Über Transfer von Erfahrungswissen im Arbeitsprozess der Produktionsplanung in der Automobilindustrie
Mit dem demografischen Wandel in Deutschland verlassen Generationen mit großen Erfahrungsschätzen die Unternehmen. Hieraus resultiert insbesondere die Herausforderung, wie Unternehmen die richtige Nutzung ihres bestehenden sowie den Transfer ihres abgehenden Erfahrungswissens an nachfolgende Generationen organisieren. Daneben werden Unternehmen mit Trends wie individuelleren Kundenwünschen und schnelleren Time-to-Market-Zeiten konfrontiert. Diese erhöhen den Innovationsdruck auf neue Produktvarianten und spiegeln sich in kürzeren Entwicklungs- und Produktionszeiten wider.Bestehende Wissenstransfermethoden reichen aufgrund ihrer zeitlich befristeten Anwendung losgelöst vom Arbeitsprozess nicht aus, das speziell durch Handlungen sichtbar werdende Erfahrungswissen zu transferieren.Durch eine empirische Studie im Produktionsumfeld eines Automobilherstellers wird die Wirkungsweise von Erfahrungswissen in einem komplexen und kurzfristigen Arbeitsumfeld analysiert und der Zusammenhang von Situationen im Arbeitsprozess und dem Erfahrungswissenstransfer wird hergestellt. Auf Basis der Grounded Theory Methode werden schließlich Rahmenbedingungen identifiziert, die sich hierauf positiv auswirken. Als Ergebnis entsteht eine Systematisierung von Zusammenarbeitsformen und Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Erfahrungswissenstransfer. Eine Handlungsanleitung, die sich an Unternehmen richtet, beinhaltet Empfehlungen entlang der Zusammenarbeitsformen, der Zusammensetzung von Teams sowie der Einarbeitungsthematiken für neue Mitarbeiter.Die vorliegende Arbeit leistet damit einen Beitrag, wie der Wissenstransfer in Unternehmen verbessert werden kann, und liefert neue Perspektiven für die Zusammenarbeit als bedeutende Brücke für Erfahrungswissenstransfer.
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