Über Injektionen von Wirklichkeit
Ingeborg Bachmanns Roman "Malina" aus dem Jahre 1971 stellt in vielfacher Hinsicht eine Herausforderung für die Literaturwissenschaft dar. Aufgrund seiner Komplexität ist er schwierig zu analysieren; in den Ausführungen der Ich-Erzählerin verbinden sich verinnerlichte Erfahrungen äußerer Umwelteinflüsse zu komplexen versprachlichten Beobachtungen und Schilderungen. Der Radikale Konstruktivismus beschreibt die Wirklichkeitswahrnehmung des Individuums als eine sich selbst konstruierende und dynamisch ¿ also aufgrund von aktuellen Erfahrungen ¿ stets erweiternde. Umwelteinflüsse haben hier daher einen ganz besonderen Stellenwert und sollen im Zuge des vorliegenden Werkes im Bereich der europäischen Kultur, insbesondere innerhalb der dort vorgenommenen Konstruktion von Geschlecht und Geschlechtsidentität, verortet und beschränkt werden.
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