Über Proust lesen: eine Werkzeugkiste
Das Buch darf heute ganz im Sinne von Foucault eine »Werkzeugkiste« genannt werden. Auch Proust vertritt eine solche radikal moderne Auffassung der Lektüre, wenn er bemerkt, sein Roman sei nicht mehr als eine Auswahl von Brillengläsern, aus denen die Lesenden selbst die passenden wählen dürfen. »Proust lesen« probiert ganz im Sinne Prousts verschiedene Brillengläser aus, lädt die Lesenden ein, ihren eigenen Proust zu entdecken und verschiedenen Lektürespuren zu folgen, die sie in die Welt des Eros, der Malerei, der Mode, des Films, der Photographie oder des Automobils entführen. Queere Erotik und Sozialfiguren der Belle époque sind dabei ebenso Angelpunkte der Lektüre wie Musik, Philosophie und Malerei.
Mehr anzeigen