Über Volksabstimmung 1920
Im Jahre 2020 feiert Dänemark seine "Wiedervereinigung" mit dem Landesteil Nordschleswig/Sydjylland. Vorausgegangen war eine durch die Siegermächte des Ersten Weltkrieges angeordnete Volksabstimmung, in der die Bevölkerung entscheiden durfte, welcher Teil des historischen Herzogtums Schleswig künftig zu Dänemark oder zu Deutschland gehören sollte. Die Frage einer Teilung des alten Herzogtums Schleswig wurde schon seit einem knappen Jahrhundert mit großer Leidenschaft diskutiert. Zwei Kriege um Schleswig, 1848 und 1864, hatten den endgültigen Nachweis erbracht: Das Zusammenleben aller Schleswiger war unmöglich geworden. Die nachfolgende Inkorporation in Preußen mit seiner Unterdrückungspolitik gegen alles dänisch Gesinnte tat ein Übriges. Die "Wiedervereinigung" gilt vielen in Dänemark als eines der größten Ereignisse in ihrer Geschichte. Das Buch stellt die Frage, wie das große Gefühl und die realen Tatsachen in Übereinklang gebracht werden können. Dazu wird tief in die dänische Geschichte geleuchtet, die als Verlust eines Großreiches hin zum Kleinstaat im 19. Jahrhundert interpretiert wird. Ein großer Teil des Buches widmet sich dem eigentlichen Ereignis des Gedenkens, der Volksabstimmung von 1920. Das Verfahren wird dabei kritisch bewertet. Die Frage, ob es sich 1920 tatsächlich um eine "Wiedervereinigung" gehandelt hat oder schlicht um einen Landerwerb, wird abschließend beantwortet.
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