Über Wert im Spiegel ökonomischer Rationalität
Was ist und wie entsteht Wert? Was bedeutet Rationalität im ökonomischen Sinn? Lässt sich der Wert von Eigentum rational erfassen? Diese zentralen Fragen menschlicher Existenz sind der intellektuelle Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit, welche die wirtschaftswissenschaftliche Konzeption von Wert kritisch beleuchtet. Selbst für Ökonomen scheint es auf den ersten Blick sehr fraglich zu sein, ob die Idealisierungen der bestehenden Theorie angesichts der Individualität und der kognitiven Beschränkungen realer ökonomischer Agenten gerechtfertigt sind. Das Problem der generellen Möglichkeit ökonomisch rationaler Bewertungen ist dabei von großer praktischer Relevanz, z. B. für das Funktionieren von Finanzmärkten. Nicht zuletzt das dramatische Scheitern der Ökonomen in der jüngsten Kapitalmarktkrise hat ein Gefühl der Unsicherheit hinsichtlich wirtschaftswissenschaftlicher Methodologie hinterlassen. Unter Praktikern wie Wirtschaftswissenschaftlern wird seit längerem hitzig über Reichweite und Grenzen ökonomischer Modellierungen diskutiert. Interdisziplinär versucht diese Arbeit, Erkenntnisse aus Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, aber vor allem auch aus Psychologie, Philosophie und Neurologie zusammenzuführen und mögliche Folgen für das wirtschaftswissenschaftliche Paradigma abzuleiten. Dabei stellt sich die Frage nach der wissenschaftstheoretischen Einordnung des neoklassischen Ansatzes und seiner wichtigsten Alternativen, der verhaltensökonomischen Konzeptionen. Die vorliegende Untersuchung leistet somit einen Beitrag zu einer hochaktuellen und bedeutsamen Debatte. Sie wendet sich nicht nur an Ökonomen, sondern auch an wirtschaftswissenschaftlich interessierte Philosophen und Psychologen.
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