Über Kindliche Stimmstörungen
Bis zu einem Viertel der Kinder sind von Stimmstörungen betroffen, dennoch werden sie oft erst sehr spät diagnostiziert. Heiserkeit bei Kindern wird häufig durch Phonationsverdickungen ausgelöst, welche aufgrund von funktionellen Dysphonien entstehen. Es gibt aber auch kongenitale Ursachen, wie Larynxdysplasien, Larynxpapilomatose oder Stimmlippenzysten. Die Diagnostik läuft bei Kindern fast genau wie bei Erwachsenen ab, da es nur wenig spezielles Untersuchungsmaterial gibt. Der VHI wurde beispielsweise für Kinder adaptiert, jedoch noch nicht für das Deutsche validiert. Bei funktionellen Stimmstörungen spielen psychosoziale Einflussfaktoren eine große Rolle. Diese Erkenntnis fließt auch in die aktuellen Therapieverfahren mit ein. Mit dem Systemisch konstruktivistischen Therapieansatz (SYGESTI), der Bernese Brief Dynamic Intervention (BBDI) und dem Psycholinguistischen Therapieansatz wurden unterschiedliche ganzheitliche Stimmtherapiekonzepte, speziell für Kinder, entwickelt. Die Familie und das soziale Umfeld werden in die Therapie mit einbezogen und es wird nicht nur symptomatisch an der Stimme gearbeitet, sondern versucht, die äußeren Einflussfaktoren positiv zu beeinflussen.
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