Über Medien, Computer, Realität
Medien übermitteln nicht nur Informationen. Als materiales Substrat symbolischer Formen verkörpern sie einen Aspekt jedes Zeichenereignisses. In dieser Eigenschaft prägen Medien unsere Erfahrungen, unser Denken und unser Kommunizieren; sie imprägnieren unsere Selbst- und Weltbilder. Die Schrift, das Buch und der Computer sind als Leitmedien interpretierbar. Ihre Verbreitung ging und geht einher mit epochalen Umbrüchen in den kulturellen Praktiken des Wahrnehmens, Erkennens und Erinnerns, aber auch in der Unterscheidung von Fiktion und Realität und der Bildung unserer Wirklichkeitskonzepte.Dieser Band fragt nach den Voraussetzungen und Folgen der medialen Nutzung des Computers - und zwar nicht in einer technikwissenschaftlichen Perspektive; den Autorinnen und Autoren geht es vielmehr um geistes- bzw. kulturwissenschaftlich inspirierte Interpretationen der neuen Medien.Die Beiträge zentrieren sich um drei miteinander verwandte Themen: (1) In einer grundlagentheoretischen Perspektive wird die Frage gestellt: »Was ist ein Medium?« (2) Dann wird der Computer als ein Medium thematisiert. (3) Schließlich geht es um Veränderungen unseres Wirklichkeitsverständnisses im Gefolge von Phänomenen, die mit dem Einsatz digitalisierter Medien verbunden sind.
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