Über Vergleich der Liebeskonzeptionen bei Platon und Goethe. Liebesdarstellungen in "Symposion" und "Faust"
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird zunächst Platons Konzeption der Liebe im "Symposion" erläutert und anschließend das Liebesstreben der Protagonisten Faust und Margarete im ersten Teil des "Faust" verglichen. Dabei wird gezeigt, dass Fausts Liebesstreben ambivalent und vorrangig egozentrisch ist, während Margaretes Liebesstreben und Liebe intrinsisch sorgend sind. Schließlich wird eine Antwort auf die Frage erarbeitet, ob es Faust gelungen ist, sein zunächst ambivalentes Liebesstreben in eine intrinsische, sorgende Liebe zu verwandeln.
Die Werke Platons Symposion und Goethes Faust behandeln das Thema des Liebesstrebens und der wahren Liebe auf philosophische bzw. literarisch-dramaturgische Weise. Im Symposion werden verschiedene Formen des Liebesstrebens diskutiert, wobei das sorgende Liebesstreben als Ausdruck einer wahren, intrinsischen Liebe hervorgehoben wird. Diese Liebe zeichnet sich durch die Sorge um das Wohlergehen der geliebten Person aus und manifestiert sich in schöpferischen Handlungen zum Wohl des anderen. Diese platonische Konzeption der sorgenden Liebe wird auch in Goethes Faust reflektiert, insbesondere in der Beziehung zwischen Faust und Margarete.
Während Margarete eine offensichtlich intrinsische, sorgende Liebe zu Faust empfindet, ist Fausts Liebesstreben ambivalent und wechselt zwischen egozentrischen und sorgenden Motiven. Dies führt zu der Frage, ob ambivalentes Liebesstreben jemals zu einer wahren, intrinsischen Liebe führen kann. Dabei wird eine Unterscheidung zwischen Liebesstreben und Liebe vorgenommen: Liebesstreben ist der Wunsch, die Aufmerksamkeit und Zuneigung einer Person zu gewinnen, während wahre Liebe die dauerhafte Sorge um den anderen um seiner selbst willen ist.
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