Über Rudi Ball
Rudi Ball gilt als einer der besten deutschen Eishockeyspieler aller Zeiten. Vieles im Leben des 1911 in Berlin geborenen Sohns eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter ist gleichwohl bis heute unbekannt.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wechselt Ball, bis dahin überaus erfolgreich mit dem Berliner Schlittschuh-Club und der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, zunächst in die Schweiz und dann nach Italien. Von den Nationalsozialisten als "jüdischer Mischling" definiert, gerät er in den Sog internationaler sportpolitischer Verhandlungen auf höchster Ebene. Um das Ausland zu besänftigen, wird ihm - unfreiwillig - die Rolle eines jüdischen "Alibisportlers" bei den Olympischen Winterspielen 1936 zugedacht. Mit Rückkehr nach Deutschland kann er zunächst für Vereins- und Nationalmannschaft spielen, untersteht aber einem zunehmenden Verfolgungsdruck. Während des II. Weltkriegs wird er zur Zwangsarbeit dienstverpflichtet. Wenige Jahre nach Kriegsende verlässt er Deutschland und wandert nach Südafrika aus.
Michael Stellwag legt die erste tiefergehende Biografie zu Balls Vita vor. Gestützt auf unbekanntes Material gilt der Causa Ball rund um die Olympischen Winterspiele 1936 sein besonderes Augenmerk.Erstmals wird auch dargestellt, wie Ball versuchte, in der Filmbranche Fuß zu fassen.
Zugleich ist dieses Buch eine Geschichte des deutschen Eishockeys in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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