Über Stunden auf dem Lande
Eine »schlichte Aufzeichnung jener kleinen Ereignisse, aus denen im Landleben der Lauf der Jahreszeiten besteht« nannte Susan Fenimore Cooper ihre 1850 erstmals erschienenen Stunden auf dem Lande, »eine Menge unbedeutender Beobachtungen über ländliche Themen, an die man sich später am Kamin freudig erinnert«. Doch so bescheiden sie ihr Werk zunächst auch auswies, so entschieden war das Anliegen, das Cooper darin vertrat: Mit Sorgfalt im Detail und dem geschulten Blick einer stets die Schönheit inmitten unvermeidlichen Verfalls suchenden Malerin bezeugt sie, leichtfüßig von poetischer Prosa über essayistische Einschübe hin zu dokumentarischen Passagen gleitend, den Wandel nicht nur der Natur, sondern mit Besorgnis insbesondere jenen, den das anbrechende Industriezeitalter damals bereits zu entfesseln begann. Diesen im scharfen Gegensatz zur Dauerhaftigkeit von Naturprozessen stehenden Entwicklungen setzt die Pionierin des amerikanischen Nature Writings ihren auch heute nicht minder gültigen Entwurf einer Gesellschaft entgegen, die sich durch Kenntnis der Natur und ihrer Formen dem Land in Demut und Dankbarkeit nähert und so zu Einklang zwischen Mensch, Natur und Tier führt.
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