Über Städtebau für Mussolini
In Italien wird das städtebauliche Erbe der Mussolini-Zeit heute weitgehend wertgeschätzt. Nahezu jeder Stil, jedes bauliche Produkt und jeder Architekt dieser Zeit hat seine würdigende, ja oft bewundernde Publikation erhalten. Zahlreiche Ausstellungen riefen das "grandiose" Erbe dieser Zeit, so die oft gebrauchte Wortwahl, in Erinnerung.
So allgegenwärtig das städtebauliche Erbe der Diktatur in Italien ist, so wenig ist es in Deutschland - jenseits der Zirkel einiger Spezialisten - bekannt. Auch in den Überblickswerken des europäischen Städtebaus wird es bis heute in der Regel ignoriert.
Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass im faschistischen Italien die wohl umfangreichsten städtebaulichen Projekte der Zwischenkriegszeit in Europa realisiert wurden. Das vorliegende Buch bietet einen systematischen Überblick über den Städtebau der Mussolini-Diktatur auf der Grundlage zahlreicher, wenig bekannter Abbildungen, und es interpretiert diesen Städtebau neu, insbesondere mit Blick auf den Städtebau der anderen Diktaturen der Zwischenkriegszeit. Im
Zentrum stehen die städtebaulichen Debatten und Projekte im Großraum von Rom und in den trockengelegten pontinischen Sümpfen südöstlich von Rom. Daneben werden Projekte in anderen Städten und im "italienischen Ausland", den damaligen Kolonien, vorgestellt.
Herausgeber dieses Buches ist Harald Bodenschatz, ein ausgewiesener Experte des Städtebaus der Diktaturen der Zwischenkriegszeit in Europa.
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