Über Schmetterlinge zählen
»Reichtum kann auf viele Arten gemessen werden. Dies ist eine der besten.« meint Frederik Sjöberg, als er sich vornimmt, die verschiedenen Arten von Schmetterlingen nicht nur als Hobby-Entomologe zu zählen, sondern auch als Schriftsteller zu beschreiben - und zwar im Stockholmer Schärenarchipel, jener aus Myriaden felsiger Inseln bestehende Küstenlandschaft in der Ostsee, in der Sjöberg seit vielen Jahren lebt. Am Ende werden es erstaunliche 78 Arten sein, die er auf zahllosen Streifzügen sichtet und denen er in diesem Buch jeweils einen Miniatur-Essay widmet, flankiert von Wilhelm von Wrights zauberhaften Aquarellen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Vom auffälligen Zitronenfalter, der im Frühjahr am ehesten erwacht, über den Geruchlosen Grasfalter, den Sjöberg als »ein total uncharmantes, mittelgroßes, einfarbig braunes Ding, das unerträglich häufig vorkommt und mit seinem dummen Geflatter ständig stört« beschreibt, bis zum orangefarbenen Feuerfalter, der im Herbst als letzter zu beobachten ist. Ergebnis ist ein so kenntnisreicher wie unterhaltsamer Naturführer ganz persönlicher Art, in dem sich die Fülle der Fauna im Reichtum der Gedanken und Betrachtungen widerspiegelt: Anekdoten, die das Erlebte mit Gelesenem und Naturkunde mit Kulturgeschichte verbinden, Schilderungen so leichtfüßig und flüchtig wie der Flug eines Schmetterlings an einem langen schwedischen Sommertag.
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