Über Überlebende als Akteurinnen
Das Buch beschreibt die Lebensgeschichten einer Gruppe von kommunistischen deutschen Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück bei Berlin. Diese gründeten unmittelbar nach ihrer Befreiung und dem Ende des Nationalsozialismus ihre Lagergemeinschaft als gemeinsamen sozialen und politischen Verband. Ausgehend von der biografischen Prägung der zentralen Protagonistinnen in der kommunistischen Bewegung der Weimarer Republik wie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeichnet die Studie die Themenfelder, politischen Absichten, Erfolge und Niederlagen der Lagergemeinschaften in DDR und BRD bis in die 1990er Jahre nach. So werden die Überlebenden als Akteurinnen ihres eigenen Lebens und der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts sichtbar.
Die Arbeit ist als Kollektivbiografie in Collage-Form gestaltet: Ihr Kern besteht in der politischen Verbandsgeschichte der Lagergemeinschaften, in denen die porträtierten Überlebenden aktiv waren. In den einzelnen Abschnitten der Arbeit ziehen sich um diesen vielfach gespiegelten Kern besondere Kreise der Geschichte des Nationalsozialismus und seines Nachwirkens sowie der kommunistischen, der deutsch-deutschen und der Geschlechtergeschichte mit ihren jeweiligen Ereignissen und Bedeutungen.
Im Zentrum steht stets die politische Lebensgeschichte von kommunistischen Überlebenden im 20. Jahrhundert. Für die Frauen der Lagergemeinschaften, das macht ihr Handeln in fünf Jahrzehnten nach 1945 klar, stand die politische Gegenwart immer auch im Lichte der Vergangenheit ¿ im Lichte Ravensbrücks.
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