Über US-politische Interventionen in Lateinamerika und die daraus resultierende Instabilität in Isabel Allendes "Más allá del invierno"
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Lateinamerika, Note: 1,7, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Seminararbeit ist die Kritik Isabel Allendes in ihrem Buch "Más allá del invierno" an den politischen Interventionen in Lateinamerika. Sie prangert die Vorgehensweise der USA im 20. Jahrhundert sowie die daraus entstandene politische und gesellschaftliche Instabilität in Lateinamerika an, die bis heute in Form von illegaler Migration sowie Menschenhandel anhält. Jedoch profitiert Allende auch von den unzähligen Erwähnungen historischer Kontexte bezüglich amerikanischer Einmischungen und erhöht dadurch ebenfalls die Bandbreite ihrer Leserschaft. Des Weiteren lebt sie bereits seit etlichen Jahren in den USA und genießt dort hohe Anerkennung.
Zunächst beleuchte ich die geschichtlichen Hinter- sowie Beweggründe der politischen Eingriffe der USA in Lateinamerika. Daraufhin verknüpfe ich diese Thematik mit der Intention Allendes und ihrer persönlichen Beziehung zu ihrem Heimatland Chile sowie zu den USA. Abschließend stelle ich die Folgen für die Bevölkerung sowie den aktuellen Bezug dar und gehe dabei auf die resultierende illegale Migration ein.
Beginnend mit der Kolonialisierung des Kontinents, hauptsächlich durch die Spanier sowie Portugiesen bis hin zu politischen Interventionen im 19. beziehungsweise 20. Jahrhundert, vor allem durch die Vereinigten Staaten, prägt dieses Eingreifen bis heute die lateinamerikanische Literatur und Gesellschaft. Unzählige Autoren verarbeiten ihre persönlichen Erlebnisse in ihren Werken und verknüpfen ihre Erfahrungen mit fiktiven Handlungen und Charakteren. Diese Einflüsse spiegeln sich ebenfalls in mehreren Werken von Isabel Allende wider, insbesondere in "Más allá del invierno".
Aufgrund der zunehmenden politischen Einflussnahme der USA, dem daraus resultierenden Militärputsch sowie der Machtübernahme Augusto Pinochets flüchtete Allende nach Venezuela, um im Exil zu leben. Diese Ereignisse werden in ihren Werken immer wiederkehrend mit unterschiedlichen Figuren und Handlungen dargestellt. Speziell in "Más allá del invierno" könnte man denken es wäre autobiografisch zu verstehen. Vor allem die Figur Lucía Maraz weist einen ähnlich scheinenden Lebenslauf auf. Jedoch streitet Isabel Allende in verschiedenen Interviews ab, jemals autobiografische Literatur verfasst zu haben.
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