Über Stella
STELLA. Nichts davon. Was mein Herz gesteht, bekennt mein Mund gern. Ich höre, Sie sind nicht wohl; wie ist's Ihnen? Setzen Sie sich!
MADAME SOMMER. Doch, gnädige Frau! Diese Reise in den Frühlingstagen, die abwechselnden Gegenstände und diese reine, segensvolle Luft, die sich schon so oft für mich mit neuer Erquickung gefüllt hat, das wirkte alles auf mich so gut, so freundlich, daß selbst die Erinnerung abgeschiedener Freuden mir ein angenehmes Gefühl wurde, ich einen Widerschein der goldenen Zeiten der Jugend und Liebe in meiner Seele aufdämmern sah.
STELLA. Ja die Tage! die ersten Tage der Liebe! Nein, du bist nicht zum Himmel zurückgekehrt, goldne Zeit! du umgibst noch jedes Herz in den Momenten, da sich die Blüte der Liebe erschließt.
MADAME SOMMER ihre Hände fassend. Wie groß! Wie lieb!
STELLA. Ihr Angesicht glänzt wie das Angesicht eines Engels, Ihre Wangen färben sich!
MADAME SOMMER. Ach und mein Herz! Wie geht es auf! wie schwillt's vor Ihnen!
STELLA. Sie haben geliebt! O Gott sei Dank! Ein Geschöpf, das mich versteht! das Mitleiden mit mir haben kann! das nicht kalt zu meinen Schmerzen dreinblickt! Wir können ja doch einmal nichts dafür, daß wir so sind! Was hab ich nicht alles getan! Was nicht alles versucht! Ja, was half's? Es wollte das just das und keine Welt, und sonst nichts in der Welt Ach! der Geliebte ist überall, und alles ist für den Geliebten.
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