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Über Politische Anthropologie

Laut Immanuel Kant lassen sich alle Fragen der Philosophie in der einen nach dem Wesen des Menschen zusammenführen. Sie ist es, die uns in all unserem Streben nach Wissen, Gerechtigkeit und seelische Geborgenheit letztlich um­ treibt. Am Ende des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des neuen Jahrtausends hat diese Frage wieder Konjunktur und dies lässt sich auch als Zeichen einer Verun­ sicherung deuten. Der Mensch, so hat es den Anschein, ist uns fragwürdig ge­ worden, er hat seine Konturen verloren, ist geradezu entzaubert worden. Künstli­ che Intelligenz, Gentechnologie und die Entdeckungen der Hirnforschung ver­ sprechen - oder drohen - unser Selbstverständnis und unseren Körper nachhaltig zu verändern. Doch nicht nur in den Feuilletons der Zeitungen findet seit einiger Zeit eine intensive Debatte über die Zukunft des Menschen statt. Er ist ebenso wieder zum Gegenstand der Geistes- und Sozialwissenschaften geworden, wo­ von zahlreiche Konferenzen und Publikationen zeugen. I Dies gilt nun auch für die politische Theorie. Vermehrt wird hier auf anthropologische Argumentati­ onsmuster zurückgegriffen, etwa um die Überlegenheit liberal-demokratischer Regime und die Universalität der Menschenrechte zu rechtfertigen, oder aber auch um im Kontext der Debatten um Euthanasie, liberale Eugenik und künstli­ che Intelligenz möglichst präzise Kriterien für Beginn und Ende menschlichen Lebens zu gewinnen. Damit sind nur einige der Diskurse benannt, in denen der Rückgriff auf den Menschen in anthropologischer Allgemeinheit gegenwärtig wieder Anhänger findet. Man kann dabei geradezu von einer Renaissance der politischen Anthropologie sprechen.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783531149080
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 157
  • Veröffentlicht:
  • 8. Dezember 2005
  • Ausgabe:
  • 2005
  • Abmessungen:
  • 210x148x9 mm.
  • Gewicht:
  • 247 g.
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Beschreibung von Politische Anthropologie

Laut Immanuel Kant lassen sich alle Fragen der Philosophie in der einen nach dem Wesen des Menschen zusammenführen. Sie ist es, die uns in all unserem Streben nach Wissen, Gerechtigkeit und seelische Geborgenheit letztlich um­ treibt. Am Ende des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des neuen Jahrtausends hat diese Frage wieder Konjunktur und dies lässt sich auch als Zeichen einer Verun­ sicherung deuten. Der Mensch, so hat es den Anschein, ist uns fragwürdig ge­ worden, er hat seine Konturen verloren, ist geradezu entzaubert worden. Künstli­ che Intelligenz, Gentechnologie und die Entdeckungen der Hirnforschung ver­ sprechen - oder drohen - unser Selbstverständnis und unseren Körper nachhaltig zu verändern. Doch nicht nur in den Feuilletons der Zeitungen findet seit einiger Zeit eine intensive Debatte über die Zukunft des Menschen statt. Er ist ebenso wieder zum Gegenstand der Geistes- und Sozialwissenschaften geworden, wo­ von zahlreiche Konferenzen und Publikationen zeugen. I Dies gilt nun auch für die politische Theorie. Vermehrt wird hier auf anthropologische Argumentati­ onsmuster zurückgegriffen, etwa um die Überlegenheit liberal-demokratischer Regime und die Universalität der Menschenrechte zu rechtfertigen, oder aber auch um im Kontext der Debatten um Euthanasie, liberale Eugenik und künstli­ che Intelligenz möglichst präzise Kriterien für Beginn und Ende menschlichen Lebens zu gewinnen. Damit sind nur einige der Diskurse benannt, in denen der Rückgriff auf den Menschen in anthropologischer Allgemeinheit gegenwärtig wieder Anhänger findet. Man kann dabei geradezu von einer Renaissance der politischen Anthropologie sprechen.

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