Über Immergleiche Wege
Den berüchtigten Eintritt in die »besten Lebensjahre« - die meisten Protagonisten dieser Erzählungen haben ihn schon hinter sich. Die Menschen, die uns hier begegnen, haben in der Regel einen akademischen Hintergrund und sind durchaus gut situiert. Doch sie alle fragen sich, ob sie tatsächlich das Leben führen, das sie führen wollten. Da ist die aufstrebende Dozentin, die sich mit einem Plagiatsfall konfrontiert sieht und ins Nachdenken über sich und ihre eigene Karriere gerät. Oder der gescheiterte Englischprofessor, der sich in Venedig und seinen Zweifeln verliert. Ein Makler, der an Krebs erkrankt ist, und ein gealterter Drehbuchautor komplettieren das Quartett.
Auf hintergründige, intelligente und humorvolle Weise weist Richard Russo uns auf die Schmerzpunkte ihrer Existenzen hin. So entstehen Geschichten, bei denen wir Leser erst laut auflachen und dann trocken schlucken müssen, Geschichten, die von einer leisen Melancholie getragen sind - und doch etwas ungemein Lebensbejahendes haben.
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