Über WELTERBE WASSER. Augsburgs historische Wasserwirtschaft.
Augsburgs Wasserwirtschaft ist seit 2019 UNESCO-Welterbe. Das ¿Augsburger Wasser management-System¿ umfasst den
Wasserbau und die Wasserkraftnutzung, die Trinkwasserhebung und monumentale Brunnenkunst. Nahezu alle Denkmäler liegen am über Jahrhunderte ausgebauten, allein im Stadtgebiet rund 160 Kilometer langen Geflecht der Kanäle, gespeist vom Wasser der Gebirgsflüsse Lech und Wertach, von der kleinen Singold und von Quellbächen. Mit dem Wasserbau ¿ mit Flussanstichen, Kanälen, Wasserkreuzungen, Wehren, Schleusen und Schwellen ¿ beschaffte man Wasserkraft für die Wasserräder des Handwerks und vorindustrielle Maschinen. Ab 1840 trieben Wasserturbinen über Transmissionen Maschinen in Fabriken an. Seit 1901/02 erzeugen zwei bis heute erhaltene Wasserkraftwerke Strom. Zwar hatten alle großen Städte an den großen Flüssen Kanäle, und Augsburgs stromerzeugende Wasserkraftwerke gingen erst spät in Betrieb, weil die mechanische Kraftübertragung wegen des überreichen Wasserangebots lange genügte. Welterbe ist Augsburgs historische Wasserwirtschaft aber vor allem wegen dem, was man aus schwierigen Bedingungen machte: Man hob Trinkwasser mit von Wasserrädern angetriebenen Maschinen in die Wassertürme ¿ ab 1414 mit einem Becherwerk, später mit Archimedischen Schrauben und mit Kolbenpumpen. Drei im Kern mittelalterliche Wasserwerke mit insgesamt fünf Wasser türmen sind noch erhalten. Im Industriezeitalter entstand ein turmloses Wasserwerk mit Winddruckkesseln: Mit dem Wasser werk am Hochablass begann 1879 die zentrale Trinkwasserversorgung der Stadt. Drei manieristische Monumentalbrunnen der späten Renaissance sind Denkmäler des Wassers, das Augsburg jahrhundertelang durch Architektur, Bildhauerei und Malerei feierte.
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