Über Semiotiken in den Kulturwissenschaften/Semiotics in Cultural Studies
In der kulturwissenschaftlichen Praxis finden die Provenienzen der angewandten Semiotiken üblicherweise keine oder nur geringfügige methodologische Beachtung. Während beispielsweise (post)strukturalistische Einflüsse in den Kulturwissenschaften häufig anerkannt werden und eine Rückbesinnung auf die Geschichte der strukturalistischen Semiotik einschließen, findet kaum ausreichende kritische Auseinandersetzung damit statt, auf welche Weise weitere semiotische Theorien und Modelle die Methodologien in den verschiedenen kulturwissenschaftlichen Schulen und Traditionen maßgeblich bestimmen und gestalten. Die Notwendigkeit kohärenter Auslegung der semiotischen Voraussetzungen und Verfahren in diversen kulturwissenschaftlichen Herangehensweisen an kulturelle Werke wird deutlich.
Dieser Sammelband trägt zur Einlösung des Desiderats einer systematischen, vergleichenden und kritisch-methodologischen Erforschung der Anwendungsvielfalt von Semiotiken in den Kulturwissenschaften bei. Durch Beiträge zu einzelnen semiotischen Traditionen und semiotischen Problemstellungen in den Kulturwissenschaften werden Ansatzpunkte für Diskussion und Vergleich zur Verfügung gestellt. Dabei tritt auch die oft deutlich markierte praktische Trennung zugleich mit der theoriengeschichtlich engen Verbundenheit zwischen deutschsprachigen Kulturwissenschaften und englischsprachigen
cultural studies
mitsamt der durch Übersetzungen zeitlich vielfach verschobenen Rezeptionsgeschichte einschlägiger Semiotiken hervor.
Semiotiken in den Kulturwissenschaften/Semiotics in Cultural Studies
fördert die vergleichende und transdisziplinäre Diskussion zur Verwendung von Semiotiken in den Kulturwissenschaften als Aufgabe einer kritischen Methodologie.
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