Über Kölner Dom
Der Kölner Dom wird nie fertig. Dennoch haben in mehr als 800 Jahren die begabtesten und besten Handwerker und Künstler ihrer Zeit alles darangesetzt, diesem Dom eine himmlische, eine nationale, jedenfalls eine einmalige Ausstrahlung zu geben.
Zeit seiner Existenz hat der Dom die großen Zäsuren deutscher Geschichte miterlebt und durchlitten. Die Idee des "heiligen" Reiches im Mittelalter ist ebenso mit seiner Geschichte verknüpft wie der Streit zwischen Staufern und Welfen, die Inquisition und die Zeiten der Pest. Wir sehen den Dom unter dem Dreißigjährigen Krieg und der französischen Besatzung leiden. Die Preußen vollenden ihn zunächst im romantischen Überschwang und dann im nationalen Hochgefühl, bevor ihn der Zweite Weltkrieg schwer beschädigt und dann zu einem emotionalen Symbol für den Lebenswillen in der Stunde Null macht. In der Bonner Republik schließlich gewinnt der Dom spätestens beim Begräbnis Konrad Adenauers die
Rolle des beständigen deutschen Kulturdenkmals.
Zwischen 1190 und 2020 ist der Dom in zwölf Phasen entstanden. Er wird hier erstmals im zeithistorischen Kontext beschrieben.
Die Darstellung liefert eine leicht nachvollziehbare Übersicht zur Bauabfolge über alle Jahrhunderte hinweg und zeigt daher auf, wie diese "vollkommene" Kathedrale realisiert werden konnte.
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