Über Igolka
"Die Geschichte der Menschheit ist eine stolze Bilanz schöpferischer Leistungen. Nur gegen Glatzköpfigkeit bei Männern, gegen Dummheit und gegen Geheimdienste hat man noch keine wirksame Medizin erfunden. Dabei wäre eine solche insbesondere gegen Letzteres dringend vonnöten." Dieser Satz, den Leo Frank seinem Spionageroman "Igolka" vorangestellt hat, wirkt in den Tagen von NSA-Skandal und Handy-Abhörung der deutschen Kanzlerin aktueller denn je. Ein Gleiches gilt auch für den nachfolgenden Roman. Wien, eine Stadt, die spätestens seit dem Film "Der dritte Mann" ihren begründeten Ruf als Drehscheibe für die Aktivitäten der internationalen Geheimdienste hat, bildet die Ausgangskulisse für einen fesselnden Roman, der von der österreichischen Hauptstadt aus um die halbe Welt führt, nach Grand Canaria, Mexiko, in die USA, die Sowjetunion und nach Israel. Immer auf der Suche nach Klärung der Frage der Fragen: Wer verbirgt sich hinter dem Decknamen "Igolka"? Und was führt dieser Igolka da Schlimmes im Schilde? – In diesem packenden Roman, Leo Franks zehntem, der nach eigener Aussage des Autors "von Zynismus trieft", lässt der beliebte österreichische Kriminalautor seine in vierzig Jahren bei der Kriminalpolizei und im Geheimdienst gesammelten Erfahrungen Revue passieren. Mit Bravour!
Leo Frank (auch Leo Frank-Maier, gebürtig eigentlich Leo Maier; 1925–2004) ist ein österreichischer Kriminalautor, der in seinem Werk die eigene jahrzehntelange Berufserfahrung als Kriminalbeamter und Geheimdienstler verarbeitet. In seiner Funktion als Kriminalbeamter bei der Staatspolizei Linz wurde Leo Maier 1967 in eine Informationsaffäre um den Voest-Konzern verwickelt. Man verdächtigte ihn, vertrauliches Material an ausländische Nachrichtendienste geliefert zu haben, und er geriet unter dem Namen "James Bond von Linz" in die Medien. Es folgte eine Strafversetzung nach Wien, wo er nach wenigen Monaten wiederum ein Angebot zur Versetzung nach Zypern annahm. Zwischen 1967 und 1974 war Leo Maier Kripo-Chef der österreichischen UN-Truppe in Nikosia. Auf Zypern begann er seine ersten Kriminalromane zu schreiben und legte sich den Autorennamen Leo Frank zu. Doch dauerte es noch einige Jahre, bis 1976 sein erster Roman "Die Sprechpuppe" publiziert wurde. 1974 kehrte er – in der Voest-Affäre inzwischen voll rehabilitiert – nach Linz zurück. Er leitete verschiedene Referate (Gewaltreferat, Sittenreferat, Mordreferat), bevor er 1980 zum obersten Kriminalisten der Stadt ernannt wurde. Mit 59 Jahren ging er in Pension und zog in seine Wahlheimat Bad Ischl, wo er 2004 verstarb.
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