Über Politische Reprasentation Und Partizipation in Der Karibik. Kuba, Haiti, Dominikanische Republik Im 19. Und 20. Jahrhundert
Kuba, Haiti und der Dominikanischen Republik kommt innerhalb der Dis kussion um die Demokratie in Lateinamerika eine spezifische Bedeutung zu, gemessen an den Grundlinien der für Lateinamerika seit den 80er Jahren charakteristischen Entwicklung. In Kuba ist die Krise des letzten der sozia listischen, aus einer Revolution hervorgegangenen Regime des Kontinents offensichtlich, in der Dominikanischen Republik bestanden traditionelle Merkmale autoritärer Führung unter der sich westlich orientierenden De mokratie fort, und in Haiti konnte, nachdem die jahrzehntelange Diktatur Duvaliers gestürzt war, keine politische Ordnung Stabilität gewinnen. In der Dominikanischen Republik gelang zwar die Herbeiführung elektoraler Le gitimität auf der Basis eines relativ freien politischen Kräftespiels, doch die Form der Machtausübung erwies sich als nach wie vor autoritär geprägt: Die Entwicklung des Staates zu einer rechtsstaatlichen Demokratie blieb bisher aus. Was die Zeit nach Balaguer betrifft, spricht freilich einiges für die The se, daß die Tradition der caudillistischen Herrschaft nicht bruchlos fortge setzt werden kann). Im Falle Haitis, dem "Armenhaus der Karibik", konnte 1986 zwar die Diktatur der Duvaliers beendet werden, aber die nach einer wechselvollen Übergangsperiode gewählte Regierung unter Präsident Aristi de fiel, nach kaum siebenmonatiger Amtszeit, im September 1991 einem Militärputsch zum Opfer. Nachdem die konsequente politische und ökono mische Isolierung durch die übrigen amerikanischen Staaten das neue Un rechtsregime zwar ins Wanken, aber nicht zu Fall gebracht hatte, konnte erst durch die Militärintervention unter Führung der USA im September 1994 die verfassungsmäßige Ordnung wiederhergestellt werden.
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