen und Autoren und ihr unverkennbares WerkDie Gegenwart ist alle paar Jahre wieder eine andere. Gerade in der Literatur betritt man hier schwankenden Boden. Was wirklich zählt, erkennt man oft erst im Rückblick. Die Mechanismen des Buch- und Lesungsgeschäfts sind dem aber entgegengesetzt.Es gibt eine ausgesprochene Literaturbetriebsliteratur, die den Erwartungen entgegenkommt und die jeweils aktuellen Debatten-Parameter zuverlässig abruft. In jeder Saison wird ein neues Debütantenkarussell installiert, das ein halbes Jahr später wieder vergessen ist, und das Wort "niedrigschwellig" ist das Mantra der Literaturvermittler.Helmut Böttigers Buch hat keineswegs den Anspruch, einen Kanon zu erstellen. Es versteht sich eher als eine Beispielsammlung, die erweitert werden kann. Die Grundannahme ist, Literatur als eine Kunstform mit ganz eigenen Dynamiken zu begreifen.Im Mittelpunkt stehen nicht einzelne Bücher, sondern Autorinnen und Autoren mit einem unverkennbaren Werk: von Wolfgang Hilbig über Marcel Beyer, Emine Sevgi Özdamar bis zu Sibylle Lewitscharoff oder Lutz Seiler.

  • von Ingo Schulze
    24,00 €

    Seit über dreißig Jahren betrachtet der Westen den Osten. Als Gast im Westen beschreibt Ingo Schulze, dass die Wirklichkeit immer jener Ort ist, der jenseits der Erwartung liegt.Ein halbes Jahr verbrachte Ingo Schulze von Oktober 2022 bis März 2023 im Ruhrgebiet als »Gast im Westen«. Was ihn interessierte? »Einen Plan hatte ich nicht. Und erst allmählich begann ich meine >Methode< zu erkennen: Wenn mich jemand einlud, bin ich hingegangen. Es gibt wohl kaum ein unsystematischeres Vorgehen. Aber jeder Plan wäre mir nicht weniger willkürlich erschienen.«So entstanden ganz unterschiedliche Betrachtungen, Porträts, Reportagen - eine Grundschule, in der die Musik die Rolle der Sprache übernimmt, weil zu wenige Kinder Deutsch sprechen; ein Stadionbesuch mit einem Polizeipräsidenten a. D., der nicht mehr das Wort "Clankriminalität" aussprechen wollte, es aber musste; ein Konzert im Alfried Krupp Saal der Essener Philharmonie führt zur Geschichte der Firma Krupp, zu den längsten Arbeitskämpfen der BRD und zu Europas größtem Binnenhafen; die Ruhe eines Kriegsgräberfriedhofs erscheint nicht mehr selbstverständlich; der Slapstick einer Theateraufführung setzt sich in der Wirklichkeit fort - über allem wabert ein Duft von Döner und Gyros und im Ohr hallen die Gesänge der Fußballfans nach.

  • von Tengezar Marînî (Khasho)
    14,00 €

    Kurdische Literatur - was wissen wir in Deutschland darüber, was wissen wir über die mehr als 1,5 Millionen Kurdinnen und Kurden, die hier leben?Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ihre Region durch willkürlich gezogene Grenzen aufgeteilt; seitdem leben sie im Irak, Iran, in der Türkei, in Syrien und Armenien. Es handelt sich um ein Volk mit 40 bis 50 Millionen Menschen, ein Volk ohne eigenen Staat, ein Volk ohne einheitliche, mündliche und schriftliche Sprache. Ihre Sprache ist vielerorts verboten, und sie werden von den Machthabern in der Türkei, in Syrien und anderswo ausgegrenzt, verfolgt, verhaftet, gefoltert und ermordet. Oftmals sind Kulturschaffende von Diskriminierung und Gewalt besonders betroffen und werden ins Exil gezwungen. Aber auch fern ihrer Heimat schreiben und veröffentlichen sie weiter in ihren kurdischen Dialekten. Kurdische Literatur überlebt, trotz aller Widrigkeiten ist sie auch heute nach wie vor präsent. Diese Ausgabe der horen soll dazu beitragen, dass es so bleibt.Mit Beiträgen von: Kejal Ahmed, Shamis Anter, Rojen Barnas, Esker Boyik, Yildiz Cakar, I. Çomak, Jan Dost, Gulnar Elî, Gewhar Fettah, Zaradachet Hajo, Jafer Joqy, Tengezar Marînî, Inana Othman, Ronya Othmann, Karosh Taha, Moayed Teyib, Yaqob Tilermanî, Yusuf Ye?ilöz, Halim Youssef u. a.; zudem mit Kunst- und Fotoarbeiten von Bahram Hajou, Tengezar Marini, Heidi Merk und Herbert Schmalstieg.

  • von Christoph Cornelißen
    38,00 €

    Durchbruch, Umsetzung und Wahrnehmung nationalsozialistischer Politik in Frankfurt am Main zwischen 1933 und 1945Über Frankfurt am Main liegt bislang keine neuere Darstellung seiner Geschichte zwischen 1933 und 1945 vor. Hier setzt dieser Band an, der zum einen die Durchsetzung der NS-Herrschaft auf verschiedenen Feldern der kommunalen Politik und Verwaltung sowie den Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft untersucht. Dabei werden ebenso die Stadtplanung, kulturelle Entwicklungen und die nationalsozialistische Imagepolitik in den Blick genommen. Zum anderen wird die Dynamisierung der Gewalt gegen diejenigen Gruppen nachgezeichnet, die seit 1933 als »Gemeinschaftsfremde« unterdrückt und bekämpft worden waren. Auch in Frankfurt richtete sich die rassistisch motivierte Ausgrenzung und Verfolgung zuvorderst gegen Jüdinnen und Juden; die Angehörigen der großen jüdischen Gemeinde wurden im Holocaust fast vollständig Opfer der NS-Massenmorde. Ein ähnliches Schicksal erfuhren Sinti und Roma, Homosexuelle und andere Gruppen, die oft nur eine Existenz am Rande der Gesellschaft fristen konnten. Wie lange die Propaganda des NS-Regimes verfing, zeigt sich an der unverbrüchlichen Treue breiter Bevölkerungskreise noch dann, als große Teile Frankfurts im Bombenkrieg in Schutt und Asche aufgingen.

  • von Stephan Hermlin
    25,00 €

    Erstmals wieder zugänglich: die zweisprachige Sammlung von Gedichten bedeutender Schwarzer US-Dichterinnen und -Dichter, ausgewählt und übertragen von Stephan HermlinDrei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs veröffentlichte der Verlag Volk und Welt in der Sowjetischen Besatzungszone, bei anhaltender Papierknappheit, eine Anthologie mit Lyrik Schwarzer Autorinnen und Autoren aus den USA. Der Herausgeber und Übersetzer Stephan Hermlin, selbst politisch und "rassisch" Verfolgter des NS-Regimes, setzte auf die Wahrnehmung eines »anderen« Amerika, die weit über die Nachkriegszeit hinaus für die DDR bedeutsam bleiben sollte. Sorgfältig hat er dafür Gedichte aus hundert Jahren Schwarzer US-Lyrik ausgewählt und kommentiert.Eindrucksvoll zeugt der Band, der durch ein programmatisches Vorwort eingeleitet wird, von Hermlins Kunst der Übersetzung.»I Too Am America«, so verkündet Langston Hughes 1926 die Ansprüche Schwarzer US-Bürgerinnen und Bürger auf ihr Land. »Auch ich bin Amerika«, ist 1948 bei Hermlin zu lesen. Diese Edition macht die zweisprachige Lyriksammlung unter Bewahrung des historischen Wortlauts erstmals wieder zugänglich, verbunden mit einem Nachwort von Heinrich Detering. Mit Gedichten von Langston Hughes, Richard Wright, Countee Cullen, Frances E. W. Harper, Margaret Walker u. a.

  • von Ulrich Pfisterer
    12,90 €

    Denkmäler sind nicht erst heute problematisch geworden. Schon ihre nachantike Geschichte beginnt mit Krisen, wie Leone Leonis Statue »Karl V. über dem Furor« zeigtDenkmäler sind nicht erst in den letzten Jahren zu einer problematischen Kategorie geworden. Die ersten Bemühungen in Italien ab dem 13. Jahrhundert, nachantike Personenmonumente zu errichten, lassen sich nur als Versuche verstehen, auf jeweils unterschiedliche Krisen zu reagieren - oder aber, die Monumente selbst lösten Krisen aus. Den Höhepunkt dieser Versuche bildet die leicht überlebensgroße Bronzestatue für Kaiser Karl V. über dem Furor, die Leone Leoni um 1551-1555 in Mailand fertigte. Das Werk stellt eine künstlerische Ausnahmeleistung dar, trotzdem wurde es offenbar nicht positiv aufgenommen und durch eine verspätete Aufstellung vor den Toren Madrids quasi "entsorgt". Die Indizien für eine solche Krisengeschichte der frühen Denkmäler und für ein heroisches Scheitern von Leonis Statue werden in diesem Band erstmals untersucht.

  • von Volker Hayessen
    9,90 €

    Was motiviert einen Weg in den Widerstand? Volker Hayessen zeichnet Spuren seines Vaters nachVolker Hayessen beschreibt den Weg seines Vaters in den Widerstand. Bei seinen Recherchen konnte er auf keine schriftlichen Zeugnisse zurückgreifen, da diese allesamt vernichtet worden waren. So musste er zunächst die Geschichte seiner Familie erforschen und konnte erfahren, dass deren Überzeugungen eine große Rolle bei der Motivation des Vaters spielten, den Weg in den Widerstand zu gehen und beim Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 mitzuwirken. Egbert Hayessen war an dem Tag als Verbindungsmann zwischen der Berliner Bendlerstraße und der Stadtkommandantur vorgesehen. Sein Einsatz zeigt die ganze Dramatik dieses Tages, die mit seiner Verhaftung am selben Tag endete.Die Verschwörung in fast aussichtsloser Lage war für den Sohn anfangs unverständlich. Einen auch emotionalen Zugang dazu fand er erst, nachdem er einen Dokumentarfilm über den Prozess gegen seinen Vater vor dem Volksgerichtshof gesehen hatte.

  • von Maximilian Görmar
    34,00 €

    Eine Annäherung an Netze und Netzwerke als heuristische Metapher und methodisches Instrument in der SammlungsforschungEine Sammlung trägt Objekte zusammen, verknüpft sie und spiegelt so die Grundeigenschaft des Netzes. Vernetzungsgeschehen sind in der Sammlungspraxis allenthalben zu beobachten. Gegenwärtig werden Objekte mit Hilfe moderner Technologien in potentiell unendlichen Geflechten miteinander verbunden, aber auch wieder entbunden. Der Band dokumentiert die Beiträge einer Tagung, die Akteurinnen und Akteure des Sammelns, Sammlungen als solche und die Sammlungsforschung mit Bezug auf das Netzmodell positionieren. Anhand von historischen und zeitgenössischen Fallstudien und vor dem Hintergrund von Vernetzungspraktiken und netzwerkanalytischen Technologien werden Sammlungen und ihre Protagonistinnen und Protagonisten in vernetzten und zugleich als vernetzte Konstellationen aufgespürt und analysiert.

  • von Carlos Spoerhase
    14,90 €

    Welche Bedeutung haben komprimierte Fassungen für den Umgang mit Literatur? Carlos Spoerhase zeigt, dass unsere literarische Kultur nie ohne diese kontroverse Gattung auskamWem ein literarischer oder akademischer Text zu umfangreich ist, kann seit Kurzem auf Künstliche Intelligenz zurückgreifen und automatisiert eine Kurzfassung erstellen lassen. Die Komprimierung von Literatur ist aber nicht erst ein Phänomen der Gegenwart. Seit der Antike werden komprimierte Fassungen von umfangreicheren Werken hergestellt - und erfreuen sich häufig großer Beliebtheit, nicht zuletzt in Bildungsinstitutionen. In der Kulturgeschichte wurden immer wieder energische Einwände gegen Kurzfassungen vorgebracht: diese würden ein Werk unzulässig vereinfachen, seine Qualität empfindlich beeinträchtigen oder gar seine Aussage grundlegend verfälschen. Carlos Spoerhase erkundet die vielfältigen Eigenschaften des Genres »Kurzfassung« und skizziert anhand von Beispielen aus der deutschen Literaturgeschichte, warum wir diese Gattung brauchen.

  • von Matthias Bormuth
    18,00 €

    Die Geisteswissenschaften leben mit Erich Auerbach von der Kunst des Fragens. Die ideengeschichtlichen Essays veranschaulichen ihre Relevanz für die moderne Lebensorientierung, auch in persönlichen Eindrücken Theodor W. Adornos »Minima Moralia« und Karl Jaspers` »Philosophie« waren philosophische Ursprungserlebnisse auf dem Weg von der Psychiatrie zur Vergleichenden Ideengeschichte.Ihre amerikanischen und osteuropäischen Perspektiven vermittelten verschiedene Begegnungen mit Fritz Stern und Adam Zagajewski, verbunden mit den gesellschaftskritischen Ansichten von Tony Judt und Susan Sontag.Dass der Essay zwischen Wissenschaft, Literatur, Philosophie und Politik eine wichtige Funktion einnimmt, zeigte sich unter anderen mit Imre Kertéz und der jüngsten deutschen Geschichte.Der Band schließt mit der Einsicht, dass kulturphilosophisches Denken individuell akzentuiert wird und sich sein Werden nicht selten fachlichen Mentoren verdankt. Nur so lässt sich zwischen den Disziplinen nach dem Menschen und seiner Lebenswelt fragen. Es geht mit Hannah Arendt um ein »Leben des Geistes«, das philosophisch über die Wissenschaften hinaus denkt.

  • von Manfred Sturmann
    24,00 €

    Eine Wiederentdeckung: Der Lyriker und Erzähler Manfred Sturmann erzählt in seinen Erinnerungen an den Großvater Jakob Akiba Sturmann (1838-1917) im ostpreußischen Osterode vom Alltag des jüdischen Lebens in einer Kleinstadt und vom aufkommenden Konflikt zwischen Orthodoxie und Zionismus.Der Großvater, selbst Sohn eines jüdischen Vorbeters, hatte als Prediger in Osterode zwischen 1865 und 1915 die jüdische Gemeinde geeint und die Mittel für den Bau einer neuen Synagoge (1893) gesammelt. Doch schon sein Sohn entschied sich für einen weltlichen Beruf und wurde Goldschmied in Königsberg. Von dort kam der Enkel meist in den Sommerferien zu Besuch - und musste erleben, wie er den strengen Maßstäben des Großvaters nicht mehr genügen konnte. In neun Kapiteln schildert Sturmann Freud und Leid seiner Kindheit, die jüdischen Rituale des Großvaters, aber auch das Erwachen der zionistischen Hoffnungen in der eigenen Familie und die damit verbundenen Spannungen. »Großvaters Haus«, geschrieben in Palästina 1941/42 und revidiert 1977, entfaltet einen ganz eigenen literarischen Reiz und wurde bislang nur in wenigen Auszügen veröffentlicht.

  • von Renate Müller-Buck
    25,00 €

    Der Philosoph und die Lagunenstadt - die Nietzsche-Kennerin Renate Müller-Buck hat sich auf Spurensuche begebenZwischen 1880 und 1887 verbrachte Friedrich Nietzsche insgesamt fünfmal eine längere Zeit in Venedig. Es war die einzige Stadt, die er liebte, ein »geweihter Ort« für sein Gefühl und als Ort der »100 tiefen Einsamkeiten« ein »Bild für die Menschen der Zukunft«. Empfangen und umsorgt wurde er dabei von dem Musiker Heinrich Köselitz, dessen Lehrer er an der Universität Basel war.Ausgehend von Nietzsches Briefen sowie von Berichten und Erinnerungen seiner Freunde und Weggefährten vermittelt Renate Müller-Buck ein Bild vom Alltag des Philosophen in Venedig und von der vielfältigen Bedeutung, die die Lagunenstadt in seinem Denken einnimmt. Wir begleiten ihn durch die schattigen Gässchen mit ihrem »regelmäßigen Trachytsteinpflaster«, das er als »Dreiviertelblinder« besonders liebt und folgen ihm in die Calle nova, wo Köselitz in seinem Zimmer ganze Vormittage für ihn musiziert. Und wir blättern mit ihm in seinen Venedig-Lektüren: Lord Byron, George Sand, Stendhal.Die ausgewiesene Nietzsche-Kennerin Renate Müller-Buck wirft einen ebenso kenntnisreichen wie intimen Blick auf den Menschen Nietzsche und bietet gleichzeitig ein besonderes Bild Venedigs im ausgehenden 19. Jahrhundert.

  • von Michael Gamper
    28,00 €

    Wie sich Physiker wissensproduktiv die schöne Literatur zueigen gemacht habenIm Einstein-Archiv in Jerusalem stehen in der Bibliothek aus dem Nachlass des Physikers neben wissenschaftlichen Publikationen auch Werke von Goethe und Heine. Tatsächlich sind bedeutende Physiker seit Mitte des 19. Jahrhunderts vielfach öffentlich als Leser von schöner Literatur in Erscheinung getreten. Zugleich haben neue Erkenntnisse der Relativitäts- und Quantentheorie dazu geführt, dass ihr Verständnis des eigenen Schreibens als Mittel der Darstellung herausgefordert wurde. In Anbetracht dessen überrascht die geringe Anzahl an Studien dazu, wie Physiker konkret und oftmals wissensproduktiv auf ihr Lesen und Schreiben reflektieren.In diesem Band untersuchen Literaturwissenschaftler:innen gezielt den Umgang von berühmten Physikern wie Hermann von Helmholtz, Albert Einstein, Arthur Eddington, Erwin Schrödinger, Max Bense, Kip Thorne, Carl Sagan und Carlo Rovelli mit Literatur in Form von Lektüre- und Schreibpraktiken. Im Mittelpunkt steht jeweils die Frage, wie sich vom Wissen der Literatur und der humanistischen Bildung Bezüge zur modernen Physik ergeben.

  • von Denis Heuring
    26,00 €

    Was schwächt Demokratien? Ab wann sind Demokratien bedroht? Und was brauchen sie, um autoritären und faschistischen Tendenzen entgegenzutreten?Seit rund zwei Jahrzehnten sinkt die Zahl demokratischer Staaten. Heute leben nur noch etwa 10% der Weltbevölkerung in liberalen Demokratien. Dagegen verbreiten sich antidemokratische Überzeugungen zunehmend. Bürgerrechte werden eingeschränkt, unabhängige Institutionen abgebaut, populistische Parteien und demokratiefeindliche Politiker:innen ziehen in die Parlamente ein.In diesem Band diskutieren Expert:innen aus Geschichts-, Politik-, Wirtschafts-, Kultur-, Rechtswissenschaften und Journalismus darüber, was Demokratien schwächt. Dabei blicken sie auf verschiedene Regionen der Welt, in Vergangenheit und Gegenwart, und überlegen, was freie Gesellschaften brauchen, um autoritären und faschistischen Tendenzen entgegenzutreten.

  • von Hermann Haessel
    78,00 €

    Die persönliche und emotionale Dokumentation eines literarischen Lebens im 19. Jahrhundert, die zugleich Zeugnis einer über 30 Jahre dauernden, spannungsreichen Autor-Verleger-Beziehung istDer achte Teilband von Meyers Verlagsbriefwechsel umfasst die Jahre 1895 bis 1908. Der Band enthält auch das Gesamtregister der Bände MBW 4.1 bis 4.8 und den Editorischen Bericht. In das Jahr 1895 fiel Meyers 70. Geburtstag, aus dessen Anlass zahlreiche Würdigungen erschienen. Zudem feierte man den Dichter in Zürich und Berlin in großen Festveranstaltungen. Meyer war zwar seit 1892 psychisch erkrankt, gleichwohl spiegelte seine Gattin aller Welt vor, ihr Mann sei wieder gesund und schriftstellerisch tätig, während sie gleichzeitig Briefe entwarf, die der Willenlose abzuschreiben hatte. Bis Meyers Tod im November 1898 schirmte sie ihn zudem vor seiner Schwester und Haessel systematisch ab. So besteht dieser Band zu einem Großteil aus der sehr persönlichen, teilweise emotional geführten Korrespondenz von Betsy Meyer und Haessel bis zu dessen Tod 1901, gefolgt von einigen Briefen, die die Nachfolger im Verlag mit Meyers Schwester bis 1908 sporadisch wechselten.

  • von Matthias Frese
    35,00 €

    Gesundheit, Unterhaltung, Erholung: Kurorte als gesellschaftliche Treffpunkte vom 18. bis zum 21. JahrhundertIn Kurorten wie Bad Eilsen, Bad Meinberg oder Baden-Baden begegnen sich seit dem 18. Jahrhundert Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit, von Exklusion und Inklusion, Wandel und Beharrungskraft, Freizeit und Arbeit, Luxus und Austerität. Bis heute sind Kurorte wichtige Wirtschaftsfaktoren, Marker einer wechselvollen Tourismusgeschichte und Orte politischer Auseinandersetzung.Der Band behandelt politik-, wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte: Wie veränderten Gesundheitskonzepte und politische Bedingungen die Kurorte? Welche sozialen Deutungen wurden mit ihnen verknüpft? Wie strahlten sie auf ihr Umfeld aus? Welche Gruppen nahmen am Kurleben teil? Worin bestanden dessen Schattenseiten? Diese und weitere Fragen werden anhand ausgewählter Fallstudien aus Schaumburg, Westfalen und anderen Regionen in Deutschland und Europa untersucht.Aus dem Inhalt:Winfried Süß: Abschied vom Zauberberg. Drei deutsche Kurgeschichten im 20. Jahrhundert.Lu Seegers: Prominenz und Glamour in Bad Eilsen.Anna Michaelis: Wellness - a word you don`t hear everyday? Wellness, Gesundheitskonzepte und Gesundheitspolitik von den 1970er bis zu den 2000er Jahren.

  • von Christian Klein
    24,90 €

    Ein differenzierter Blick auf das herausragende Werk des »jüdischen Fontane«Georg Hermann zählt zu den produktivsten und meistgelesenen deutschen Schriftstellern seiner Zeit. Er veröffentlichte achtzehn Romane, über zwanzig Essaybände, zahllose Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften sowie mehrere Dramen. Als jüdischer Autor und bekannte Größe im zeitgenössischen Literaturbetrieb kritisierte er früh die politische Radikalisierung und den entfesselten Antisemitismus, musste 1933 ins holländische Exil gehen und wurde in Auschwitz ermordet.Der Band lenkt den Blick auf ein herausragendes literarisches Werk, das im Nachkriegsdeutschland zunehmend in Vergessenheit geriet und in seiner Vielschichtigkeit noch immer wiederzuentdecken ist. Nicht nur als Chronist des deutsch-jüdischen Bürgertums, sondern auch als Kunstkritiker und politischer Beobachter gewährt Hermann tiefe Einblicke in die zeittypischen Mentalitäten. Die Beiträge des Bandes nehmen daher solche Aspekte von Hermanns Werk in den Blick, die in der bisherigen wissenschaftlichen Rezeption weniger Beachtung fanden, fokussieren bislang eher vernachlässigte Einzeltexte und Werkgruppen, diskutieren überraschende Rezeptionsfragen und eröffnen so neue Perspektiven auf ein originelles und bedeutendes literarisches OEuvre.

  • von Christoph Martin Wieland
    34,00 €

    Vom »Göttinger Hain« wegen Unzüchtigkeit verbrannt: Christoph Martin Wielands zauberhaftes erotisches Märchen »Idris und Zenide«1768 erschienen und 1774 von empörten Mitgliedern des Göttinger Hains voll Abscheu verbrannt, gehört Wielands Idris zu den skandalträchtigsten Dichtungen des Autors. Das Versepos schildert die phantastisch-verrückten Abenteuer des platonisch liebenden Ritters Idris, der seine versteinerte Geliebte Zenide durch Beischlaf erlösen soll, und seines Gegenspielers Itifall, der vor allem auf schnellen Sex aus ist. Wieland beweist an der märchenhaft-erotischen Handlung nicht nur seinen Sinn für Komik, sondern einmal mehr seine meisterhafte Beherrschung von Reim und Vers.

  • von Christine Kausch
    58,00 €

    Die Niederlande waren für deutsche Juden während des Nationalsozialismus ein Land der Hoffnung, eines neuen Alltags, der enttäuschten Erwartungen und der erneuten VerfolgungDie antisemitische Politik des »Dritten Reiches« veranlasste in den 1930er-Jahren Hundertausende Juden zur Flucht aus Deutschland. Zu den ersten Exilländern gehörten die benachbarten Niederlande, wo die meisten jedoch nur eine Zuflucht auf Zeit fanden. Der Aufbau einer neuen Existenz gestaltete sich oftmals schwierig. Viele zogen weiter. Diejenigen aber, die diesen Schritt nicht gehen konnten oder wollten, waren nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Mai 1940 erneut der nationalsozialistischen Verfolgung ausgeliefert. Tausende wurden in den folgenden Jahren deportiert und ermordet.Christine Kausch nimmt das Leben der jüdischen Flüchtlinge in den Jahren 1933 bis 1945 in den Blick und analysiert auf Basis hunderter Egodokumente sowie zahlreicher weiterer Quellen die individuellen und kollektiven Erfahrungen der Geflüchteten. Die Autorin untersucht, wie die Menschen im Nachbarland aufgenommen wurden, wie sie die erneute Verfolgung erlebten und wie sie auf die jeweiligen Umstände reagierten. Die Studie bietet damit einen wichtigen Beitrag zur jüdischen, niederländischen und deutschen Geschichte.

  • von Karl August Varnhagen von Ense
    28,00 €

    Karl August Varnhagens bisher unveröffentlichtes ReisejournalEin denkwürdiges Zeugnis der romantischen Kunstbegeisterung und politischen Opposition gegen die napoleonische Besatzungspolitik - aber auch der Liebessehnsucht eines jungen Mannes, der sich zwischen zwei Frauen lange nicht zu entscheiden vermochte. Als der Diplomat und Offizier, historische Schriftsteller und spätere Rahel-Gatte Karl August Varnhagen am Ende seiner medizinischen Ausbildung stand, trat er mit Nikolaus Harscher eine Reise an, die wie die Wanderungen im Bildungsroman zunächst wie ein Irrweg aussah. Von Berlin ging es mit der Kutsche nach Dresden, zur Besichtigung der Museen und Pflege künstlerischer Kontakte in ganzen drei Wochen, und danach teils zu Fuß nach Nürnberg, wo man sich der reichsstädtischen Vergangenheit zuwandte. Als die Freunde Anfang November 1808 in Tübingen eintrafen, war die Enttäuschung über die bescheidenen Verhältnisse von Stadt und Universität groß. Harscher reiste weiter, Varnhagen vergrub sich auf Kosten seiner ärztlichen Weiterbildung in literarische Studien und verfasste das hier erstmals veröffentlichte Reisejournal, in dessen Rundbriefen er engen Kontakt zu Freunden in Hamburg und Berlin hielt, auch zu den miteinander konkurrierenden Freundinnen Fanny Hertz und Rahel Levin.

  • von Jutta von Campenhausen
    16,00 €

    Kleine Kulturgeschichte des (Kamin-)Feuers - von den Anfängen der Nutzung durch den Menschen bis hin zum modernen KaminDie Beherrschung des Feuers ist die älteste und vermutlich wichtigste kulturelle Errungenschaft der Menschen. Die Flammen wehrten nicht nur Raubtiere ab und machten Ungenießbares essbar. Das Kochen ließ unser Gehirn wachsen, die Brennholzvorsorge lehrte unsere Vorfahren planen und die nächtliche Geselligkeit am Lagerfeuer gilt als Keimzelle von Kultur und Religion. Lange Zeit war die Feuerstelle die komplexeste Struktur im Haus. Mit der Arbeitsteilung von Koch- und Heizfeuer avancierte der Kamin zum repräsentativen Einrichtungsgegentand. Heute ist ein Holzfeuer im Wohnzimmer der Inbegriff von Wohnlichkeit. In diesem Buch wird eine Geschichte des domestizierten Feuers erzählt: von seinem archaischen Zauber, vom lodernden Herzen des Hauses, von Kachelöfen und Kaminen als baulichen Kunstwerken sowie von Holz als knapper Resource, Feinstaub und Ruß und der Frage, ob das prasselnde Kaminfeuer Umwelt und Klima gefährdet oder schont.

  • von Freya von Moltke
    22,00 €

    Ein bisher unbekanntes Briefzeugnis führt in die frühe Rezeption des NS-Widerstands und die Geschichte des »Kreisauer Kreises«1957 schreibt Christian Troebst (1925-1995), Pfarrer einer württembergischen Gemeinde, angeregt durch die Lektüre von Büchern zum Widerstand gegen das NS-Regime, an Freya von Moltke (1911-2010), Witwe des von der NS-Justiz hingerichteten Widerstandskämpfers Helmuth James Graf von Moltke. Der daraus entstehende bisher unbekannte Briefwechsel bis ins Jahr 1959 ist ein bedeutendes Zeugnis der frühen Rezeption des deutschen Widerstands. Die beiden Protagonisten umkreisen immer wieder die zentralen Begriffe »Glaube« und »Widerstand«, während sie Themen wie die Entstehung des »Kreisauer Kreises« und moralische Dilemmata der Oppositionellen besprechen. Der Briefwechsel enthält auch eine aufschlussreiche Beschreibung von Moltkes Besuch in Troebsts Gemeinde 1958 und ihres Vortrags dort vor den Gemeindemitgliedern. Besonders bemerkenswert ist eine von Freya von Moltke verfasste und einem der Briefe beigefügte frühe Abhandlung über die Geschichte des »Kreisauer Kreises«, in der sie die Hintergründe und Handlungen der an der Verschwörung Beteiligten erläutert.Mit diesem Briefwechsel liegt ein wichtiges Dokument aus einer Zeit vor, in der der Widerstand gegen das NS-Regime keineswegs so anerkannt war, wie er heute ist.

  • von Thomas Brussig
    18,00 €

    Das Debattenbuch zur KlimakriseHeute an die Zukunft denken, bedeutet, an den Klimawandel zu denken, der als Klimakatastrophe, gar als Klimaapokalypse daherkommt. Die Angstmächtigkeit des Klimawandels ist absolut nachvollziehbar, die prophezeiten Verheerungen beispiellos. Doch die Menschheit war schon häufig mit apokalyptischen Bedrohungen konfrontiert, allein in den letzten vierzig Jahren mit dem atomaren Wettrüsten, AIDS, dem Ozonloch, BSE und nicht zuletzt Corona. Was haben die Menschen befürchtet? Was ist tatsächlich eingetreten? Worin unterscheidet sich der Klimawandel von vorigen apokalyptischen Szenarien? Thomas Brussig plädiert in diesem klugen Debattenbuch für Augenmaß und Nüchternheit. Wenn wir das Unvermeidbare hinnehmen und unsere Anstrengungen und Ideen auf das Vermeidbare konzentrieren, lässt die Klimakrise noch Raum für Hoffnung und Zuversicht. »Wir balancieren zwar am Abgrund, aber darin sind wir, wie es scheint, ziemlich gut. Und vielleicht sollte genau dies auch unser Erfolgsgeheimnis als Menschheit bleiben: Fürchte jede Gefahr so, als könnte sie dich umbringen, dann wird schon alles gutgehen.«

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