Über Politik der Sprache in der 'konservativen Revolution'
Das Syntagma 'konservative Revolution' gehört zu den erfolgreichsten und gleichzeitig umstrittensten Schöpfungen der deutschen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. Trotz gewichtiger Einwände gilt es bis heute als eine prägnante Bezeichnung für eine ganze Reihe von Gruppierungen und Intellektuellen, die in den politischen und kulturellen, aber auch wissenschaftlichen Diskussionen der Weimarer Republik eine große Rolle spielten. Während die 'konservative Revolution' in zahlreichen Publikationen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln untersucht wurde, hat eines der Schlüsselmomente im Denken vieler 'konservativer Revolutionäre' bislang wenig Beachtung gefunden: ihre intensiven Sprachreflexionen, vor allem über die Frage, wie unterschiedliche Sprachkonzepte das Verständnis von Politik,
Kultur und Recht, damit aber auch das Handeln prägen. Ziel des Buches ist es, gerade dieses Desiderat aufzuarbeiten: Am Beispiel von Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Borchardt, Ernst Jünger, Carl Schmitt, Jakob von Uexküll und Hermann Wirth wird zum einen die zentrale Rolle thematisiert, die die Auseinandersetzung mit der Sprache in ihren Texten aus der Zwischenkriegszeit spielt. Dies soll den Zusammenhang, der zwischen dem Sprachdenken und Politikverständnis genannter Autoren besteht, erhellen und innerhalb der Moderne verorten.
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