Über Im Bann von Mekkas Toren
Der Band versammelt mehr als 260 deutschsprachige Dichtungen mit Orientbezug von über 150 Autorinnen und Autoren. Fast alle Texte sind zwischen 1836 bis 1843 zum ersten Mal veröffentlicht worden, und nur bei den Übertragungen fremdsprachiger Gedichte wurden Texte aufgenommen, die einige Jahre danach gedruckt wurden. Unter den fremdsprachigen Gedichten sind Texte von Béranger, Byron, Hugo, Lamartine, Mickiewicz, Motherwell, Puschkin, Quinet und anderen, die im Original und in zeitgenössischen deutschen Übersetzungen geboten werden. Der gewählte Zeitraum erklärt sich aus dem Umstand, dass 1836 Ferdinand Freiligraths bekanntes Gedicht »Wär' ich im Bann von Mekkas Toren« erschien, worauf dann im Jahr 1843 eine parodistische Replik von Robert Prutz folgte.
Freiligrath, Rückert, Heine, Eichendorff und Chamisso sind unter den namhaften deutschsprachigen Dichtern, die in diesem Lesebuch vertreten sind, doch abgesehen von Freiligrath spielen sie nur eine Nebenrolle. Die Protagonisten auf den Seiten dieses Buchs sind andere, etwa Betty Paoli, Ludwig Kalisch oder Heinrich von Levitschnigg . Wir hören in den Texten von Saladin und Ferdousi, von Kalifen und Paschas, von Tscherkessinnen und Odalisken, von Renegaten und Palikaren. Viele Verse besingen einen Wüstenritt, die Wellen des Bosporus oder die Gärten Granadas. Aber auch Ereignisse der Zeit werden zum Thema, etwa die Kämpfe der Franzosen in Algerien oder die Orientkrise 1840. Von besonderer Bedeutung ist, dass türkische Themen in der Orientdichtung jener Jahre einen zunehmend wichtigen Stellenplatz einnehmen.
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