Über Papierschiffchen in der Wüste
EIN MUSS FÜR DIESE ZEITEN, WO WIR DES TROSTS DURCH SCHÖNHEIT NIE GENUG BEKOMMEN KÖNNEN.
Aysegül Çelik widmet sich in diesem Roman der Unterdrückung der Jesiden: »Als ich den Stift zur Hand nahm, sprang mich ihr Leid mächtig an. Jesidische Kelims bringen heute Millionen, aber wo sind die Jesiden?«
Zum Beispiel in der Geschichte von Yildiz, die mit nur zwölf Jahren, in die Schwiegerfamilie gebracht, gewissermaßen
um ihr Leben webt. Als sie einem Pfau auf einem Wandteppich einen Partner beigibt, öffnet er die Augen. Die strenge Moral
der fremden Familie verbietet ein solches Motiv, man schneidet es aus dem Teppich. Da f liegen die Vögel auf und davon.
Ein hochpoetisches kleines Meisterwerk! Voll widerständiger Phantasie und »orientalischem Humor«. Ein Plädoyer für die Befreiung von all denen, die uns ein Leben vorschreiben wollen, das nicht aus dem Herzen heraus, sondern als »fremdes
« Leben gelebt wird.
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