Über Mehrsprachigkeit als Ressource
Durch Zuwanderung hat die Zahl der Zwei- und Mehrsprachigen seit über 50 Jahren stark zugenommen, auch in den bis dahin nur deutschsprachigen Bildungseinrichtungen. Gleichwohl verfügen mehrsprachige Schülerinnen und Schüler noch immer über keine gleichberechtigte Bildungsteilhabe. Die grundsätzlich anerkannte Kompetenz Mehrsprachigkeit gilt im Kontext von Migration und Flucht nach wie vor als stigmatisierend.
Zuständig für Schulerfolg und Sprachkompetenzen ist der Deutschunterricht. Wie Lehrpersonen Sprachreflexion in vielsprachigen Klassen ausgestalten, ist jedoch bislang nicht bekannt. Die vorliegende Untersuchung schließt diese Lücke. Durch eine Standortbestimmung ermöglicht sie einen empirisch gestützten Einblick in die Praxis des Deutschunterrichts in der Sekundarstufe I in Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Fachwissen, den Einstellungen sowie dem Einsatz von Unterrichtsmaterialien der Lehrpersonen.
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