Über Neue Bankbetriebslehre
1 1 Einführung Banken lösen allein durch ihre Existenz immer wieder eine breite öffentliche Diskussi on aus. Je nach wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Situation wird die Stellung der Banken zum Gegenstand der öffentlichen Meinungsbildung. Dabei tritt die tatsächli che Rolle oft in den Hintergrund und Sachargumente werden vernachlässigt. Zu die ser seit je her exponierten Position des Bankgewerbes gesellt sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine existentielle Frage für die gesamte Branche. Das traditionelle Bank geschäft scheint keine Zukunft zu haben. Zeitgemäßer ist es daher auch von einem Finanzdienstleistungsgeschäft zu sprechen. Das Finanzdienstleistungsgeschäft ist von tiefgreifenden Veränderungen geprägt. Es treten neue Wettbewerber in den Markt, zu denen einerseits sogenannte ¿Non banks¿ und ¿Near banks¿ zählen, die inzwischen den Status von Finanzdienstleistern oder Banken haben. Andererseits sind dies aus ländische Wettbewerber, die aufgrund der Internationalisierung der Finanzmärkte ihre Geschäftstätigkeit erweitern. Die Positionierung des Finanzdienstleistungsgeschäftes zwischen den Wirtschaftsein heiten Unternehmen und Haushalt sowie die Tatsache, dass der Umgang mit dem Äquivalenzgut moderner Volkswirtschaften ¿Geld bzw. Geldkapital ¿der Geschäfts gegenstand von Finanzdienstleistern ist, führen zu einer Schlüsselstellung in der Ge sellschaft. Darüber hinaus beinhaltet das Geschäft den Umgang mit Unsicherheit bzw. mit Risiko. Diese Kombination führt dazu, dass sich das Finanzdienstleistungsgeschäft einer besonderen Kontrolle durch den Staat unterziehen muss. Dieser Tatsache muss bei einer Analyse der Geschäftstätigkeit von Banken Rechnung getragen werden.
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