Über Lutherische Orthodoxie und konfessioneller Pragmatismus.
Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg (reg. 1598-1608) gehört zu den beeindruckenden Fürstenpersönlichkeiten des Konfessionellen Zeitalters. Mit ihm trat die brandenburgische Landes- und Reformationsgeschichte in eine reichspolitisch besonders angespannte Phase vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges ein. Hierbei changierte Kurfürst Joachim Friedrich zwischen lutherischer Orthodoxie und konfessionellem Pragmatismus, betrieb eine Religions- und Konfessionspolitik mit ganz eigenen Akzenten und prägte die Geschichte Brandenburgs in vielfältiger Weise nachhaltig. Hierfür stehen herausragend die Festigung des lutherischen Konfessionsstandes Kurbrandenburgs und die Sicherung der brandenburgischen Erbansprüche auf die Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg und Preußen. Die Studie fokussiert auf die als zentrale Akteure zu verstehenden hohen kurbrandenburgischen Amtsträger, die maßgebliche Einflussmöglichkeiten auf den Konfessionsstand Kurbrandenburgs sowie auf die reichspolitischen und dynastischen Regierungshandlungen des Kurfürsten hatten.
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